Kapitel 1 - 6. Teil

422 24 2
                                    

Als wir in die kühle Abendluft traten atmete ich tief durch. Ein paar Leute, vertrieben sich an die rote Backsteinmauern gelehnt, die Zeit mit Gesprächen oder dem rauchen von Zigaretten. Aus der Bar klang noch immer die leise Musik der Anlage. Sanft zog Niall mich ein Stück weiter um genug Abstand zwischen uns und eine Gruppe junger Männer zu bekommen welche mich beim verlassen der Location bereits wie Frischfleisch betrachtet hatten. Eine sanfte Brise wehte meine Haare zurück über meine Schultern und verschaffte mir eine Gänsehaut. Noch immer hielt ich meine Augen geschlossen, öffnete sie auch erst als Niall mich mit seiner sanften, dunklen Stimme ansprach. "Alles okay?" Ich sah zu ihm auf. Er war mir näher gekommen und stützte seine rechte Hand locker neben mir an der Wand ab. Ich lächelte ein wenig, die kalte Backsteinwand ließ die kleinen Punkte auf meiner frierenden Haut nicht verschwinden. "Ja, nur ein bisschen kalt." Er war mir so nah das ich seinen Atem auf einem Hals kitzeln spürte. Sofort löste er sich von der Wand und streifte sich sein Jackett ab um es mir sanft über die Schultern zu legen. Sein Blick hatte etwas zärtliches an sich, so als wäre ich das schönste was er je gesehen hätte und es ließ mein Herz höher schlagen. Noch immer sah er mich an, die Hände an der Jacke welche er mir soeben gegeben hatte zog er mich langsam näher an sich und seinen warmen Körper. "Komm her Kleines," seine Stimme war rauchig und zart. Er legte seine Arme um sich und wie von selbst schlang ich die meinen um seine Hüfte. "Gut das ich dich kennengelernt habe." Ich spürte wie er sein Kinn auf meinen Kopf lehnte und ich musste lächeln. "Wenn ich daran denke, dass ich vor ein paar Jahren wahrscheinlich noch völlig ausgeflippt bin." ich ließ den Satz unbeendet. "Gut das du das heut nicht mehr tust, denn ich mag dich wirklich Rose." Vorsichtig hob ich ein wenig meinen Kopf um ihn ansehen zu können und er strich mir sanft durch die Haare. "Es wird kalt. Möchtest du vielleicht noch ein wenig mit zu mir kommen?" Ich schluckte. Tausend Gedanken rannten durch meinen Kopf, einer verrückter als der andere und jeder hatte ein errotisches Ende in Niall Horans Schlafzimmer. Ich nickte als er sich sanft von mir löste. "Gern." Wie von allein, als er sich von mir löste, verschränkten sich unsere Finger miteinander und mein Dauerlächeln wurde noch breiter. Niall winkte uns ein Taxi herbei und hielt mir wie ein wahrer Gentleman die Tür auf als es neben uns am Rand der Straße hielt. "Miss.." sein wundervoll schiefes Grinsen ließ mich ihn noch begehrenswerter wirken lassen und mit einem kichern machte ich einen kleinen Knicks. "Vielen Dank Mister Horan." bevor ich jedoch einstieg konnte ich es mir nicht verkneifen sanft über seine Brust zu streichen. Er folgte mir, murmelte dem Fahrer eine Adresse zu und lehnte sich anschließend neben mir im Sitz zurück. Nervös richtete ich mein Kleid welches im Sitzen kaum weiter als bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte. Enola hatte mir eingeredet das es mit ein wenig Alkohol auch ohne Strumpfhose warm genug sein würde, dementsprechend erschauderte ich, als ich Nialls Berührung, welcher seine Hand auf einem Schenkel platzierte, umso intensiver wahr nahm.

"Magst du Wein?" Ich sah zu ihm herüber. "Welche Frau tut das nicht?" Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Lieblich?" - "So süß bin ich nicht. Lieber einen Halbtrockenen Weißen." - "Oh glaub mir, du bist so süß." Ich musste leise lachen und er verstärkte seinen Griff auf einem Oberschenkel. "Geht es dir gut?" - "In deiner Gesellschaft? Sehr gut." mit einem fast verliebten Lächeln biss ich mir auf die Lippe. Niall wand sich mir jetzt komplett zu, so gut es in dem kleinen Taxi möglich war zog er mich an sich heran. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und spürte wie er seine Lippen auf einem Haar platzierte. Mir wurde heiß und auch die erneute Nachtluft verschaffte mir keine Abkühlung als er mich aus dem Taxi hob. Seine Hand fand erneut die Meine und blind folgte ich ihm in einen wunderschönen, viktorianischen Altbau, die steinernen Stufen empor. Erneut an diesem Abend hielt er mir die Tür auf, diesmal die zu seiner Wohnung und ich betrat einen spärlich beleuchteten, mit Parkett ausgelegten Flur. "Darf ich." Niall nahm mir meine, was eigentlich seine Jacke war, ab und deute auf einige angelehnte Türen. "Das Badezimmer, die Küche, mein Schlafzimmer und.." er öffnete mir eine der Türen. "das Wohnzimmer." Vorsichtig betrat ich den Raum und ließ meinen Blick schweifen. Das erste was mir auffiel war der Kamin in einer der Ecken. Wir hatten ebenfalls in unserer Wohnung einen, komischer weise sogar an der gleichen Stelle wie Niall und der Aufbau der Räume glich dem unseren fast genau. "Setz dich bitte." er lächelte und verschwand in einer Zwischentür um in der Küche den Wein und Gläser für uns zu holen. "Du hast einen schönen Geschmack was deine Möbel angeht." bemerkte ich mit Blick auf die mahagonifarbenen Altholzmöbel in seinem Wohnzimmer. "Dankeschön." mit zwei Gläsern in der einen und der Flasche Wein in der anderen betrat er wieder das Wohnzimmer. "Soll ich den Kamin anmachen? Ist dir kalt?" Ich schüttelte den Kopf und nahm ihm die Gläser ab. Während ich ihn beobachtet entfernte er geübt den Korken aus der Flasche, goss den Wein in die Gläser und reichte mir meines dann. "Auf dich, eine wunderschöne, intelligente und talentierte Frau mit Ambitionen." er streckte mir sein Glas entgegen und mit einem vertrauten Blick ließ ich das meine dagegen klirren.

"Hast du etwas gegen Musik?" Er bewegte sich bereits in Richtung der riesigen Musikanlage welche in einer Ecke des Raumes stand. "Auf keinen Fall." Sekunden später erfüllten die Klänge Lionel Richies Song Hello das Wohnzimmer und Niall kniete sanft vor mir, vorsichtig öffnete er die klein Lasche meiner Schuhe am Knöchel und streifte mir diese von meinen nackten Füßen. "Würdest du mit mir tanzen?" Jetzt war er auf meiner Augenhöhe und seine Hand lag noch immer auf einem Knöchel. Wie hypnotisiert nickte ich, erhob mich langsam als er mir die Hand reichte. Barfuß, eng einander umschlungen und passend zum Takt Lionel Richies Stimme führte er mich über den kalten Parkettboden seiner Wohnung. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss die Augen um den Moment richtig genießen zu können. "Du bist ein wundervoller Tänzer Niall." Zur Freude über mein Lob drehte er mich mit einer schwungvollen Bewegung so das ich darauf hoffen musste dass er mich auffing. Sein Blick huschte hungrig zwischen meinen Augen und Lippen hin und her. Mir stockte der Atem, meine Hände lagen an seiner bebenden Brust, unter meine Fingern konnte ich sein schlagendes Herz spüren. Ich hatte schon einige Männer geküsst und nie schien mir der perfekte Moment dafür gewesen zu sein, doch bei Niall, war alles wie in einem Nicholas Sparks Film. Langsam beugte er sich zu mir herunter, seine Lippen ganz leicht geöffnet. Er fragte nicht um Erlaubnis, denn er wusste dass ich sie ihm mit einem Blick erteilt hatte. Still lag ich in seinen Armen und wartete auf einen Kuss welcher meine Welt zum stillstand bringen sollte. Langsam beugte er sich zu mir herunter, jederzeit darauf bedacht mir zu nah zu kommen, doch in diesem Moment würde es kein zu nah geben. Nicht von meiner Seite aus. Mein Herz schlug wie wild als er sich mir näherte und plötzlich waren sie da. Seine Lippen lagen auf meinen und das Gefühl eines Kusses welcher für ihn vielleicht nur einer von vielen sein mochte, bedeutete für mich nach Jahren ein Gefühl von Erfüllung und Geborgenheit. Lange hatte ich mich keinem Menschen mehr auf dieser Ebene hingegeben. Niall war seit über einem halben Jahr nicht mehr der Versuch eine tragische Liebe zu vergessen und das klaffende Loch in meiner Brust zu schließen, er war viel mehr als das.

Nice To Meet Ya (a Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt