"Hast du noch andere Fragen?" Ethan sah mich an. Ich hatte noch hunderte Fragen, aber ich konnte ihn ungut löchern."Woher kennst du mich?", fragte ich. Er fing zu lächeln an. Auch sein Gesicht nahm einen entspannten Zug an.
"Das ist eine etwas längere Geschichte", sagte er und bedachte mich mit einem Blick, der mehr sagte, als Worte es beschreiben könnten, aber den ich nicht deuten konnte.
"Dann bitte, erzähl sie mir", forderte ich ihn auf. Er schloss die Augen, so als ob er sich alles nochmal durchgehen muss.
"Also der Tag, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe, liegt schon ziemlich weit zurück. Und um ehrlich zu sein hatte ich auch die Befürchtung, dich nie mehr wiederzusehen", fing er zu erzählen an. Mir stieg wieder das Blut in die Wangen, was sie dementsprechend Rot verfärbte.
"Wie... Wie lange liegt der Tag denn zurück?", fragte ich.
"Sehr lange...", sagte er und sah ein wenig bedrückt auf seine Hände. Diesmal war ich diejenige, die seine Hände ergriff.
"Du musst es nicht erzählen, wenn es dir zu schwer fällt...", sagte ich und sah ihn an.
"Nein... Ist schon in Ordnung", sagte er und lächelte traurig. Er räusperte sich einmal kurz und fing dann wieder zu erzählen an.
"Ich erinnere mich an den Tag, als wäre es gestern gewesen. Es war sonnig, angenehm warm und nur ein leichtes Lüftchen wehte. Ich schlenderte gemütlich durch die Stadt, als ich einen Hilferuf hörte. Ich folgte dem Ruf und gelangte in eine schmale Seitengasse.
Dort befanden sich zwei schmierige Typen und ein junges Mädchen. Die beiden Typen bedrängten sie und ich tat instinktiv, was richtig war. Ich eilte ihr zu Hilfe und schlug die Typen nieder. Das Mädchen zitterte am ganzen Körper, deshalb nahm ich sie in die Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie drückte ihr Gesicht regelrecht an meine Brust und begann zu weinen. Ihr war anzusehen, dass sie panische Angst gehabt haben musste. Ich erinnere mich noch genau an die Worte, die ich zu ihr gesagt habe", sagte Ethan.
"Welche?", fragte ich.
"Du bist in Sicherheit. Solange ich hier bin, wird dir nichts geschehen", sagte er und sah auf seine Hände.
Aus irgendeinem Grund rüttelte dieser Satz etwas in mir wach. Aber ich ging nicht darauf ein.
"Und dann"?, fragte ich.
"Ganz konnte ich mein Versprechen nicht halten, aber darauf komme ich später wieder zurück", sagte er und sah mich nun an. Ich verstand gerade nicht, worauf er hinaus wollte, beliess es aber, genauer zu fragen. Stattdessen hörte ich weiter aufmerksam zu.
"Jedenfalls brachte ich sie dann weg und aus dieser schmalen Seitengasse. Ich fragte sie, wo sie wohnte, aber sie schüttelte kräftig den Kopf und sagte, sie wolle nicht nach Hause. Von dort käme sie gerade und sie würde auch nie wieder freiwillig dahin zurückkehren. Daher beschloss ich, sie hierher zu bringen."
"Hierher? Meinst du, in dieses Haus?", unterbrach ich ihn und er nickte. Dann setzte er seine Erzählung fort.
"Ich brachte sie dann in ein leerstehendes Zimmer und bot ihr alles an, was sie brauchte, um sich wohl zu fühlen. Kleidung für Mädchen besass ich natürlich keine, daher fragte ich sie nochmal wo sie wohnte. Diesmal um ihr von dort ein paar ihrer Sachen zu bringen", sagte er.
"Gesagt getan, in der folgenden Nacht schlich ich mich zu ihrem Haus. Ihr Zimmer war schnell gefunden. Es befand sich auf dem Dachboden, warum auch immer. Es war gemütlich eingerichtet. In ihrem Schrank wimmelte es nur so von Kleidung. Den Sack, den ich zuvor mitgenommen hatte, bevor ich losgegangen war, füllte ich mit allem, was Platz hatte. Dann verliess ich ihr Zuhause so, wie ich es betreten hatte. Unbemerkt und lautlos."
So wie er das erzählte, sah ich die Bilder klar in meinem Kopf und es fühlte sich so an, als wäre ich selbst dabei gewesen.
"Als ich dann hierher zurückkam, schlief sie schon tief. Deshalb legte ich den Sack mit ihren Sachen behutsam auf den Stuhl neben dem Schreibtisch. Dann verliess ich das Zimmer so leise wie es mir möglich war. Ich wollte sie nicht aufwecken, wenn sie nach so einem Tag so friedlich schlief", sagte Ethan und ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinem Mund und auch seine Augen strahlten dieses Lächeln schwach erkennbar aus.
"Ich selbst war zwar nicht müde, aber auch ich ging zu Bett und wartete so auf den nächsten Morgen."
Während ich ihm so zuhörte, machte sich in mir ein Gefühl der Vertrautheit breit, so als würde ich ihn schon ewig kennen.
"Am nächsten Morgen war ich der erste, der wach wurde, daher ging ich in die Küche und bereitete ein Frühstück für sie vor. Ich wollte, dass sie sich wohl fühlte. Denn sie wusste es vielleicht nicht, aber mit ihrer Aussage, dass sie nie wieder freiwillig in ihr Zuhause zurückkehren würde, hatte sie mir mehr verraten, als sie vermutlich wollte. Gerade als ich mit allem fertig war, schritt sie zur Tür herein und sah mich mit verschlafenen Augen an." Das Gefühl von dieser Vertrautheit, die ich vorhin zu spüren begann, verstärkte sich mit jedem Teil der Geschichte, die er erzählte.
"Als sie mich ansah fragte ich sie, ob sie gut geschlafen hat. Sie beantwortete es mit einem zufriedenen Lächeln und ich lüge nicht wenn ich sage, dass ich für dieses Lächeln alles tun würde, damit es ewig bestehen bleibt. Sie setzte sich dann hin und begann das Frühstück, bestehend aus Brot mit Marmelade und einem Glas Orangensaft, zu verzehren." Als er die Dinge nannte, die er mir nur wenige Minuten zuvor aufgetischt hatte, konnte ich nicht anders als leicht zu grinsen. Er bemerkte es, denn er tat es mir gleich.
"Es war ihr anzusehen, dass sie es richtig genoss. Nachdem sie alles gegessen hatte, räumte ich alles weg und setzte mich zu ihr. Ich wollte mehr über sie erfahren. Wollte mehr über dieses Mädchen in Erfahrung bringen."
"Und dann?", fragte ich nach einer Weile stillem Zuhören.
"Ich fragte nach ihrem Namen", sagte er und sah mich an, das Strahlen in seinen Augen stärker als zuvor.
"Adriana antwortete sie kurz und verlegen", sagte er und ich wurde rot.
"Und von da an wusste ich, dass sie etwas Besonderes ist", fügte er hinzu, ergriff meineHände und lächelte mich an.
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Am Anfang der Ewigkeit
Nezařaditelné"Wer bist du? Wie ist dein Name?" "Ich bin Ethan." "Ok und wie ist mein Name?" "Du bist Adriana." Adriana wacht an einem ihr unbekannten Ort auf und hat keinerlei Erinnerung daran, was geschehen ist. Sie weiss nicht einmal mehr ihren Namen. Als sie...