Lost in his eyes

1.9K 43 5
                                    

Mit geschlosenen Augen rannte ich die Allee hinab, ich weinte. Wieso? Das werde ich euch im Laufe der Geschichte noch erzählen. Mitten auf der Straße lief ich nun. Es war Nacht. Dunkel. Stockdunkel. Mit schnellen Schritten rannte ich auf mein Zielobjekt zu, das Haus meines Vaters. Bevor ich klingelte versuchte ich mich zusammen zu reißen. Ich wusch meine Tränen von meiner Wange, fasste mir ein Herz und läutete. Ich hörte die Schritte im Inneren des Hauses, wie sie immer näher an die Tür kamen und nun meine völlig verwirrte Stiefmutter vor mir stand und mich in den Flur zog. „Alles okay“, fragte sie. „Sieht es aus als wäre alles okay“, zischte ich. Ich weiß, sie wollte nur nett zu mir sein und sie konnte rein gar nichts dafür das es mir so beschissen ging. Nein, dafür war meine reizende Mum verantwortlich. „Komm erst einmal rein“, sagte sie und ich folgte ihr ins Wohnzimmer. Ein genauso verwirrter Dad kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Jetzt kam wieder alles hoch, ich fing wieder an zu weinen und diesmal konnte mich nichts stoppen. Ich sahs um virtel nach elf immernoch auf der Couch und verbrauchte ein Tempo nach dem anderen. „Kann ich bitte bei dir bleiben…wenigstens für heute“, flehte ich ihn an. „Natürlich Süße“, sagte er und lächelte. Ich zwang mich dazu auch zu lächeln. „Dein Zimmer ist noch da, so wie du es verlassen hast…Du kannst solange bleiben wie du möchtest“, sagte mein Vater. Es beruhigte mich total das zu hören. Ich hoffte, dass ich sie nicht völlig nervte mit meiner Anwesenheit. Jedenfalls fühlte ich mich bei Janina so. So hieß die neue Freundin meines Dads. Eigentlich war sie auch ganz lieb, aber da ich sie kaum kannte fühte ich mich in ihrer Nähe fremd.

Mein Dad ging mit mir nach oben, half mir mein Bett zu beziehen. „Was ist passiert?“, fragte er schließlich. Ich hab gewusst, das er es früher oder später wissen wollte. Natürlich wollte er es wissen. Jeder Mensch würde es seltsam finden, wenn jemand den ganzen Abend weint und nicht weiß warum oder weshalb. „Können wir morgen reden, ich will eigentlich nur noch schlafen“, sagte ich und kuschelte mich schon in die Decke. „Aber klar“, sagte er, gab mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte ein ‚Gute Nacht’. Ich lag mit offenen Augen im Bett und musste immer wieder daran denken, was meine Mum zu mir gesagt hatte. ‚Wir ziehen um’, hallte es in meinem Kopf. Immer und immer wieder die gleichen drei Wörter. Ich hätte nie gedacht, das drei Wörter einem das Leben so zur Hölle machen könnten. Wir würden umziehen, in weniger als einem Monat. Weg von meinem Freund, von meinen Freundinnen, meiner Schule… Weg von allem. Meinem Vater. Ich müsste wieder von vorne anfangen und wäre die Neue. Etwas das ich immer versucht hatte zu vermeiden! Sie war von dem Gedanken nicht abzubringen. Seit sie ihren neuen Lover hatte lief alles nach seiner Nase, warscheinlich ist er auch daran Schuld das wir bald umziehen werden. Mit diesem, für mich schrecklichen Gedanken, schlief ich ein.

Am nächsten Morgen weckte mich die Sonne die durch mein Schlafzimmerfenster schien. Wo war ich? Ach ja…Ich war gestern zu meinem Dad gerannt. Ich setzte mich auf und schaute durch mein Zimmer. Es war wirklich alles noch genauso wie ich es vor vier Jahren verlassen hatte. Mit dreizehn war ich zu meiner Mutter gezogen, da sie gemeint hatte ich sollte mal mehr Zeit mit ihr verbringen. Nun war ich siebzehn und wünschte ich hätte das nie zugelassen. Ich zog die Bettdecke zur Seite und lief zu meiner Tasche, die ich irgendwo in ein Eck geschmissen hatte, nachdem ich hier angekommen war. Als ich sie gefunden hatte zog ich mir frische Unterwäsche heraus und ging in das Bad nebenan. Ich duschte mich lange und versuchte so meinen Stress zu vergessen. Leider klappte das nicht so ganz wie ich wollte. Nach einer halben Stunde stieg ich zufrieden aus der Dusche, zog mir meine Unterwäsche an und hinterließ das Bad wie es zuvor gewesen war. Mit einem Handtuch um meinen Körper geschlungen tapste ich zurück und zog mir meine Kleidung an. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es schon halb zehn war. Ja, schon… Ihr habt richtig gehört. Ich bin ein Frühaufsteher. Ich glaube so lange habe ich seit Silvester nicht mehr geschlafen. Vermutlich interessiert diese Information gerade niemand so wirklich. Ich lief zu dem Spiegel, an meinem Kleiderschrank und betrachtete mich. Ich seh aus wie eine Leiche. Ich schminkte mich, das ich wenigstens halbwegs normal aussah. Naja, was ist schon normal? Ich jedenfalls nicht. Ich kämmte noch meine langen hellblonden Haare und machte sie zu einem Zopf zusammen. Sonst würden sie mich nur wieder stören. Und Störungen hatte ich momentan definitiv genug! Bereits gestresst, das der Tag schon wieder angefangen hatte und ich mich an alles erinnerte und es kein schlechter Traum war begab ich mich in die Küche. Inder stand mein Dad und richtete Frühstück für mich. „Morgen“, sagte ich so freundlich wie es nunmal ging und verzog meine Lippen zu einem Lächeln. „Guten Morgen Liebes“, sagte mein Vater voller Freude. Ich setzte mich an den Tisch, an den sich wenige Minuten später Janina und mein Dad dazu gesellte. „Morgen“, sagte auch sie freundlich, aber ich nickte nur abwesend. Ich schnappte mir ein Brötchen und beschmierte es mit Nutella. Hab ich schon erwähnt, das ich ohne nicht leben könnte? Jetzt wisst ihrs. Nutella ist eine der besten Erfindungen die es je gab, vielmehr die es gibt. Okay, das klang warscheinlich als wär ich ein totaler Vielfrass, der nichts anderes macht als Nutellabrote zu essen und vor dem Fernseher zu sitzen. Nein, das ist auf keinen Fall mein Ding. Ich bin viel unterwegs mit meiner besten Freundin Emma, ich kenne sie schon seit wir eingeschult wurden in der ersten Klasse. Bisher waren wir immer unzertrennlich, wir haben immer alles gemeinsam gemacht und sind die letzten 10 Jahre in die selbe Klasse gegangen. Die Betonung liegt auf gegangen, Vergangenheitsform. „So, erzähl doch mal was los ist“, sagte mein Dad fordernd. Ich sollte es ihm jetzt einfach sagen, dann hab ich es hinter mir. Er wird sowieso nicht locker lassen. „Ich…ähh, ..Mum will umziehen, wegen..ihrem neuen Freund“, stotterte ich. Meine Sicht verschwomm. Ich wollte nicht schon wieder weinen. Jessi, reis dich doch einfach mal zusammen. Du bist eine starke Frau. Ach ja Jessie ist mein Name, also Jessica. Ich hasste ihn, aber ich konnte es eben nicht ändern und musste damit leben. Genau wie mit dem traurigen Fakt, das ich umziehen werde. „Und du möchtest lieber hier bleiben“, sagte er verständnisvoll. Wenigstens er hatte es kapiert. „Ja“, nuschelte ich und schaute auf meinen Teller. „Soll ich mal mit ihr darüber reden?“, fragte er. Will er mich auf den Arm nehmen? Ich dachte, sie könnte vielleicht einfach mit ihrem super tollen Freund weg und ich bleibe hier bei ihm. „Ich dachte ich kann bei dir bleiben, und sie fährt“, sprach ich meine Gedanken laut aus. „Jessie…, versteh doch, du kannst nicht für immer hier wohnen. Sie hat das Recht zu bestimmen wo du dich aufhälst“, sagte er. Ich spürte es, er hatte Angst, wegen meiner Reaktion. Die hatte er zu Recht! Ich dachte wirklich nachdem was er gesagt hatte das ich bleiben konnte. Ich sagte gar nichts mehr. Die Stimmung war im Keller.

Hallo meine lieben, hier ist eine neue Fanfiction:) Ich hoffe euch gefällt sie!! Freue mich auf neue Leser und lasst mir kommentare da, das würde mich nämlich sehr freuen. Trailer hab ich euch an der Seite verlinkt;) Hoffe ihr schaut ihn euch mal an;** Wünsche euch einen schönen Wochenstart!

Lost in his eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt