"Wonach suchst du denn?", hörte ich eine Stimme rechts von mir sagen. Ich zuckte leicht zusammen, während ich nach rechts blickte. Erst erkannte ich nur eine schwache, dunkle Silhouette, die etwa fünf Meter von mir entfernt stand."Wer bist du?", fragte ich mit brummender Stimme und bereit zum Angriff.
"Aber aber. Erinnerst du dich denn nicht an einen alten Freund? Selbst mit deinem neuen Erscheinungsbild weiss ich, dass du es bist Ethan", antwortete die Stimme und die Silhouette trat näher.
"Sunny."
"Na sieh einer an. Du erinnerst dich ja doch noch an mich", sagte Sunny mit einem breiten Grinsen auf seinem kleinen Gesicht.
"Was machst du hier? Und wo hast du die ganze Zeit gesteckt?", fragte ich und entspannte mich ein wenig.
"Ach ich war hier und dort und hab ein bisschen von diesem und ein wenig von jenem getan", antwortete er, immer noch breit grinsend.
"Und warum bist du jetzt hier?", stellte ich erneut eine Frage.
"Die Königin ist hinter euch dreien her. Wenn sie euch findet, macht sie euch den Gar aus."
"Wieso denkst du, dass ich nicht allein hier bin?"
"Ach bitte Ethan. Ich spüre doch, dass sich noch zwei weitere von uns hier befinden. Und ich sage dir, ihr seid nicht sicher, wenn ihr hier bleibt."
"Das wissen wir. Wir haben schon fast alles geplant, um von hier zu verschwinden, bevor Amara uns findet", erwiderte ich.
"Und wo soll es hingehen?", fragte Sunny extrem neugierig.
"Das haben wir noch nicht beschlossen...", gab ich zu.
"Zu lange dürft ihr euch aber nicht Zeit lassen. Ich kenne einen sicheren Ort, komm ich zeig ihn dir", sagte Sunny und ging an mir vorbei durch die Türe in mein Haus. Ich folgte ihm.
"Ah Cam, Holden. Wie schön euch nach so vielen Jahren wieder zu sehen", quiekte Sunny überfreundlich, was mich ein wenig stutzig werden liess. Aber ich liess mir nichts anmerken. Ausserdem schien er Adriana gar nicht zu bemerken.
"Du hier?", sagten Cam und Holden synchron und äusserst überrascht.
"Für lange Erklärungen haben wir keine Zeit", sagte Sunny.
"Amaras Leute sind auf dem Weg hierher und, wie ich Ethan gerade eben gesagt habe, machen sie euch kalt, wenn sie euch hier finden", fügte Sunny noch hinzu, während er eine grosse Landkarte auf dem Tisch ausbreitete.
"Ich kenne einen Ort, an dem ihr euch verstecken könnt und vor Amaras Anhängern sicher seid und wo sie euch niemals finden wird", fing Sunny zu erklären an, während er uns alle ansah. Aber plötzlich blieb sein Blick auf Adriana hängen.
"Nanu? Wen haben wir denn hier?", sagte er mehr zu sich selbst und ging auf Adriana zu und anschliessend ein paar Mal um sie herum.
"Wer bist du?", fragte er danach.
"Wer sie ist geht dich nichts an!", platzte es aus mir heraus. Überrascht wandte sich Sunny mir zu. Seinem Blick war zu entnehmen, dass er eine interessante Entdeckung gemacht hatte.
"Nun ja, wie auch immer. Zurück zum eigentlichen Thema. Ihr seht dieses Militärhaus?", fragte Sunny und deutete auf ein graues Rechteck mitten in der Pampa. Wir nickten.
"Dort müsst ihr hin. Es ist sehr gut abgesichert und die Chance, dass Amara weiss, dass dieses Gebäude existiert, ist äusserst gering."
Mit skeptischen Blicken sahen Cam, Holden und ich uns an, gaben uns dann aber damit einverstanden, dass wir in dieses Militärhaus abtauchen und warten würden, bis die Gefahr gebannt war. Ich warf noch einen Blick zu Adriana, sie aber schien nicht sehr begeistert zu sein. Ich ging auf sie zu und nahm sie zur Seite, abseits von Cam und den anderen, sodass ich ungestört mit ihr reden konnte.
"Ist etwas nicht in Ordnung?", fragte ich sie.
"Ich... Ich weiss nicht aber... Dieser Kerl bei Cam und Holden... Er... Er sieht mir nicht so aus, als würde er uns helfen wollen...", sagte sie unsicher.
"Wie kommst du darauf? Sunny ist einer meiner Freunde", antwortete ich.
"Ich weiss nicht... Etwas an ihm scheint mir falsch zu sein... Er ist wirklich sehr neugierig und allein wie er mich vorhin gemustert hat..."
"Ich glaube du machst dir zu viele Gedanken Adriana...", sagte ich und ging zurück zu den anderen. Es wollte mir nicht in den Kopf, warum sie sich so seltsam verhielt im Bezug auf Sunny. Klar, er war nicht gerade das, was man als Normal bezeichnen würde, aber dennoch.
"Hast du dich mit deiner Freundin vertragen?", fragte Sunny, als ich wieder zu ihnen stiess.
"Sie ist nicht meine Freundin!", sagte ich energisch, wobei mir ziemlich warm wurde.
"Sicher?", hakte Sunny nach und grinste mich bescheuert an.
"Wie auch immer. Wie soll's jetzt weitergehen?", lenkte ich vom Thema ab.
"Ihr müsst heute Nacht aufbrechen, um so schnell wie möglich bei diesem Militärhaus anzukommen", sagte Sunny mit steinernster Miene. Wir alle nickten einverständlich. Es ging um unsere Sicherheit.
"Nehmt nur das nötigste mit, zu viel Ballast könnte euch hindern", sagte Sunny, als er die Karte wieder zusammenfaltete. Ich hatte sowieso nicht vor, all zu viel mitzunehmen, daher war das für mich auch nicht so schwer. Eine einfache Tasche mit ein paar Klamotten zum Wechseln, Zahnbürste, Zahnpasta und eine Haarbürste. Mehr würde ich nicht brauchen. Was Adriana betraf so konnte ich nicht sagen, was sie alles brauchen würde. Aber ich würde ihr schon helfen, nur das Nötigste einzupacken.
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Am Anfang der Ewigkeit
Random"Wer bist du? Wie ist dein Name?" "Ich bin Ethan." "Ok und wie ist mein Name?" "Du bist Adriana." Adriana wacht an einem ihr unbekannten Ort auf und hat keinerlei Erinnerung daran, was geschehen ist. Sie weiss nicht einmal mehr ihren Namen. Als sie...