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Meine Lieben, da ist es, das zweite Türchen. Ihr solltet den Adventskalender unabhängig von der Cassie-Geschichte lesen, weil alles zu einer anderen Zeit passiert 🤪 Viel Spaß ❤

Cassie sog mit einem Lächeln auf den Lippen den Duft von Orange, Zimt und Kardamom ein, der inzwischen das gesamte Haus erfüllte. Sie strich sich eine verlorene Locke aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Messy Bun gelöst hatte, und warf einen Blick in den Ofen. In ein paar Minuten würde die nächste Ladung Plätzchen fertig sein, also wandte sie sich wieder dem Teig zu, den sie auf der Anrichte auf einer gehörigen Portion Mehl ausgerollt hatte, und schnappte sich ein paar der Förmchen.

Ein leises Motorgeräusch ließ sie herumfahren. Als sie den dunklen Wagen in die Einfahrt rollen sah, verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem seligen Lächeln. Zu beobachten, wie John in dicker Winterjacke, Jogginghose und Sneakers aus dem Auto stieg, erfüllte sie mit einer tiefen Zufriedenheit. Die letzten Tage war er mit Raphael in Deutschland unterwegs gewesen, um ein paar letzte Palmen-Auftritte zu spielen. Sie hätte ihn gern besucht, doch sie hatte einfach nicht die Zeit dafür gefunden.

Neben der Büroarbeit im Studio, ihren eigenen To-Dos und der Unterstützung ihrer Mutter hatte sie sich um die Weihnachtsvorbereitungen gekümmert. Sie liebte es, Plätzchen nach den alten Rezepten ihrer Großmutter zu backen, stundenlang durch die Geschäfte zu bummeln und nach Geschenken Ausschau zu halten und in ihrem Kopf schon einmal den Weihnachtsabend zu planen. Außerdem war sie damit beschäftigt gewesen, Johns Geburtstagsfeier vorzubereiten. Schließlich hatte sie ihre ganzen Freunde eingeladen, um ihm eine Freude zu machen.

Doch jetzt freute sie sich erst einmal darauf, heute einen ruhigen Abend mit John zu verbringen. Er war der Einzige, für den sie noch kein Geschenk gefunden hatte. Sie schämte sich dafür, doch eine wirkliche Idee hatte sie dieses Jahr nicht. Schließlich hatte er bereits alles und sie hatte mittlerweile das Gefühl, dass sie ihm keine richtige Freude machen konnte.

„Hey, Löckchen..."

Sie drehte sich zu ihm um, als er hinter ihr im Türrahmen auftauchte. Er betrachtete sie mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.

„Hey", sagte sie und machte ein paar Schritte auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Er grinste, wischte ihr etwas Mehl von der Nasenspitze und zog sie für einen Kuss zu sich.

„Meine kleine Weihnachtsbäckerin", sagte er und schaute sich interessiert in der Küche um. Sie schmunzelte, bevor sie sich von ihm löste und nach den Plätzchen im Ofen schaute.

„Die müssen raus", stellte sie fest und schnappte sich ein Paar Küchenhandschuhe, um das Blech aus dem Ofen zu holen. Er beobachtete, wie sie die Plätzchen auf der Spüle abstellte, trat hinter sie und schaute über ihre Schulter. Dabei legte er eine Hand an ihre Taille. Sie genoss die lang vermisste Nähe und drehte ihm ihren Kopf zu.

„Hier", sagte sie und hielt ihm eines der Plätzchen hin, die sie bereits vor einiger Zeit aus dem Ofen geholt hatte. Er ließ sich von ihr füttern und verzog genüsslich das Gesicht.

„Hammer, Baby", lobte er sie, bevor er an ihr vorbeigriff und sich ein weiteres Gebäckstück stibitzte. Sie grinste zufrieden.

„Probier mal die hier", forderte sie und reichte ihm ein anderes Plätzchen.

„Du hattest ganz schön viel Langeweile", stellte er fest, ehe er sich den Vanillekipferl in den Mund schob.

„Von wegen", lachte sie. „Aber Oma beschwert sich, wenn es dieses Jahr keine Kekse gibt."

„Zurecht", sagte er.

„Hast du Lust, mir zu helfen?", fragte sie und musterte ihn flehend aus großen Augen. Er lachte auf.

„Meine werden bestimmt nicht so schön wie deine", kommentierte er.

„Sie sollen auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen", entgegnete sie. „Du darfst auch was Einfaches machen."

Er hob skeptisch eine Augenbraue.

„Was denn?"

Sie lächelte.

„Du kannst sie verzieren, okay?"

„Und womit?"

Sie zog einen der Küchenschränke auf und deutete auf sämtliche Backdekorationen, die sie in den vergangenen Tagen angeschleppt hatte.

„Warum machst du das nicht selbst? Deine sehen immer aus wie aus dem Katalog", sagte er ernst.

Sie deutete seufzend auf den restlichen Teig, der nach wie vor darauf wartete, ausgerollt, ausgestochen und gebacken zu werden.

„Weil ich keinen Bock mehr habe", antwortete sie ehrlich. So sehr sie das Backen auch entspannte; für heute hatte sie keine Lust mehr. Er lachte.

„Mit Liebe gebacken also", kommentierte er, bevor er sich die Zutaten genauer anschaute.

„Also, hilfst du mir?", fragte sie und schenkte ihm einen verführerischen Augenaufschlag.

„Darf ich Penisse auf die Kekse malen?", grinste er frech.

Sie verdrehte die Augen.

„Vergiss es, Penner."

„Okay, okay. Was kriege ich denn dafür?", wollte er wissen, runzelte die Stirn und schaute erwartungsvoll auf sie herab. Sie schlang ihre Hände um seinen Hals, darauf bedacht, seinen Pullover nicht dreckig zu machen.

„Wir könnten später zusammen duschen, damit ich mir den ganzen Dreck abwaschen kann", schlug sie schmunzelnd vor. Er lachte.

„Das war so schlecht, das könnte glatt von mir sein."

„Stimmt", grinste sie. „Ich habe eben vom Besten gelernt."

John legte seine Hände an ihre Taille

„Dein Glück, dass ich es schmutzig mag."

Ich hoffe, das Kapitel hat euch besser gefallen als das letzte bei Cassie 🤪🙈❤ schreibt es in die Kommentare

Waiting for Christmas | AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt