| 13 |

919 66 17
                                    

Ganz viel Spaß mit einem neuen Kapitel mit Raf und Malia. Ich bin gespannt, wie es euch gefällt :)

Malias Lippen brannten wie Feuer, während Raphael sie wieder und wieder stürmisch küsste. Er machte nicht einmal den Versuch, zu verhindern, was gerade zwischen ihnen passierte. Stattdessen fuhren seine Hände an den Reißverschluss ihres Mantels, um ihn zu öffnen, ehe er sie unter den Stoff schob und sie näher zu sich heranzog. Seine Zunge drang verlangend in ihren Mund, suchte ihre, um sie zu necken, mit ihr zu spielen und sich wieder zurückzuziehen. Sie seufzte in diesen leidenschaftlichen Kuss hinein, als seine Hände auf ihren Hintern fuhren und dort fest zupackten. Seine Berührungen weckten Erinnerungen an ihre erste gemeinsame Nacht in ihr und ihr wurde automatisch heiß und kalt zugleich.

Sie spürte sofort wieder das Brennen auf ihrer Haut, als hätte er mit seinen fahrig-groben Händen gerade erst darübergestrichen. Er hatte sie zwischen der kalten Wand des Hotelzimmers und sich selbst gefangen genommen und seine Lippen fordernd auf ihre gesenkt. Ein aufregendes Kribbeln hatte sich in ihrem gesamten Körper ausgebreitet, denn er hatte ganz genau gewusst, was er mit ihr angestellt hatte. Selbst, wenn sie gewollt hätte, hätte sie keine Chance gehabt, sich ihm zu entziehen. Als er sie in Richtung des Bettes gedrängt hatte, hatte sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen und ihn schlussendlich mit sich in die weichen Kissen gezogen und ihm dabei den Pullover über den Kopf gestreift. Nur kurz darauf hatte sie nackt vor ihm gelegen und er hatte ihren Körper wohlwollend betrachtet, bevor er damit begonnen hatte, ihn mit seinen Lippen zu erkunden.

Noch immer bildete sich eine Gänsehaut auf Malias Körper, wenn sie daran zurückdachte, wie es sich angefühlt hatte, seine Lippen auf ihrer Haut zu spüren; wie er ihre Brüste liebkost und an ihnen gesaugt hatte. Und sie hatte es genossen und sich ihm hingegeben. Anschließend hatte er sie geleckt, bis sie gekommen war; eine Welle der Lust, die sie bis heute nicht vergessen hatte; ebenso wenig wie ihn in sich zu spüren; lang, intensiv und teils hart und schmerzhaft. Sie hatte nicht vergessen, wie losgelöst und frei sie sich mit ihm gefühlt hatte.

Doch auch danach hatte er sie kaum gehenlassen wollen. Am Morgen danach hatte er ihnen Frühstück aufs Zimmer bestellt, mit ihr herumgealbert und noch ein wenig gekuschelt, bevor er sie schließlich freigegeben hatte. Noch am selben Abend hatte er sie angerufen und ihr offenbart, dass er vorhatte, mit ihr ein paar Tage wegzufahren. Zwar hatte sie ein schlechtes Gewissen gehabt, den geplanten Ausflug mit Cassie abzusagen, doch die Zeit mit ihm war es ihr Wert gewesen. Sie hatte tatsächlich geglaubt, dass aus ihnen doch noch mehr werden konnte.

Ihr Herz zog sich bei der Erinnerung schmerzhaft zusammen. Einerseits hatte sie das Gefühl, seine Nähe nicht länger zu ertragen, andererseits klammerte sie sich sehnsüchtig an ihn, während er sie sicher in seinem Arm hielt. Sie wusste, sie musste die Notbremse ziehen, auch, wenn sie sich unfassbar zu ihm hingezogen fühlte; noch mehr als damals. Doch die Dinge zwischen ihnen hatten sich in der Sekunde geändert, in der sie von seiner Freundin erfahren hatte.

Automatisch löste sie ihre Lippen von seinen. Er schaute tief in ihre Augen, rieb seine Nasenspitze sanft an ihrer. Unschlüssig lehnte sie ihre Stirn gegen seine, als er sich ihr entgegenbeugte.

Sie genoss das Gefühl seiner Nähe, sog seinen Duft ein und kämpfte mit sich selbst. Sie durfte es nicht schön finden, sich ihm nah zu fühlen. Dabei hatte Edita ihn ihr so gesehen weggenommen; schließlich hatten sie sich zuerst kennengelernt.

„Hey..."

Raphaels leises Flüstern riss sie aus ihren Gedanken, während er ihr Gesicht in seine Hände nahm. Sie wusste nicht einmal mehr, was sie überhaupt empfand.

„Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe", sagte er leise. Seine Stimme war ganz sanft. „Das war nicht meine Absicht."

Sie unterdrückte ihre wieder aufkommende Traurigkeit.

„Wir dürfen das nicht tun", erwiderte sie schweren Herzens, bevor sie etwas Abstand zwischen ihn und sich selbst brachte.

„Wieso wehrst du dich dagegen, wenn du es doch offensichtlich genauso sehr willst wie ich?", fragte er leise.

„Weil es nicht richtig ist", sagte sie entschieden.

„Aber es fühlt sich richtig an", erwiderte er.

„Eben hast du noch gesagt, du weißt nicht einmal, was du überhaupt willst. Vielleicht solltest du dir darüber erst einmal klar werden", gab sie bestimmt zurück.

„Malia...", seufzte er hilflos, doch sie löste sich vollends von ihm. Sie legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. Einerseits wollte sie wissen, was ihn gerade beschäftigte, andererseits wollte sie es so weit wie möglich von sich fernhalten. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrer Bauchgegend aus, als er verzweifelt in den Himmel schaute und sich über das Gesicht fuhr.

„Nein, Raphael. Ich werde ganz sicher nicht diese Art von Frau sein, die sich heimlich mit einem vergebenen Mann trifft. All die Jahre habe ich nach einem Mann gesucht, der mich zu würdigen wusste und bereit ist, sich dauerhaft auf mich einzulassen; nur auf mich, auf keine andere. Du bist dazu nicht bereit, sonst hättest du mich nicht belogen. Du wusstest genau, dass, wenn ich die Wahrheit kenne, ich mich nicht auf das hier eingelassen hätte; aus weiblicher Loyalität. Ich denke, es ist kein Geheimnis mehr, dass ich dich nach wie vor sehr mag, aber das hier ist nicht das, was ich verdiene; niemand von uns verdient das. Edita nicht, du nicht und ich auch nicht. Wir verdienen alle Klarheit, in jeglicher Hinsicht."

„Ich weiß einfach, wie sehr sie das treffen wird."

„Oh, okay, dann solltest du es ihr natürlich besser nicht sagen und weiterhin mit ihr zusammenbleiben", kommentierte sie beißend, ehe sie sich von ihm abwandte und in Richtung Parkplatz zurückging.

Wer versteht Malia? Ich bin auf jeden Fall auf ihrer Seite.

Waiting for Christmas | AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt