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Wade
Während des Filmes merkte ich, dass Peter eingeschlafen war. Doch ich konnte nicht schlafen. Warum wollte er mir nicht erzählen, was passiert war? War es etwa so schlimm? Oder vertraute er mich nicht? Ruckartig begann ich zu grinsen, natürlich vertraut er mir! Sonst hätte er mich nicht geküsst... Oder? Irgendetwas zuckte neben mir. Ach ja Peter ist ja noch da... Warum zuckt Peter?!

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und betrachtete ihn. Was wohl passieren würde, wenn ich ihn jetzt einfach so küssen würde? Ich schweife ab! Ein dünner Schweisfilm hatte sich schon auf seiner Stirn gebildet und ich sah ihn nur an. Es war lange her, dass jemand in meiner Gegenwart mal einen Alptraum gehabt hatte. Sein Atem wurde immer schneller und ich hätte am liebsten gewusst wovon er geträumt hatte. Hatte das vielleicht etwas mit der Gasse zutun? Als ich merkte, wie er etwas murmelte, sah ich ihn wieder an. Im selben Moment zuckte dieser heftig zusammen, weswegen ich einen Herzinfarkt erlitt, und wachte auf. Langsam öffnete er die Augen, doch als er mich erblickte, zog er sich die Decke über den Kopf.

„Alles gut bei dir?", fragte ich besorgt. Es dauerte einige Sekunden bis ich eine Antwort bekam. Er nickte langsam mit dem Kopf, doch ich merkte immernoch, dass mein kleiner Freund panisch war. Er zitterte etwas und sein Brustkorb senkte sich noch schnell. „Wovon hast du geträumt?", fragte ich und wollte ihm die Decke vom Kopf ziehen. Er blass im Gesicht und seine Augen waren glasig.

„Vom Tod... Es... ", er brach ab und sah an die Decke. Einen Moment lang nahm er einen tiefen Atemzug. „K-können wir bitte wieder schlafen gehen?" Verständnisvoll nickte ich. Ihm war die Situation sichtlich unangenehm. Aber ich belies es dabei.

[...]

„Okay Klasse. Wir werden einen Ausflug zum Empire State Building."

Müde blickte ich auf. Ich hasste Schulausflüge und dann auch noch zum Empire State Building? Das ist nichts für Menschen mit Höhenangst. Peter tippte mich an der Schulter an und deutete mit dem Kopf auf Flash. Er grinste mich an und beleidigte mich in einer Weise, die ich nicht hören konnte, da er am anderen Ende des Saales saß. Genervt wendete ich mich wieder Mr. Harrington, unserem Klassenlehrer, zu. Er teilte gerade die einverständniserklärungs Zettel aus. Dann klingelte es auch schon. Die Meisten stürmten aus dem Saal, doch ich und Peter liefen entspannt aus dem Saal. Da jetzt Mittagspause war, gingen wir nach draußen und setzten uns auf eine Bank. „Ich hab keinen Bock auf den Spasten von Mathe...“, murmelte ich nachdem wir uns gesetzt hatten. „Ich auch nicht. Ich will eigentlich nur nach Hause.“

„Willst du mir eigentlich mal sagen, was du in der Gasse zu suchen hattest?“, fragte ich schließlich. Sofort verkrampfte sich Peter und krallte seine Finger in seinen Pulli. „Ich... Kann noch nicht...“, traurig blickte Peter zu Boden. Vorsichtig wuschelte ich ihm durch die Haare und kassierte einen Todesblick. „Egal auch. Erzähl es mir wenn du willst.“ Eigentlich hätte ich ihm gerne einen Kuss auf die Stirn gedrückt, aber ich machte es nicht, da ich eine nervige Stimme hörte. „Seht euch diese Schwuchtel an!“, rief Flash und zog Peter an seinen Haaren hoch. Dieser zischte auf und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. „Lass ihn los Flash...“, meinte ich genervt und stand auf. „Uuuuuuu übervorsichtiger Freund im Anmarsch!“

Immer mehr Schüler versammelten sich um uns. Seufzend gab ich ihnen was sie wollten und schlug Flash einmal fest ins Gesicht. „Oh sorry, hab dich nicht gesehen, Flash...“ Er taumelte zurück und ließ dabei Peter los. Erleichtert seufzte dieser und wich schnell einem Schlag aus. Überrascht drehte er sich um und schlug ebenfalls einmal fest zu. Sofort begann Flashs Nase zu bluten und mit einem Handzeichen kamen seine beiden Freunde einer Schlug Peter voll gegen die Rippen. Der andere warf sich auf mich und ich verlor voll die Orientierung. Ohne darauf zu achten was geschah, drückte ich ihn zu Boden und schlug auf sein Gesicht ein. Doch er ergriff die Chance und trat mir unten zwischen die Beine.

Diesen Schmerzmoment nutzte er aus und stieß mich von sich. Während er mir immer wieder in die Seite trat, versuchte ich aufzustehen. Was sich als schwieriger herausstellte, als ich zunächst dachte. Als es mir dann endlich reichte, packte ich ihn am Bein und sorgte dafür, dass er schön hinfiel. Zufrieden stellte ich mich hin, krümmte mich dann aber sofort, da meine Seite so wehtat. Ich sah mich nach Peter um. Er lag auf dem Boden und hielt seine Unterarme schützend vor sein Gesicht, während der eine auf ihm saß und Flash ihm ziemlich freudig gegen die Seite trat. „Zwei gegen einen ist unfair!“, zischte ich und wollte schon auf Flash losgehen, als mich Arme nach hintenzogen. Keine Sekunde später wurden Flash und sein Freund von Mj und Ned von Peter weggezogen. Irgendein Lehrer führte uns dann in einen Klassensaal hinein, wo der Direktor schon auf uns wartete.

„Was haben Sie sich dabei gedacht?“, fragte er und seufzte. „Ich hab zuerst geschlagen!“, meldete ich mich zu Wort und sah wie protest in Flashs Augen aufkam. „Stimmt nicht!“, rief er und schlug sich sofort gegen die Stirn. Grinsend wendete ich mich wieder dem Direktor zu. „Und welche Strafe bekommen wir?“, fragte ich. „Halten Sie Ihre Klappe Wilson... Ich werde Ihre alle Sorgeberichtigten anrufen und sie werden eine Woche Nachsitzen. Und nun gehen Sie nach Hause oder zum Arzt, aber lassen Sie sich heute nicht mehr hier blicken!“ Mit strengem Blick beobachtete er uns bis wir zur Tür raus waren, dann gesellte ich mich zu Peter, der schlimmer zugerichtet war als ich. Er hatte Mühe beim Laufen und hielt sich seine Rippen. „Zeig ma'“, meinte ich und deutete auf seine Hand. „Nicht hier. Wir gehen zu mir, ich kann uns beide verarzten.“

[...]

Ich zischte auf, als er mir eine kühlende Salbe auf meine Verletzung tupfte. Der Boy hatte mich ziemlich zugerichtet. „Hast du noch irgendwo was?“, fragte Peter und als ich mit meinen Augenbrauen wackelte, drehte er sich verstört um und wollte aus dem Bad gehen, doch eine Stimme ertönte. „PETER BENJAMIN PARKER! “ Mit einem gequälten Blick sah er mich an bevor er aus der Tür lief.

Peter

Ich schloss die Badezimmertür und blickte sofort in Tante May's Gesicht. Sie sah mich wütend an und ich hielt für einige Sekunden die Luft an. „Hey Tante May... “, meinte ich und versuchte zu lächeln, was dann aber zu einem gequälten Lächeln wurde, als sich meine Rippen wieder meldeten. Ich zog zischend die Luft ein und ging mit ihr ins Wohnzimmer. „Was fällt dir ein dich in der Schule zu prügeln? Du hättest einen Verweis bekommen können!“ Für mindestens fünf Minuten hielt sie mir eine Standpauke, warum ich mich nicht hätte prügeln sollen und was das aus meiner schulischen Laufbahn hätte machen können.

„May, ich habs verstanden. Okay? Ich werde mich nie wieder prügeln...“, geschlagen stand ich auf und ging wieder ins Bad. „Und?“, fragte Wade sobald ich reinkam. „Standpauke...“, gähnte ich und setzte mich auf den Klodekel. „Zeig mal was du abbekommen hast...“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog er mir meinen Pulli über die Schultern. „Und du willst sicher nicht zum Arzt damit?“ Ich nickte und zuckte zusammen als er etwas von der Salbe drauf tat. „Der Arzt würde sich fragen was ich jede Woche bei dem mache, so oft bin ich schwer Verletzt.“, lachte ich und ein wohliges Gefühl bereitete sich in meinem Bauch aus. Nachdem auch meine ganzen anderen Wunden versorgt waren gab ich meiner Tante noch den Zettel  für den Ausflug nächste Woche. Als ich dann mit Wade in den Park wollte, hielt sie mich auf. „Wohin willst du?“, fragte sie plötzlich und ich zuckte etwas zusammen. „In den Park mit Wade. Warum?“ Unschuldig lächelnd drehte ich mich um und legte die Hausschlüssel auf der Komödie neben der Tür ab. „Du gehst nirgendwo hin. Erst kommst du gestern Abend nicht nach Hause und dann bekomme ich am nächsten Tag einen Anruf von deinem Schukdirektor. Du gehst für eine Woche erstmal nirgendwo hin.“

„Du hast sie gehört Wade.“, langsam öffnete ich die Tür und schloss sie danach wieder. Insgeheim tötete ich May gerade mit meinem Blick, aber was sollte ich machen? Ich schätze, dass sie nur das Beste will...

Top Secret | SpideypoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt