Kapitel 15

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Ein klopfen am Türrahmen ließ uns aufsehen.

Emma lehnte dort und sah uns lächelnd an. „Habt ihr meinen verloren gegangenen Sohn gesehen?"

„Mama, ich bin hier!" er winkte.

Emma legte den Kopf schief und lachte, weil er sich vollkommen bei mir breit gemacht hatte, während Ava ihn immer noch kritisch begutachtete.

„Neal, Papa sucht dich. Ihr wolltet doch zusammen sportmachen gehen." mahnte sie nun lächelnd.

„Oh stimmt." er nickte heftig. „Tante Sofia, willst du mitkommen?"

„Ich passe." sagte ich und stieß ihn an. Er kicherte und sprang schließlich so schnell auf, das ich mich fragte, wie Emma ihn nur im Schach hielt. Der Junge hatte so viel Energie, das er eine ganze Stadt beleuchten könnte.

Emma tätschelte seinen Kopf, als er sie kurz umarmte und dann raus lief.

„Wie gut das er hier war. Ich hatte schon sorgen, das er bei Jordan im Zimmer ist." sie grinste amüsiert. „Das liegt nämlich direkt neben Rileys und aus Rileys Zimmer kamen Geräusche, die würden einen sechsjährigen verstören."

Ich verzog das Gesicht. „Wenigstens hat sie abgeschlossen. Stell dir mal vor Neal wäre herein geplatzt wie bei uns. Er wäre sein Leben lang verstört gewesen."

„Oh, dann hätte ich Riley das Leben zur Hölle gemacht." gab Emma wieder, während ich aufstand und sie umarmte. „Huch." brachte sie an meinen Hals hervor.

Ich hatte mich einfach nicht abhalten können. Ich war einfach immer noch heilfroh meine Schwester lebend und wieder mit gesunder Hautfarbe zu sehen, anstatt leblos wie in meinen Albträumen.

Nachdem sie ihre Überraschung überwunden hatte, schlang sie ebenfalls die Arme um mich und erwiderte die Umarmung.

„Seit wann bist du bitte in Kuschellaune?" fragte sie amüsiert nach, nachdem ich sie losließ.

Ich schnaubte. „Ich wollte dich nur umarmen, dann mach ich das eben nie wieder."

„Wehe!" sie drückte meine Hand. „Ich ärgere dich doch nur...und hi Ava."

„Guten Morgen, Emma." sagte Ava höflich.

Emma lächelte sie kurz an. „Also, dann will ich nicht weiter stören. Aber es gibt gleich essen und ich bin mir sicher das Snow sich wenigstens von einer Tochter Hilfe wünscht."

„Was ist mit Jordan?"

„Die ist mit Warrior laufen gegangen und Riley ist vermutlich noch etwas beschäftigt."

Ich schnaubte. „Ist ja gut. Ich mache mich fertig und komme dann runter helfen."

„Ich gebe ihr Bescheid." sie lächelte noch einmal, dann verschwand sie aus dem Türrahmen.

„Mit ausschlafen, ist das in deiner Familie aber nichts oder?" kommentierte Ava trocken.

„Na ja, eher nicht." ich zog eine Grimasse. „Willst du mit helfen kommen? Ich kann zwar nicht garantierten ob Snow dich in die Küche lässt, aber es gibt bestimmt irgendetwas zu tun."

Sie sah mich einen Moment stumm an. Dann seufzte sie. „Wieso eigentlich nicht. Ich komme mit."

„Perfekt."

°°°

„Man das gibt's doch nicht!" verärgert streckte ich mich, doch ich schaffte es nicht an das Regal zu kommen.

Fluchend stellte ich mich auf die Zehnspitzen, es fehlten nur wenige Millimeter.

Jemand hinter mir räusperte sich.

Herzklopfen für zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt