Ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitete sich in Ámbars Körper aus und sie erwiderte den Kuss ohne zu zögern. So lange hatte sie auf diesen Moment gewartet. Ihre Hände fuhren von selbst über Simóns Körper nach oben, bis sie schließlich in seinem Nacken liegen blieben. Ámbar erhöhte den Druck ihrer Lippen auf seinen und presste ihren Körper an den des Mexikaners. Kein bisschen Luft sollte sie daran hindern, ihm so nahe zu sein wie möglich.
Simón küsste sie mit der gleichen Intensität zurück. Er umschloss Ámbars Körper mit seinen Händen, als wollte er sie daran hindern, sich von ihm zu entfernen.
Schließlich mussten die beiden sich allerdings doch voneinander lösen, da ihnen die Luft ausging. Stumm sahen sie einander in die Augen. Ihr Atem war beschleunigt, um in kürzerer Zeit mehr Sauerstoff aufnehmen zu können.
Simón löste langsam seine Hände von Ámbars Rücken, doch die Blondine war noch nicht bereit aus ihrer Blase, in der sie zusammen sein konnten, anstatt so etwas wie Feinde zu sein, zu erwachen. Sie ließ also ihre Hände wo sie waren und legte ihr Kinn auf der Schulter des Jungen ab, wodurch sie sich in einer Umarmung befanden. Ámbar spürte, wie die Berührung an ihrem Rücken wieder deutlicher wurde und kuschelte sich enger an den Mexikaner, der ihr ein halbes Jahr zuvor das Herz gestohlen hatte.
Eine Weile blieben sie in dieser Position, doch dann überkam Simón das Bedürfnis, etwas zu dem soeben Geschehenen zu sagen. Natürlich hatte er noch immer ein wenig Angst, dass sie ihn zurückweisen würde, doch dass sie den Kuss erwidert hatte und sich jetzt an ihn schmiegte gab ihm den nötigen Mut. Und außerdem würde er diese Ungewissheit nicht mehr lange ertragen können. Er musste einfach wissen, ob sie beide das gleiche füreinander fühlten.
Er löste sich vorsichtig aus der Umarmung und Ámbar tat es ihm gleich, als sie seine Bewegungen wahrnahm. Simón sah in ihre strahlenden Augen und wagte zu hoffen, dass alles gut werden würde. Dass er mit dem Mädchen zusammen sein könnte, das er liebte. Dass im Jam and Roller keine erbitterte Feindschaft mehr herrschen würde. Dass sie glücklich werden würden.
„Ámbar...", setzte Simón an. Unsicherheit zeichnete sich auf dem Gesicht des Mädchens ab. Er hatte doch hoffentlich nicht vor, ihr zu sagen, dass er es bereute. Mit einem sanften Lächeln besah der Junge sie. „Das war unglaublich." Seine Stimme war gerade so laut, dass man es nicht mehr als flüstern bezeichnen konnte. Dieser Moment gehörte nur Ámbar und ihm. Niemanden sonst ging dieses Gespräch etwas an. Simóns Herz schlug noch immer ungewöhnlich schnell. Ámbar war die einzige, die so etwas in ihm auslösen konnte.
Genau wie Simón der einzige war, der Ámbars Einstellung zu etwas innerhalb von Sekunden um hundertachtzig Grad wenden konnte. Er musste sich nur nah genug vor die Argentinierin stellen, damit ihr Verstand aussetzte und sie auf ihr Herz hörte.
Bei den Worten des Jungen entspannte sie sich augenblicklich wieder. Es hatte ihm gefallen. Der Kuss hatte ihm gefallen!
Mit einem Lächeln im Gesicht nickte Ámbar. „Ja, das war es." Ihre Stimme war brüchig. Zu viele Emotionen fluteten ihren Körper. Doch das war alles egal. Simón war hier. Bei ihr. Sie hatten sich geküsst. Es hatte ihm gefallen. Es hatte ihnen beiden gefallen. Mehr als das. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn zu sehr, um ihn wieder gehen zu lassen. Sie liebte ihn sogar so sehr, dass sie bereit war ihr wahres Ich wieder zu zeigen; wieder verletzbar zu werden. Aber wenn das der Preis war, um bei ihm sein zu können, dann würde sie es in Kauf nehmen.
„Wow." Nervös legte Simón eine Hand in seinen Nacken und ließ sie dort für einen Moment verweilen. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er noch sagen sollte. Ob er noch etwas sagen sollte.
„Also...", fing er nach einigen Sekunden der Stille an, „willst du noch weiter skaten oder wollen wir zurück?"
Es gab so Vieles, das Simón der Argentinierin noch sagen wollte, doch es schien ihm zu früh dafür. Momentan ging sowieso alles sehr schnell zwischen ihnen, weshalb er erst einmal die nächsten Tage abwarten wollte. Wenn diese gut verliefen, würde er immer noch ein umfassendes Liebesgeständnis ablegen können.
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Simbar-The other side
FanfictionEin Plan von Ámbar führt dazu, dass sie eine Woche wieder beim Rollertam und Simón dafür eine Woche bei den Red Sharks verbringt. Eigentlich wollte sie damit erreichen, dass Simón in ihr Team wechselt - nicht zuletzt damit sie mehr Zeit mit ihm verb...