Kapitel 2 - 2. Teil

405 26 8
                                    

Eine halbe Stunde später hocke ich auf einem unserer notdürftig zusammengebauten Küchenstühle über einer heißen Tasse Cappuccino, frisch geduscht und schon etwas ansprechbarer. "Wir müssen ausziehen Emily." Ich starre in meine Tasse, kann jedoch sehen wie sie erstaunt ihren Kopf hebt. "Warum das? Wir sind doch gerade erst eingezogen?" Glücklicherweise war Em auch nie der Typ Freundin der einen dann total stresst und wissen will was passiert ist, wenn man früh halb sieben mit einer Panikattacke vor der Tür steht. Sie lässt dir Zeit alles selbst zu verarbeiten und dann zu hören.
"Er wohnt über uns." Meine Stimme klingt erstaunlicherweise gefasster als ich es selbst bin. "Niall? Oh Riley deshalb müssen wir doch nicht ausziehen." sie kicherte und tippt nur weiter auf ihrem Handy herum. "Doch das müssen wir Em." endlich klang ich angemessen verzweifelt. "Wir hatten den besten Sex den ich wahrscheinlich in meinem ganzen Leben haben werde und er wird sich zu einhundert Prozent nicht danach bei mir melden. Oh Gott was habe ich bitte getan?" ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen und wäre am liebsten mit unserem Küchentisch verschmolzen, so peinlich war mir all das. "Er wird sich melden Riles. Und wenn nicht melde ich mich mal bei ihm." sie kicherte. "Hast du ihm denn deine Nummer dagelassen?" jetzt sah sie mich sanft an und strich mir kurz über den Arm. Ich nickte, versank jedoch sofort darauf wieder in Selbstzweifel. "Oh Gott, ich mach mich hier doch völlig zum Idioten. Du willst mir doch nicht sagen das ich für diesen Mann mehr als nur eine einmalige Sache war." am liebsten hätte ich begonnen zu heulen. "Nicht weinen, du weißt ich bin nicht gut in dieser ganzen tröste-mich-Sache." schnell reichte sie mir ein Taschentuch. "Aber mal ehrlich Riley, ich schätze Niall nicht so ein. Atme doch erstmal durch. Es wird sich schon alles ergeben." Ich schüttelte den Kopf und putze mir die Nase. "Warum bin ich den auch einfach abgehauen? Das ist doch völlig unangebracht. Er wird mich nie mehr richtig ansehen." ich schniefte. "Jetzt beruhigst du dich erstmal, trinkst deinen Tee und dann räumen wir ein paar Kartons aus. Da bist du abgelenkt okay." sie lächelte sanft und ich nickte schwach. "Ich könnte trotzdem heulen. Ich habe mit Niall Horan geschlafen und er war so perfekt. Alles war perfekt. Ich dumme Kuh, warum bin ich den auch einfach abgehauen." tapfer kämpfte ich gegen meine Tränen an. "Das war einfach dein nächster menschlicher Instinkt. Du hattest vor einer Konfrontation Angst, wolltest dir nicht schon wieder das Herz brechen lassen. Das ist okay." kurz warf sie einen Blick auf ihr Handy und Lächelte dann. "Schau," sie hielt mir ihr Handy hin auf welchem ich einen Chatverlauf mit Harry sehen konnte. Hatten sich da gestern Abend etwa noch zwei gefunden? "Er möchte dich sehen Süße." sie lächelte zufrieden. Mit einem leisen Seufzen lehnte ich mich an sie. "Mache ich einen Fehler, wenn ich ihn wiedersehen möchte?" - "Nein," meine beste Freundin legte ihren Arm um mich. "du möchtest einfach eine zweite Chance für dein Leben." - "Dann... dann sag ihm, dass ich in einer Stunde hochkommen würde." Sie nickte lächelnd und begann schnell zu tippen. "Bitte lass mich keinen Fehler machen Emi." murmelte ich leise während ich aus dem Fenster unserer Küche auf die Straße blickte. "Du machst keinen Fehler Süße, selbst wenn, Fehler sind doch das was uns menschlich machen. Ich kann dich nicht mit vierzig heirate nur weil du dich nach Tom nie wieder getraut hast einen Mann kennen zu lernen. So etwas hat nun einmal Risiken." - "Du bist süß." ich verdrehte die Augen. "Aber was zum Teufel soll ich ihm denn sagen? Hey sorry, blöd gelaufen ich habe Panik bekommen, weil du so heiß bist und bin abgehauen." - "Das wäre auf jeden Fall schon mal ein Eisbrecher." sie grinste. Diese Frau war unmöglich. "Dann ruf mich wenigstens in einer Stunde an das ich notfalls abhauen kann." Auf dem Weg in unseren Flur legte ich mir noch Nialls Pullover über den Arm um ihm diesen wieder geben zu können. "Lass den hier." Emily grinste und griff bereits nach dem Kleidungsstück. "Warum? Ich will ihm den gleich wiedergeben." verwirrt sah ich sie an. "Den können wir zur Not mal verkaufen." Einen Moment sah ich sie verständnislos an bevor mir einschoss wovon sie sprach und ich den grauen Pullover nur noch fester an meine Brust presste. "Jetzt spinnst du ja wohl komplett was." Seufzend trat ich hinaus in den Flur und ließ meinen weg die gewundene Treppe ein Stockwerk höher gleiten in Richtung Nialls Wohnung. Ich fühlte mich dieser ganzen Sache absolut nicht gewappnet, schnell wand ich mich noch einmal Em zu. "Wenn ich wiederkomme gehen wir shoppen. Ich brauch Sachen für ein Bewerbungsgespräch am Montag." - "Mal sehen wie ich es einrichten kann." sie grinste frech und warf einen Blick auf ihr Handy. "Jetzt geh endlich, ich muss mich umziehen. Harry hat gefragt ob wir zusammen Mittagessen gehen wollen." Jetzt wackelte ich mit den Augenbrauen "Harry also." mit einem Lächeln huschte ich schnell die Treppe hinauf bevor sie nach mir schlagen konnte. Einen Moment stockte meine Hand über dem weißen Holz seiner Tür bevor ich all meinen Mut zusammennahm und leis klopfte.

Nice To Meet Ya (a Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt