- Kapitel 2 -

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"Vielen Dank für das Frühstück." Ich lächelte Niall an welcher in der Tür zu seiner Wohnung lehnte. "Schon gut, ich weiß ja jetzt wo du wohnst." er zwinkerte mir zu. "Morgen bist du dran mit Brötchen holen." ich lachte leise, nickte jedoch dabei. "Wenn du magst komme ich in einer Stunde runter und wir schauen uns mal dein Bett an. Ich müsste vorher nur ein paar Gespräche führen." mit einem schiefen Grinsen strich er sich durch die Haare. Er sah so verdammt gut aus, benommen nickte ich. "Gern." Niall nickte sanft und ich spürte das es nur unangenehm werden würde, wenn ich noch länger so vor ihm stand ohne etwas zu sagen. "Also, gern. Bis dann." wieder nickte er bevor ich mich hastig abwendete und schnell das Stockwerk tiefer huschte um in meiner Wohnung zu verschwinden. Dort angekommen musste ich erst einmal tief durchatmen. Grinsend lehnte ich mich an die geschlossene Wohnungstür, das wahrscheinlich dümmste und breiteste Grinsen auf meinen Lippen. Ich schien es mir noch nicht völlig bei ihm versaut zu haben. Eine Weile stand ich einfach da und dachte über die Situation nach, wie Schizophren ich wirken musste mit meinen permanenten Stimmungsschwankungen, doch so war ich nun einmal. Ich hatte aufgehört mich meiner selbst zu bemitleiden und irgendwann gelernt das Beste aus meinen Panikattacken, Wutanfällen und Heulkrämpfen zu machen welche im Gegensatz zu meiner albernen Art, dem überhand nehmenden Selbstbewusstsein und einem zwanghaften Drang nach Liebe und Aufmerksamkeit standen. Vielleicht sollte ich mir einen neuen Therapeuten auch hier suchen. Auch wenn Edu genau wusste auf was sie achten musste und wie sie mit mir umgehen sollte in all meinen Phasen hatte sie recht. Sollte, nein wollte ich mich bis an mein Lebensende allein irgendwo verstecken nur aus einer Angst heraus das es da draußen neben meiner besten Freundin keinen anderen Menschen mehr geben sollte der mit einem Seelen Wrack wie mir zurechtkam? Ich schüttelte als Antwort auf meine eigene Frage den Kopf, stieß mich von der Wand ab betrat mein Zimmer. Vor unserem Einzug hatten Edu und ich es nicht mehr geschafft die langweilig weißen Wände in etwas schöneres zu verwandeln, doch jetzt war es auch fürs erste zu spät dafür. Ich ließ meinen Blick über die unzähligen Kartons, Kisten und Körbe gleiten. Ich hatte nicht viele Möbel aus meiner alten Wohnung welche ich mir mit meinem Ex Freund geteilt hatte mitgebracht. Lediglich ein kleiner offener Schrank in welchen nicht viel mehr als ein paar Unterlagen hineinkommen könnten und einen einfachen Holztisch. Nichts hatte in dieser Wohnung mir gehört, ich war gerade fertig mit meiner Ausbildung, hatte kaum einen Cent in meiner Tasche, wie sollte ich also eine Wohnung mit einrichten? Ich schluckte bei dem Gedanken an Tom und an die Jahre die wir zusammen verbracht hatten. Ich hatte mir vorgenommen ihm nächstes Jahr zum Geburtstag zu gratulieren, doch bis dahin schien es noch eine Unendlichkeit. Langsam ging ich vor den riesigen Kisten zu Boden in welche meine Eltern mein altes Doppelbett gequetscht hatten. Ich war ihnen dankbar, dass sie dieses nicht auch noch meinem jüngeren Bruder Shawn überlassen hatten nachdem ich mit 18 ausgezogen bin. Ich hörte ein leises Klopfen und erhob mich schwerfällig. Niall lehnte an der Wand neben unserer Wohnungstür und hob mit einem niedlichen Grinsen den Kopf als ich ihm die Tür öffnete. "Sie haben einen Handwerker bestellt Miss." Ich musste lachen und trat in unseren kleinen Flur um ihn herein zu lassen. "Gut das Sie kommen konnten, kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?" - "Vielen Dank Miss aber ich hatte schon eine sehr gute Tasse Kaffee mit einer atemberaubend wunderschönen Frau heut Morgen in meiner Wohnung." ich lief rot an. Atemberaubend schön, sah er mich tatsächlich so? Mir wurde ganz warm und ich musste mich leise räuspern bevor ich ihn in mein Schlafzimmer führen konnte. "Wo möchtest du also anfangen?" Niall schien auf jeden Fall vorbereiteter als ich zu sein, denn nach einem kurzen Blick durch mein Zimmer nickte er und ging vor den beiden riesigen Kartons auf die Knie in welchen sich mein Bett verbarg. "Seit wann seid ihr in London?" ich reichte ihm ein Messer um die entsprechende Verpackung zu öffnen. "Seit eine Woche etwa. Ich habe noch keine Zeit gehabt irgendetwas aufzubauen oder mir einen Handwerker zu bestellen." Er nickte wissend und öffnete den ersten Karton mit der entsprechend ersten Hälfte meines schwarzen Bettes. "Schwarz, sehr edel. Wo hast du da die ganze Woche geschlafen, wenn wir jetzt dein Bett erst aufbauen?" er warf mir einen amüsierten Blick zu während ich mich daran machte die Kartons entsprechend aus dem Weg zu räumen. "Letzte Nacht glaube ich habe ich bei dir verbracht." ich lachte leise "Ansonsten habe ich ein oder zwei Nächte bei Edu mit geschlafen oder auf meiner Matratze auf dem Boden." Niall lachte leise entfernte den zweiten Karton auf welchem die unzähligen Siegel und Aufkleber von Zoll, Post und entsprechender Versandstellen sich befanden. "Aus Deutschland? Was hast du den für ein besonderes Bett." er lachte wieder und hob die auf A4 beigefügte Anleitung für den Aufbau auf. "Von zuhause." jetzt musste auch ich lachen, weniger über meine Antwort als über Nialls verwirrten Blick. "Hast du mir den gestern Abend gar nicht zugehört? Ich bin Deutsche." amüsiert schüttelte ich den Kopf und begann die Kissen und Polster welche zum Bett gehören auszupacken. "Komm schon Niall, das hört man nun aber wirklich an einem Akzent. So fehlerfrei wie du spreche ich kein Englisch." - "Okay okay, zu meiner Verteidigung, ich habe selbst Akzent und wenn du so viel reist wie ich hörst du sowas irgendwann nicht mehr. Und ich habe dir sehr wohl zugehört, ich habe mich nur nicht so schnell daran erinnert." Er knuffte mir in die Seite woraufhin ich mit einem leisen quietschen von ihm wich. "Also ich bin kein Profi im Betten aufbauen aber ich denke das bekommen wir zusammen hin." - "Sehr ambitioniert Mister Horan." ich kicherte, begann ihm dann jedoch beim Rücken, verschreiben der Elemente und zusammenhalten brav zur Hand zu gehen. Während der gesamten Zeit schien er mich mit Fragen überall mögliches bei Laune zu halten, was mir ein gutes Gefühl gab. Ein Gefühl von Nutzen, jemand interessierte sich für mich und das nach allem was bereits geschehen war in meinem verkorksten Leben.

Nice To Meet Ya (a Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt