Nach vier Tagen des herumliegens, ging es langsam wieder Berg auf. Die Übelkeit hatte nachgelassen und obwohl ich mich noch immer so fühlte, als wäre ein LKW über mich gefahren, hatte ich zumindest genug Kraft, um mich zum essen zu bewegen.
Die letzten Tage war Harrisson wie ausgewechselt gewesen. Klar, sie war dauergenervt von mir, aber auf ihre Art und Weise hatte sie auf mich aufgepasst. Auch wen sie es nie zugeben würde und ich es selbst kaum glauben konnte. Sie hatte anscheinend doch so etwas wie ein Herz.
Als ich an diesen Morgen also in meinen Bett aufwachte, hatten mich nicht die Sonnenstrahlen geweckt, sondern Stimmengewirr.
Ich runzelte die Stirn. Die Wohnung war immer Still. Harrisson schien keine Frau zu sein, die Freunde hatte oder sich sonst wo mit jemanden traf. Für sie gab es nur die Arbeit, deswegen war es so verwirrend. Ich runzelte die Stirn und versuchte zu lauschen mit wem sie sich unterhielt. Und ja ich wusste, es war nicht nett jemanden zu belauschen. Aber irgendetwas ging hier vor sich. Also spitze ich meine übernatürlichen Sinne und stellte meine Ohren auf fein. Mit meinen Drachenohren viel es mir leicht durch die Wände zu hören.
„...Affi, ist das dein ernst? Du hast sie geheiratet? Weißt du denn nicht wer sie ist? Wer ihre Eltern sind. Den Göttern verdammt noch mal." es war eine männliche Stimme, die ich noch nie zuvor gehört hatte und sie kam unmittelbar aus der Küche.
„Natürlich weiß ich wer ihre Eltern sind. Ist ja nicht so, als wären sie unbekannt." das war Harrisson und sie klang genervt.„Dann verrate mal wie du, die organisierte Person, die immer nachdenkt bevor sie handelt, dazu kommt, dass sie eine Blake-Bodvarsson heiratet. Bist du verrückt geworden? Weißt du was passiert wenn David davon erfährt?"
„Ich bin mir dem allen bewusst, aber hier geht es nicht um ihn."
„Nein, hier geht es darum was ihre Familie unserer angetan hat und wofür wir sie eigentlich verachten sollten. Sie hassen sollten. Stattdessen schnappst du dir das jüngste Mitglied und heiratest sie. Gehts noch?"
„Hek! Ich bin mir dessen bewusst. Ich war dabei als geschehen ist, was geschehen ist."
„Affi, ich appelliere hier an deinen Verstand. Wenn raus kommt das du sie geheiratet hast und dann auch noch die direkte Tochter von Snow Blake, die ja wohl der Auslöser für die ganze Katastrophe war, dann..." er senkte seine Stimme etwas. „...Affi bitte, David wird dich verstoßen. Er wird dich aus der Familie verbannen. Und du bist die einzige die mir wichtig ist."
Ich hörte auf zu lauschen, das Gespräch war eindeutig nicht für mich bestimmt. Es war viel zu privat. Ich fühlte mich schlecht und als hätte ich etwas falsches gehört. Ich war es selbst schuld, warum musste ich auch so neugierig sein?
Ich ärgerte mich selbst darüber aber dennoch wollte ich jetzt wissen, wer dort draußen stand und Ava so liebevoll bei einem Spitznamen nannte. Ich stieg aus den Bett und schlüpfte in Alltagstaugliche Kleidung und versuchte schließlich meine Haare zu bändigen, ehe ich raus auf den Flur lief.
„Das musst du gerade sagen, Hek, du...Sofia?" Harrisson sah weniger überrascht aus, als ich um die Ecke bog.
Der blonde Mann der mir eben noch den Rücken zugewandt hatte, fuhr nun herum und musterte mich, so wie ich ihn musterte. Er hatte strohblondes Haar, das er sich in einen Dutt gebunden hatte. Seine Augen waren hellblau. Er sah aus wie einer dieser Surferboys oder Models. Perfektes Gesicht. Attraktiver Körper und ein attraktives lächeln. Der drei Tage Bart und die Sweatjacke ließen ihn lässig aussehen. Er war gut einen halben Kopf größer als Harrisson, trotz das er gegen die Theke lehnte. Er verschränkte mit einen lächeln die Arme vor der Brust. „Nun, die Verwandtschaft ist auf jeden Fall zu erkennen."
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Herzklopfen für zwei
RomanceDie freundliche Kinderchirurgin Sofia Blake versteht sich mit jedem. Jedem außer einer gewissen renommierten Herzchirurgin namens Ava Harrisson. Die das genaue Gegenteil von Sofia abgibt. Arrogant, Zickig und leider auch eine der besten Chirurginnen...