Kapitel 5

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„Regina? Hey Liebes ..." Niall strich mir sanft über die Wange um mich auf diese Art so liebevoll zu wecken das ich mich am liebsten zurück, auf ihn gelegt hätte. Der 04:38 Uhr Zug zu welchem uns Richard gebracht hatte gehörte zu den beiden Nachtzügen welcher zwei Mal täglich zwischen den beiden Städten Ihrer Majestät pendelte. Ich war völlig erschöpft als wir diesen betreten hatten, taumelte mehr hinter Niall her welcher mich langsam aber zielstrebig durch die halb dunklen, schmalen Gänge des Zuges führte. Meine Hand lag in seiner, so lange bis wir unsere Kabine erreicht hatten, er unsere Taschen abstellen konnte und mich auf die wahrscheinlich kleinste Bridge die ich je gesehen hatte drückte. Er hatte sich vor mich auf den bereits wankenden Boden des Zuges gekniet und mir beim Ausziehen meiner Schuhe geholfen bevor er mir einen Pullover von sich reichte welchen ich dankend zum schlafen anzog, da es kälter als erwartete in unserem Abteil war. Ich weiß das ich eine Weile versucht hatte zu schlafen, jedoch durch das Pfeifen, Ruckeln und Schieben des Zuges in unregelmäßigen Abständen immer wieder aufwachte. Dies schien Niall sich so lange mit angesehen zu haben bis er, der versuchte im Sitzen ein wenig zu schlafen um mir den Platz im Bett zu lassen, es für besser empfand, wenn er bei mir war um mich zu beruhigen. Also schien ich auf seiner Brust eingeschlafen zu sein, denn als er mich nun weckte spürte ich seine warmen Arme um meiner Hüfte und an meinem Rücken und meine Beine, welche mit seinen verhakt waren. Leise grummelte ich ein wenig und vergrub meinen Kopf an seinem Hals. „Guten Morgen Prinzessin. Wir sind in 20 Minuten in Glasgow. Möchtest du vielleicht etwas zum Frühstück haben?" sanft strich er mir durch die Haare und betrachtete mich so gut er konnte. Langsam schüttelte ich den Kopf und kuschelte mich mehr in seine Arme. „Dann essen wir bei Lewis. Wir werden uns ein Taxi am Bahnhof nehmen müssen okay." Wieder nickte ich nur, immer noch viel zu erschöpft um irgendwas zu fragen oder eine eigene Meinung vertreten zu wollen. Ein leises klopfen an unserem Abteil und die Info eines Angestellten über unsere baldige Ankunft ließen uns schließlich doch die kleine Bridge verlassen und uns anziehen.
Es war 09:10 Uhr als ich mir mit einem Lächeln die Sonnenbrille auf die Nase schob und Niall mir aus dem Zug half. Prüfend wanderte sein Bick einen Moment den Bahnsteig entlang bevor er meine Hand einfach weiter in seiner festhielt. Langsam bahnten wir uns unseren Weg nach draußen, durch wartende Passagiere und Menschen, Bahnmitarbeiter und Pendlern. Es war ein angenehmer Freitagmorgen und niemand schien uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Niall, in seiner schlichten Jeans, dem Pullover und einer Sonnenbrille auf, passte sich ideal den Reisenden an und wirkte wie ein ganz gewöhnlicher Typ und ich wie seine ihn anschmachtende Freundin. Eine Rolle in welcher ich mich tatsächlich ziemlich wohl fühlte. Als wir auf den Vorplatz des Bahnhofs in Glasgow traten musste ich trotz meiner Sonnenbrille blinzeln. Niall sah sich erneut, wahrscheinlich auf der Suche nach einem Taxi, um, begann dann jedoch breit zu grinsen. „Komm Liebes, Lewis wartet schon." Ich folgte seinem Blick in Richtung der parkenden Autos, konnte jedoch niemanden der auch nur im geringsten Ähnlichkeit mit dem Lewis Capaldi hatte, welchem ich schon eine ganze Weile auf Instagram verfolgte. Stattdessen steuerte Niall auf eine junge Frau zu welche gut einen Kopf kleiner war als ich und sich kichernd mit jemanden in dem dunklen Auto hinter sich unterhielt. „Vera!" als Niall sich ihr nährte ließ er meine Hand los um sie grinsend zu umarmen. „Niall!" äffte sie kichernd seinen Euphorischen Ton nach, nur einen Tick leiser um niemanden auf sie aufmerksam zu machen. Sie trat einen Schritt von dem dunklen Auto weg um Lewis aussteigen zu lassen, welcher nicht im Geringsten so dick war wie er sich selbst immer darstellte. „Nialler." Grinsend umarmten sich die beiden Männer und Vera grinste breit. Sie war hübsch, ihre dunklen Haare lagen in leichten Locken über ihren Schultern und als sie mich anlächelte hatte ich das Gefühl sie irgendwoher bereits zu kennen. „Regina, das sind Lewis ..." ich lächelte als dieser mir die Hand reichte „und seine Freundin Vera." Sie lächelte lieb und reichte mir ebenfalls die Hand. Ich kannte diese Frau irgendwoher, nur woher? „Bereit für ein Wochenende geballte Nervigkeit?" Lewis grinste mich breit an während Niall unsere Taschen im Kofferraum des Autos verstaute. Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. „Wir werden sehen wer hier wen nervt." Ich sah zu Vera welche mich bereits seitdem wir uns die Hand geschüttelt hatten betrachtete. Verlegen sah sie nun weg und stieg in das Auto hinter uns ein. Lewis nahm hinter dem Steuer platz und ich sah Niall einen Moment hilfesuchend an. Ich hatte keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte. Er stellte mir zwei seiner engsten Freunde vor und meine einzige Angst war es wie ich was sagen durfte. „Alles okay?" Niall lächelte sanft als er mir die Tür zum Einsteigen aufhielt so, dass ich zu Vera auf die Rückbank rutschen konnte. Unsicher nickte ich leicht und schob mich in die Mittelklasselimousine welche Lewis fuhr. „Kann es sein das wir uns irgendwoher schon kennen?" Mein Blick huschte verwirrt zu Vera welche mich jetzt interessiert ansah. Irgendwas an dem wie sie sprach erinnerte mich an zuhause und ich legte den Kopf leicht schief. „Ich weiß nicht, ich wohne noch nicht sehr lange in London, war bis jetzt auch sonst nirgends im Vereinigten Königreich aber ich bin gebürtige Deutsche." Man konnte sehen wie ihr Blick von interessiert auf freudig wechselte und begeistert wand sie sich mir weiter auf der Rückbank zu bevor sie in perfektem deutsch zu sprechen begann. „Ich komme auch aus Deutschland. Aachen, später Heidelberg und Berlin." Mit einem Mal blieb mir der Mund offenstehen als ich mich wieder in dem blau beleuchteten Hallen einer Berliner Eventlocation wiederfand. „2019! Im September 2019 auf dem Julia Michaels Konzert!" – „Oh Gott ja! Ja genau, du und deine Freundin habt mich mit vorgezogen, weil ich allein da war und ihr das nicht verstehen konntet." Sie griff nach meinen Händen und es war völlig okay für mich, die Erinnerungen an den Abend waren von einem leichten Tequila Rausch vernebelt aber wir wussten beide noch wie wir vor Julia Michaels gestanden hatten, welche in der Crowd einige Lieder performte und wir unbedingt mit ihr ein Bier trinken wollten. Wir schienen in unseren Erzählungen immer lauter geworden zu sein, so sehr freuten wir uns einander wiedergefunden zu haben, den Niall drehte sich mit einer Mischung aus Besorgnis und Verwirrung zu mir herum. Als er jedoch mein Lachen sah entspannte er sich und ich musste noch breiter lächeln als ich ihm erklärte woher und wie Vera und ich einander bereits kannten.
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Ich bin finally fertig mit meinem Umzug :)

Nice To Meet Ya (a Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt