- Kapitel 4 -

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Als ich unsere Wohnungstür öffnete empfing mich Dunkelheit. Meine Finger tasteten entlang der kalten Wand auf der Suche nach dem Lichtschalter, als ich ihn gefunden hatte fiel mein Blick direkt auf den von Edu handgeschriebenen Zettel welchen sie an unsere Küchentür gehangen hatte.

Bin mit zu Harry gefahren, will nicht das du wegen mir wieder nicht schlafen kannst.
Hab dich lieb und ruf an, wenn etwas ist. – Edu

Seufzend schüttelte ich den Kopf, warf jedoch dennoch einen kurzen Blick in ihr leeres Zimmer. Die Vorhänge waren noch offen, so, dass ich von der Tür, welche gegenüber der Fenster war das rot orangene Licht der Straßenlaterne vor unserem Haus sehen konnte. Wenn sie bei Harry war, wusste ich das es ihr gut ging und ich mir keine Sorgen machen musste, er würde auf sie aufpassen. Meine Müdigkeit war wie verflogen und leise seufzend machte ich mich daran unsere Wäsche zu legen. Vom Wohnzimmer aus war mir schon vor einigen Tagen ein dunkler Mercedes aufgefallen welcher auffällig lang bereits am Straßenrand gegenüber unserer Wohnung stand. Als ich jetzt den Wäschekorb unter dem Fenster aufhob hätte ich schwören können zwei dunkle Augen würden mich aus dem Wagen hinaus beobachten. Ein Schauer lief mir über den Rücken und mir wurde kalt. Völliger Unsinn, meine Gedanken mussten mir einen Streich gespielt haben. Verunsichert verließ ich das Wohnzimmer um im Schutz meines Zimmers, in welchem ich bereits die Vorhänge geschlossen hatte, mich der besagten Wäsche zu widmen. Ich gab mir die größte Mühe keinen Gedanken mehr an die Limousine unten auf der Straße zu verschwenden, begann neben meiner Arbeit Fern zu sehen und vergas über eine der alten Folgen Criminal Minds völlig die Zeit. Während der zweiten Folge steckte ich das Bügeleisen ab um mich auf mein Bett zu setzen. Nur noch diese Folge zu ende schauen hatte ich mir gesagt, schien jedoch schneller eingeschlafen zu sein als ich es vorhatte, denn als das schrille Klingeln der Tür mich aus dem Schlaf riss zeigte mein Handy drei Uhr nachts an. Mir wurde schlecht, niemand würde um diese Uhrzeit bei uns klingeln und Edu hätte mich angerufen, würde sie Harry heimbringen. Kerzengerade saß ich in meinem Bett und lauschte in die Dunkelheit. Mein Fernseher war bereits ausgegangen und sofort kreisen meine Gedanken um das Auto unter meinem Fenster. Was wenn Edu und mich jemand beobachtete? Ein Stalker? Auf keinen Fall würde ich die Tür öffnen. Aber vielleicht war es auch ein Versuch um zu sehen ob jemand zuhause war und es waren Einbrecher? Oder jemand wollte mich bewusst wecken. Tausende, verrückte Gedanken tobten durch meinen Kopf unter welchen ich vorsichtig die Lichterkette in einer Ecke meines Zimmers an machte und mein Handy, fest gegen meine Brust gepresst, mit mir in Richtung Fenster nahm. Nur ein Blick, ein Blick und wenn der Mercedes noch immer steht rufst du jemanden an. Du musst nur wissen ob dich jemand beobachtet. Vorsichtig schob ich den schweren grauen Vorhang meines Schlafzimmers so weit beiseite das ich Blick auf die Straße hatte, mich aber hoffentlich niemand sehen konnte. Die Straße lag im dunklen, sogar die Laterne war bereits aus, auf der anderen Straßenseite, ein schwarzer Mercedes, Umrisse einer Gestalt welche zu mir hinauf zu sehen schien. Mit einem leisen Keuchen ließ ich den Vorhang zurückfallen. Ich spürte wie eine Panikattacke sich in mir begann aufzubauen. Klopfendes Herz, verschwommener Blick, eisige Haut, ich wusste das ich jemanden anrufen sollte aber ich konnte unmöglich diese Wohnung verlassen. Mein plötzlich aufleuchtendes Handydisplay ließ mich zusammenzucken und wie benebelt starrte ich auf die Nachricht welche Niall mir bereits vor Stunden geschickt hatte, ich nur gesehen hatte. Niall! Mit zitternden Fingern entsperrte ich mein Handy um seine Nummer zu wählen. Es dauerte eine Weile und ich dachte schon er hätte sein Handy auf stumm gestellt bis es endlich ran ging. „Regina" Zitternd lehnte ich mich gegen das Holz meiner Zimmertür, Tränen rannen mir mit einem Mal über die Wangen als ich seine verschlafene Stimme hörte. „Regina, ist alles in Ordnung?" jetzt klang er besorgt, wacher und ich konnte hören wie er sich in seinem Bett aufsetzte. „Niall" ich schluchzte leise auf, unfähig und gelähmt vor Angst etwas zu sagen. „Ich bin sofort da." Wie in Trance begann ich hektisch den Kopf zu schütteln. Vielleicht war doch jemand im Hausflur, jemand der Niall etwas tun könnte. „Nicht, bitte nicht, da ist jemand." Ich hörte Sachen rascheln, versuchte mich jedoch auf meine Atmung zu konzentrieren. „Was meinst du mit da ist jemand. Ist jemand vor deiner Wohnung Regina." Ich schluchzte leise erstickt auf, meine Hand vor meinem Mund, nickend. „Verdammt ich komm jetzt runter hast du gehört." Ein erneutes Schluchzen brach aus mir heraus mit welchem ich die Augen schloss und mich am Tischbein neben mir festhielt.

Fünf Dinge die ich sehen kann. Mühsam öffnete ich die Augen und sah mich in meinem Zimmer um. Mein Bett, meinen Laptop, das Bild meiner Familie auf der Kommode zwischen den Fenstern, den hässlichen Weihnachtskaktus den Edu mir aus spaß geschenkt hatte, Niall Shirt in welchem ich schlief. Ich hörte wie Niall sich hektisch anzog. „Ich bleib am Telefon, alles wird gut okay Liebes."
Vier Dinge die ich anfassen kann. Das glatte Holz meines Schreibtisches, das kühle Leder meines Bürostuhles, die weiche Daunendecke auf meinem Bett, der hellbraune Bär mit welchem ich manchmal immer noch die Nacht schmuste. Ich hörte die Tür zu Nialls Wohnung, durch mein Telefon als auch im Hausflur.
Drei Dinge die ich hören kann. Das Rauschen der Heizung in meinem Zimmer, das leise surren meines Fernsehers welcher richtig ausgeschalten werden wollte, Nialls Schritte im Hausflur welche sich meiner Wohnung nährten. „Niemand ist im Flur. Machst du mir bitte auf Prinzessin?" Schwer rappelte ich mich auf um seiner Bitte Folge zu leisten.
Zwei Dinge die ich riechen kann. Niall zog mich fest in seine Arme sobald er meinen Hausflur betreten hatte. Ich konnte sein Parfüm immer noch riechen, gemischt mit seinem ganz eigenen Geruch. „Alles ist gut, alles ist gut du bist in Sicherheit Regina." Seine feste Umarmung gab mir Halt, Sicherheit und ich schluchzte verzweifelt auf, ließ mich fallen. Sanft küsste Niall meine Stirn, meine Wangen welche Tränen nass waren, ich fühlte mich klein, schwach und zerbrechlich in diesem Moment.
Eine Sache die ich schmecken kann. Meine Tränen auf Nialls Lippen als er mich zärtlich küsst um den Ausbruch der wahrscheinlich schlimmsten Panikattacke zu verhindern die ich seit langem haben sollte.

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Hey ihr Lieben,
ich bin wirklich super undiszipliniert was das hochladen hier geht. Kurz um mich zu erklären: ich habe im Juli meinen Abschluss im Eventbereich gemacht, bin jetzt mehr oder weniger nach Berlin gezogen da ich hier Arbeit gefunden habe bin aber immer noch total in der Eingewöhnung. Die Süße eddyya_ nervt mich glücklicherweise schon immer und erinnert mich das ich wieder hochladen muss. Ihr könnt das alle gern machen. Schreibt mir und erinnert mich. Ich bin einfach super undiszipliniert gerade 🙈
Love, R. x

Nice To Meet Ya (a Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt