17.12.

8 1 0
                                    

josiderpanda

Ja? Oder Nein?
Er ist süß. Ich mag ihn.
Ja? Oder Nein?
Ich kann mich einfach nicht entscheiden.
Muss ich mich denn jetzt entscheiden? Ich kann nicht.
Ja? Oder Nein?
Er sieht mich an, wartet. Ich kann sein Gesicht schon nicht mehr deutet. Er wartet und wartet, sieht mich an, wieder nicht. Starrt auf den Tisch.
Ja? Oder Nein?
Die Frage steht groß auf seinem Gesicht, jedes Mal, wenn er mich hoffnungsvoll anguckt.
Ich schaffe es nicht, schaffe es nicht, mich zu entscheiden. Was spricht dagegen? Ich weiß es nicht, ich habe Angst, denke ich. Angst vor ihm, vor mir, vor uns. Angst vor etwas Neuem. Angst davor, dass sich etwas verändert. Dass wir uns verändern und, dass es kein Zurück mehr geben könnte.
Er starrt wieder auf den Tisch. Eine simple Frage eigentlich. So einfach zu beantworten. Ein Ja, oder ein Nein.
Aber sie wird alles verändern. Und ich kann nicht sagen, wie genau. Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts mehr. Mein Gehirn ist leer. Ich sehe ihn an, mit festem Blick. Denke kurz nach. Sehe weg. Sehe hin. Sehe auf den Tisch. Die Frage schreit mich an, befiehlt eine Antwort.
Ich kann nicht.
Ja? Oder Nein?
Ich sehe ihn an. Seine Augen suchen nach einer Antwort. Seine Augen suchen verzweifelt nach einer Antwort, die ich nicht habe. Seine Hände zittern. Meine auch. Ich sehe unsere Hände an.
Ich sehe, wie meine Hand seine sucht, sich nähert und schließlich, schlussendlich, sanft, legt sie sich auf seine. Er sieht mich an, verschüchtert, verlegen. Eine hoffnungsvolle Ahnung in seinen Augen.
Ich antworte nicht. Meine Hand verschränkt seine Finger mit ihren. Ich antworte nicht. Er sieht mich an. Ich starre auf die Frage auf dem Tisch.
Ja? Oder Nein?
Unsere Hände zittern.

Entventskalender 2019Where stories live. Discover now