| 29 |

871 61 50
                                    

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem 29. Türchen. I hope you like :)

„Und mehr hat Raf nicht erzählt?"

Cassie drehte John aufmerksam ihren Kopf zu. Er lag entspannt in einem weißen Bademantel auf der Plastik-Liege neben ihr und döste. Das leise Rauschen des Wasserfalls und leise melodische Klänge sorgten für eine entspannte Atmosphäre.

„Nee. Nur, dass er mit Edita reden wird", antwortete er.

„Das ist ja wohl echt das Mindeste", stellte sie anklagend fest.

„Er weiß, dass er Scheiße gebaut hat. Du solltest also aufhören, ihn dafür zu verurteilen. Er hat einfach erkannt, dass er in der Beziehung mit Edita nicht glücklich ist. Natürlich war es nicht cool, dass er sie mit Malia betrogen hat, ohne, dass sie das überhaupt wusste. Aber er bereut, wie das alles gelaufen ist und wird sich jetzt so schnell es geht von Edita trennen, um Malia zu beweisen, wie ernst ihm das alles ist", erwiderte er.

„Wenn sie schlau ist, lässt sie ihm das nicht einfach so durchgehen; ganz egal, wie sehr sie ihn mag", kommentierte Cassie.

„Hat sie noch was gesagt?", wollte er wissen.

„Nein; nur, dass er sie nach Hause gefahren und sich bei ihr entschuldigt hat, dafür, dass der Abend so blöd geendet ist", fasste Cassie das vorangegangene Telefonat mit Malia knapp zusammen.

„Naja, dafür konnte er ja nicht wirklich was", nahm John seinen Freund in Schutz.

Cassie seufzte, während sie sich aufrichtete. John betrachtete sie zufrieden, als sie sich aus ihrem Bademantel schälte. Nur für ihn hatte sie seinen bunten, knappen Lieblingsbikini angezogen.

„Das ist wohl wahr. Wahrscheinlich wäre ohne Martens gute Auffassungsgabe sogar alles gutgegangen; niemand von uns hätte etwas bemerkt", räumte sie ein.

„Außer Iara", fügte er hinzu.

„Außer Iara", wiederholte sie.

„Was ist?", hakte John nach, als ihr Blick nachdenklich wurde, und setzte sich ebenfalls auf.

„Ich hoffe, ihre Probleme mit Tua deswegen sind ein für allemal ausgestanden. Sie hat nicht verdient, dass sie wegen Raf Schwierigkeiten mit ihm bekommt. Und ich glaube, Tua war mindestens genauso sauer wie du, dass er es ihm nicht erzählt hat."

Sie stand auf und warf den Bademantel achtlos auf die Liege. Als er ihr Vorhaben erkannte, entschloss er kurzerhand, sie zu begleiten, und erhob sich ebenfalls.

„Inzwischen verstehe ich ihn", ergriff John Partei für seinen Freund. „Eigentlich ist es tatsächlich eine Sache zwischen den dreien; niemand hat darin etwas zu suchen; nicht du, nicht Iara und auch nicht ich. Die müssen das untereinander klären."

„Vermutlich hast du recht. Trotzdem fällt es mir schwer, mich da nicht einzumischen. Es macht mich traurig zu sehen, dass es Malia schlecht geht. Du weißt selbst, wie sie ist; sie ist sonst kein Mensch, der vor seinen Problemen davonläuft, aber an dem Abend war sie so überfordert, dass sie einfach weggelaufen ist. Vor allem Iara und Nika haben sich auf sie eingeschossen. Das hat mir wirklich leidgetan und so, wie das alles gelaufen ist, hat sie das auch nicht verdient."

Er lächelte und warf seinen Bademantel neben ihren.

„Was?", fragte sie.

„Sie kann froh sein, eine Freundin wie dich zu haben", sagte er und zog sie zu sich heran.

„Ist doch selbstverständlich; sie hat sich auch für mich starkgemacht, als ich meinen dämlichen Alleingang mit Rome unbedingt durchziehen wollte."

Sein Gesicht verdunkelte sich automatisch. Auch, wenn die Eskalation um seinen ehemaligen Freund bereits eine ganze Zeit zurücklag, hatte er noch lang nicht damit abgeschlossen. Es war einfach zu viel vorgefallen.

„Erinner mich nicht daran", bat er sie düster.

„Ich meine ja nur; so ist das in einer Freundschaft. Wir sind füreinander da; so, wie du auch für Raf da bist und ihm zugehört hast, als er von Malia zurückgekommen ist. Du bist eben auch ein toller Freund", erklärte sie.

„In jeder Hinsicht, meinst du", grinste er zufrieden.

Sie verdrehte die Augen.

„Idiot."

„Komm mal her", forderte er, legte seine Hand an ihr Gesicht und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen. Sie ließ es geschehen, sank an seine Brust und schloss die Augen, sog seinen unverwechselbaren Duft ein und genoss für einen Moment das Kribbeln auf ihren Lippen. Als er sich von ihr löste und ihr tief in die Augen schaute, schenkte sie ihm ein Lächeln.

„Und jetzt lass uns aufhören, von den beiden zu reden. Die kriegen das schon hin. Wir kümmern uns jetzt erstmal um uns."

Sie quiekte überrascht auf, als er seine Arme um sie schlang, sie hochhob und zum Pool schleppte. Sie strampelte mit den Beinen und versuchte, sich zu befreien, als sie verstand, was er vorhatte, doch es war bereits zu spät. Das einzige, was sie tun konnte, war es, ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn mit sich zu ziehen, als er sie ins Wasser warf.

„Du bist so ein Penner", pöbelte sie, als sie wiederauftauchte, und sich mit beiden Händen die nassen Locken aus dem Gesicht strich. Er baute sich lachend vor ihr auf und schlang seine Arme um sie.

„Bleib bloß weg von mir", fauchte sie grinsend, doch er dachte nicht daran, sie loszulassen. Stattdessen drängte er sie mit dem Rücken gegen den Beckenrand und nahm sie so gefangen. Sein tiefer Blick ruhte auf ihr und war so intensiv, dass sie sich sofort beruhigte. Die Luft um sie herum hatte von der einen auf die andere Sekunde angefangen zu brennen. Er lächelte schief, bevor er ihre Lippen mit einem weiteren Kuss verschloss.

„Babe, die haben uns gestern Abend schon erwischt", flüsterte sie an seinen Lippen.

„Und sie haben uns nicht rausgeworfen", konterte er frech, während er seine Hände über ihren Körper wandern ließ.

„Wir müssen es auch nicht riskieren", zischte sie.

„Dann geh doch", grinste er, als er seine Hand von hinten unter den Stoff ihres Bikini-Höschens gleiten ließ, wissend, dass sie sich nicht wehren würde. Sie biss sich hin- und hergerissen auf die Unterlippe, ohne seinen intensiven Blick auszuweichen. Als sie schließlich ihre Arme um seinen Hals schlang, sich an ihn schmiegte und ihre Finger durch sein Haar gleiten ließ, lachte er leise, bevor er sich wieder zu ihr beugte, um sie zu küssen. 

Wie hat euch das Kapitel gefallen? :) Einfach, weil ich euch so gern hab und heute von der Muse geküsst wurde, wird es morgen und übermorgen jeweils noch ein Kapitel des Kalenders geben :) Also - freut euch drauf :D

Waiting for Christmas | AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt