"Wird er es schaffen?""Ja, wird er."
"Was hatte er sich dabei bloss gedacht?!"
"Er hat es für dich getan."
"Er hätte sterben können! Er wäre meinetwegen fast gestorben!"
"Schau! Er wacht auf!"
"Oh Gott Ethan! Ethan geht es dir gut??"
Die Stimmen, die ich hörte, klangen dumpf und weit entfernt.
"Ethan sag doch was!" Das klang nach Adriana. Dann öffnete ich langsam die Augen. Ich blickte in zwei wunderschöne braune Augen.
"Ethan!", quiekte Adriana und warf sich mir um den Hals.
"Au...", keuchte ich und Adriana liess kurz locker.
"Oh tut mir Leid! Geht es dir gut Ethan? Wie fühlst du dich??", fragte sie und rückte etwas zurück.
"Ich... Mir geht es... ganz ok...", antwortete ich, während ich mir den Kopf rieb und mich umsah.
"Wo ist Holden?", fragte ich, als mir auffiel, dass er nirgends zu sehen war. Cam drehte sich um und sah bedrückt zu Boden.
"Cam? Wo ist Holden?", wiederholte ich meine Frage. Cam seufzte, bevor er zu reden begann.
"Er ist weg", antwortete Cam kurz und knapp.
"Wie weg? Ist er zurück auf die Erde? Sucht er die anderen Rebellen um ihnen zu sagen, dass es vorbei ist?"
"Nein Ethan... Holden ist weg. Für immer." Und da wurde mir klar, was er meinte.
"Nein... Sag mir nicht er hat...?", sagte ich und Cam nickte.
"Es war die einzige Möglichkeit dich zu retten. Er wollte es so. Als Adriana die Energiekugel zurück zu Amara geschleudert hat, hat sie dir so dein letztes bisschen Unsterblichkeit genommen. Du wärst drauf gegangen, hätte Holden sich nicht dazu entschieden, dich zu retten. Selbst wenn es für ihn bedeutete, dass er sterben würde", antwortete Cam und schluckte schwer. Auch ich musste schwer schlucken.
"Etwas wollte Holden, das ich dir sage, sobald du aufwachst. Er sagte; 'Ethan nimm mein Geschenk an. Du warst einer meiner besten Freunde und ich hätte es nicht ertragen, wenn du gestorben wärst und ich etwas hätte tun können, deshalb bitte, nimm meine Lebenskraft an. Adriana steht eine lange Zeit bevor und sie wird deine Hilfe brauchen. Wir werden uns wiedersehen. Irgendwann.' Das waren seine letzten Worte."
"Was meinte er damit, dass ich deine Hilfe brauchen würde?", fragte Adriana. Ich wollte antworten, aber Cam kam mir zuvor.
"Er meinte damit, dass du bald eine Verwandlung durchmachen wirst. Wie ich vorhin bereits erwähnte, hattest du Ethan sein letztes bisschen Unsterblichkeit genommen, als du Amara vernichtet hast. Und damit du diese Verwandlung überlebst, brauchst du die Hilfe eines Genesis. Holden wollte aber, dass es Ethan ist, da er derjenige ist, dessen Unsterblichkeit du nun hast."
Adriana nickte und sah mich etwas verwirrt an.
"Er wird dir alles erklären, aber lasst uns erstmal auf die Erde zurückkehren", sagte Cam und half mir dabei, aufzustehen. Ich streckte meine Hand zu Adriana, sie ergriff sie und ich zog sie zu mir. Sie umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung. Es tat gut, sie in den Armen zu halten.
"Kommt, gehen wir", sagte Cam und wir folgten ihm. Dann nahmen wir uns an den Händen und binnen weniger Sekunden waren wir wieder auf der Erde. Wir befanden uns im Garten vor meinem Haus.
"Ich lasse euch zwei dann mal allein. Ich habe noch eine Kleinigkeit zu erledigen." Und mit diesen Worten verschwand Cam. Zurück blieben nur Adriana und ich. Ich nahm sie an der Hand und führte sie in das Innere des Waldes. Sie hinterfragte nicht einmal, wo wir hingingen.
"Wir sind da", sagte ich und sah auf die Steintreppe vor meinen Füssen.
"Gehen wir rein", fügte ich hinzu und zog Adriana an der Hand hinter mir her. Sie folgte mir schweigend und sah sich neugierig um. Als wir den grossen Altarraum erreichten, weiteten sich Adrianas Augen.
"Was ist das für ein Ort?", fragte sie.
"Das wird der Ort deiner Geburtsstätte", sagte ich und nahm beide Hände von Adriana in meine.
"Da du meine Unsterblichkeit in dich aufgenommen hast, beginnst du bald eine Verwandlung durchzumachen. Dieser Raum hier wird das ganze vollenden."
"Wie lange wird das dauern?", fragte sie mich an sah mich mit grossen Augen an. Ich seufzte.
"Es wird 100 Jahre dauern... Aber ich verspreche dir, ich werde dich erwarten, wenn die Zeit vorüber gegangen ist", antwortete ich. Sie nickte.
"Und was jetzt?", fragte sie noch.
"Jetzt musst du dich auf den Altar in der Mitte legen. Ich werde dich dann in einen Schlaf fallen lassen, sodass die Verwandlung beginnen kann. Es wird nicht weh tun, keine Sorge. Zumindest dir nicht", sagte ich etwas traurig.
"Wird es denn dir weh tun?" Ich nickte.
"Wird es. Aber hier drin", sagte ich und zeigte auf die Stelle, an der mein Herz war.
"100 Jahre sind eine lange Zeit, wenn man sie ohne denjenigen verbringt, für den man an das Ende der Welt gehen würde", fügte ich hinzu und Adrianas Augen begannen zu funkeln.
"Aber wir werden uns wiedersehen. Versprochen." Adriana nickte und begab sich dann zum Altar und legte sich darauf. Dann begann ich damit, sie in einen Schlaf fallen zu lassen. Das Ganze dauerte nur wenige Minuten, bis sie völlig regungslos schlafend vor mir lag.
"Wir sehen ins wieder, Liebste. In 100 Jahren werde ich da sein", sagte ich und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Dann verliess ich den Altarraum. Hinter mir schloss sich die steinerne Tür, die Adriana für 100 Jahre eingeschlossen halten würde.
DU LIEST GERADE
Am Anfang der Ewigkeit
De Todo"Wer bist du? Wie ist dein Name?" "Ich bin Ethan." "Ok und wie ist mein Name?" "Du bist Adriana." Adriana wacht an einem ihr unbekannten Ort auf und hat keinerlei Erinnerung daran, was geschehen ist. Sie weiss nicht einmal mehr ihren Namen. Als sie...