Kapitel 6

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„Wir müssen reden." rief ich, als ich ins Labor platzte.

Harrisson hatte vor einer Probe gesessen und fluchte nun auf. „Verdammt, sie ist gerissen." verärgert sah sie nun mich an. „War es nötig mich so zu erschrecken?"
„Ja." ich schnaubte und schloss die Tür. „Weil ich da draußen gefragt wurde wie wir uns kennengelernt haben und außerdem glauben alle wir haben nicht aus liebe geheiratet sondern damit du eine greencard bekommst weil du aus Timbuktu kommst, oder was auch immer."

„Wie bitte?" nun sah sie auf.

„Du hast mich schon verstanden." ich ließ mich auf einen Stuhl bei ihr fallen.

Sie sah zur Probe, als würde sie sich lieber damit beschäftigen. Aber schließlich seufzte sie schwer und wandte sich mir zu. „Sag einfach das wir uns durch die Zusammenarbeit kennengelernt und verliebt haben."

Ich schmunzelte.
„Was?"
„Du hast eine Allergie gegen das Wort verliebt, kann das sein?" ich deutete auf ihre Augenbrauen. „Du ziehst die immer angeekelt zusammen, als wäre es eine Qual das auszusprechen."

Sie zuckte mit den Schultern.

„Okey gut." ich verdrehte die Augen. „Und was machen wir jetzt? Die kaufen uns unsere Liebe nicht ab. Greencard und so."

Sie zog ihre Stirn kurz in Falten, dann legte sie ihren Kopf schief und musterte mich. „Dann müssen wir es eben offensichtlicher machen."

„Wie?"

„Du hast heute Abend Zeit. Ich werde dich ausführen, aber wir gehen zusammen von der Umkleide aus raus. Dort müssen wir durch die Personalräume und peng, hast du das Feuer erneut entfacht."

„Hast du gerade Peng gesagt?" amüsiert funkelte ich sie an.

Sie schnaubte. „Du verstehst sicherlich was ich meine."

„Also schön." ich tippte mir ans Kinn. „Aber nur so falls mich jemand fragt...woher stammst du? Ich musste heute von Kollegen erfahren das du keine Staatsbürgerin bist. Wir müssen eindeutig mehr sprechen."

„Das tuen wir schon genug." seufzte sie unglücklich, ehe sie mich wieder ansah. „Deutschland."
„Deutschland?" ich legte den Kopf schief. „Aber deine Namen..."

„...mein Vater kam aus England, daher die englischen Namen. Aber ich bin in Deutschland bei meiner deutschen Familie aufgewachsen."

„Deine Mutter ist also Deutsche?"

„Ja." sie nickte starr.

Ich legte den Kopf schief. „Komisch, du hast gar keinen starken Akzent."
„Weil ich schon viele Jahrhunderte in den USA lebe, Sofia. Ich habe gelernt mich anzupassen."

„Deswegen besitzt du ja auch so ein Smartphone." ich schüttelte meins in der Luft.

Sie schnaufte. „Wenn du mich fragst, ein unnötiges Ding, aber nun gut."

„Nun es kann schon hilfreich sein."

„Nicht unbedingt."

„Okeeeyyy." ich zog das Wort in die Länge. Ich hatte sicherlich nicht Lust auf noch einer weiteren Diskussion. „Wo geht's heute Abend hin?"
„Ich lasse mir etwas einfallen."

„Du weißt schon dass das dann unser drittes Date ist?" ich zog andeutend die Augenbrauen hoch.

Sie blieb ausdruckslos. „Ich kann zählen, danke."
„Das weiß ich, ich meinte nur das berühmt berüchtigte dritte Date."

Sie legte den Kopf schief. „Erwartest du jetzt irgendetwas."

„Oh man, für so eine alte Frau, bist du ganz schön begriffsstutzig." ich verdrehte die Augen. „Und da meint einer ältere Frauen, wären viel besser zu Daten."

Herzklopfen für zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt