Part 12

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Jessicas Sicht:

„Meine Mum wird mich wecken wollen“, flüsterte ich, aber er ließ nicht los. Nein, ganz im Gegenteil, er zog mich noch näher an seinen warmen Körper. Mein Herz schlug wieder schneller und meine Hände legte ich auf seine. Sein Atem in meinem Nacken beruhigte mich, sodass ich für einen kleinen Bruchteil meine Augen schloss und unsere gemeinsame Zeit genoss. Er ließ lockerer, als ich bei ihm blieb, jedoch nutzte ich genau diese Sekunde, in der er unachtsam war um aufzustehen und ins Bad zu laufen. Kaum war ich aufgestanden rannte er in windeseile hinter her und packte mich an meiner Hüfte. Ich hob vom Boden ab, als er mich hoch nahm und über seine Schulter warf. Er begann mich schrecklich zu kitzteln und ich klopfte auf seinen Rücken und strampelte, um mich irgendwie gegen diesen Muskelprotz zu wehren, da er wie immer viel zu stark war. Männer... Er ließ mich zu meinem Glück wieder runter und ich küsste ihn. „Danke“, seufzte ich und drehte mich von ihm weg, um mich für die Schule anzuziehen. Fertig gemacht ging ich nach unten, Justin war schon irgendwie durchs Fenster verschwunden und hatte mir versprochen draußen zu warten, sodass er mich mitnehmen würde. „Tschau Mum, ich gehe dann“, sagte ich, aber sie hielt mich mit ihrer Stimme auf, die nach mir rief. „Jessica, warte einen Moment“, sagte meine Mum. „Lars wird Morgen mittag kommen... Ich hab mit seiner Mutter nochmal gsprochen, reis dich zusammen... Und hör bitte auf diesen Jungen zu treffen Lars ist doch so ein netter Kerl“, sagte sie und strich flüchtig über meine Wange. „Muuum“, ich zog es in die Länge und schaute sie grimmig an. „Ich kann selbst entscheiden, mit wem ich zusammen sein möchte“, beschwerte ich mich und sie schaute mich nur mit erhobenem Zeigefinger an. „Was?“, fragte ich und schüttelte den Kopf. „Überleg es dir nochmal“, sagte sie und ging schließlich. Ich schaute ihr einen Moment nach, aber ging dann ebenfalls.

„Was hat das so lange gedauert?“, fragte Justin und lächelte mich an, als ich mich neben ihm fallen ließ. „Achh Mütter, sie will das ich mir das mit Lars noch mal überlege“, sagte ich genervt. „Und wirst du?“, fragte er, aber ich verstand nicht ganz was er meinte und fragte deswegen ‚Was’. „Naja, wirst du nochmal darüber nachdenken?“, fragte er und schaute mich ängstlich an. „Nein“, protestierte ich sofort und nahm seine Hand zu mir. „Gut“, lachte er und küsste mich.

Ich ging in den Klassenraum und horchte aufmerksam dem Lehrer. Ich wollte momentan am liebsten bei meinem Dad sein, mir wuchs alles über den Kopf.  Ich musste mit Lars schluss machen, denn ich wollte auf keinen Fall über eine Sms schluss machen, wie schonmals erwähnt.  Dafür kannten wir uns schon viel zu lange, und ich war mir sicher, das er mich immernoch so sehr liebte wie am Anfang unserer Beziehung. Er war total romantisch gewesen, er trug mich auf Händen und erfüllte mir immer jeden Wunsch. Jedes Mädchen wäre froh einen Typ wie ihn gefunden zu haben, aber nicht ich. Justin hingegen war so anders. Er war böse, manchmal gewalttätig und vorallem besitzergreifend. Irgendwie liebte ich diese Seite an ihm so sehr. Lars war zu brav gewesen, immer für mich da und das war wohl das Problem. „Jessica, beantworten sie diese Frage“, sprach mein Sozialkundelehrer und holte mich zurück in die Realität. Ich starrte ihn erst verwirrt an, weil ich keine Ahnung hatte was er gefragt hatte. Ich denke das kennt so gut wie jeder hier von euch... „Tut mir leid, ich-„, er unterbrach mich indem er sein Buch auf den Tisch knallte. „Sie können für den Rest der Stunde gehen befürchte ich“, sprach er und packte meine Sachen, innerlich freute ich mich, da ich endlich hier fliehen konnte. Vor der Tür knurrte ich und verdrehte die Augen, als ich die Saaltür schloss. „Hey Babe“, raunte er und schloss seine Arme um mich. „Hey“, flüsterte ich überrascht in seine Halsbeuge. Sein Geruch stieg mir in die Nase. „Mein Lehrer hat mich rausgeschmissen“, sagte ich kichernd. „Hat er gut gemacht finde ich“, sagte Justin und küsste mich. „Kommst du mit mir?“, fragte er und zog mich hinter sich her ohne auf eine Antwort von mir zu warten. „Wo gehen wir hin?“, wollte ich verwirrt wissen, als wir an seinem Auto ankamen und er meine Tasche nahm. Er packte sie in den Kofferraum. „Steig ein“, befahl er mir und ich tat was er sagte. „Justin?“, quängelte ich. „Nerv nicht, du wirst es schon sehen“, erwiderte er wütend und spannte sich an, sodass man seine Wangenknochen erkennen konnte. Das Auto hielt und er parkte schon nach einer ziemlich kurzen Zeit. „Aussteigen“, knurrte er und ich schmiss die Tür zu. „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst das lassen?“, fragte er gereizt und schrie mich schon fast an. Ich bereute es schon fast wieder überhaupt zu ihm gegangen zu sein. Manchmal dachte ich, ich sollte so nicht fühlen, aber wenn es so war, wie zum Beispiel heute Morgen würde ich am liebsten die Zeit anhalten, weil der Moment wuderschön war. Er stand viel zu nah bei mir und packte mich an meinen Handgelenken, während er mich mit seinem Körper an den Wagen drückte und bedrohlich ansah. „Fahr mich bitte heim“, nuschelte ich verletzt. „Baby“, hauchte er und küsste ohne Vorwahnung meine Lippen. „Tut mir leid“, knurrte er und streichelte sanft meine Seiten. „Nein Justin“, sagte ich wütend und sträubte mich dagegen wieder so zu tun als wäre alles okay. „Zicke“, lachte er und grinste mich an, bis ich auch ebenfalls lachen musste. „So siehtst du doch viel hübscher aus“, sagte er  und strich eine Strähne beiseite. „Na gut, wo willst du hin?“, knurrte ich genervt und ließ mich doch wieder von ihm überreden. Er griff nach meiner Hand und zog mich ruckartig an seinen durchtrainierten Oberkörper. „Sei mir nicht böse“, flüsterte Justin und kam meinen Lippen viel zu nah für meinen Geschmack. Wie sollte man hier noch nein sagen? Ich gab nach, er küsste mich und mein Bauch fing an zu kribbeln, weil tausende von Schmetterlingen gleichzeitig ausbrachen. Ich zuog ihn zu mir und streichelte seinen Nacken mit meinen Fingern. Er knurrte in den Kuss  und packte meinen Hüfte fester. Ich löste mich schwer atmend von meinem Jungen und seine Stirn legte sich an meine. „Wo wolltest du jetzt eigentlich mit mir hin?“, fragte ich nach wie vor neugierig darauf. „Ich wollte einfach nur mit dir alleine sein“, gab er schließlich zu. „Awww Baby“, sagte ich spielerisch und zwickte ihm in seine Wange. „Wenn ich dich nicht so wahnsinnig lieben würde, hättest du jetzt ein Problem Honey“, flüsterte er, auf eine Weiße etwas bedrohlich. 

Lost in his eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt