- Kapitel 4 -

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„Wie kommst du darauf das jemand im Haus war?" Nialls besorgter Blick und die Geste in welche er mir die Decke wieder über die Schultern schob rührten mich fast schon wieder zu Tränen. „Es hat geklingelt" Ich schniefte und fummelte an einer Ecke jener Decke herum bevor ich noch leise hinzufügte „und seit einigen Tagen parkt dieser dunkle Mercedes unter unserem Fenster, da sitzen Leute drin und beobachten uns." Ich konnte spüren wie er erstarrte, Sekunden später war er auf den Beinen und schob den Vorhang meines Zimmers, welches voll beleuchtet war, zurück. „Verdammte scheiße." Er ließ den dunklen Stoff wieder zurückfallen und griff nach seinem Handy. „Die Wohnungstür ist verschlossen, ruf bitte Edu an das sie nicht nachhause kommen kann. Sag ihr das ich alles andere mit Harry kläre. Mark, tut mir leid, dass ich dich wecke du musst mir einen Gefallen tun." Mit dem Telefon am Ohr verließ er mein Zimmer, ich hörte wie er noch einmal prüfte ob die Tür tatsächlich verschlossen war und mir wurde eiskalt. Mit zitternden Händen versuchte ich Edu anzurufen welche um diese Zeit wie jeder normale Mensch schlief und ich sie so weckte. „Regina? Ist alles in Ordnung?" ich konnte jemanden grummeln hören und sie drehte sich um. „Ist alles okay?" – „Nein Edu, nichts ist okay. Du – Du kannst morgen nicht nach Hause kommen ja. Bitte versprich mir das du bei Harry bleibst." Ich hörte wie sie sich aufsetzte und begann leise aufgeregt zu flüstern: „Regina, was um Gottes Willen ist los? Ist jemand in der Wohnung? Du musst die Polizei rufen." – „Nein! Nein, es ist alles okay, Niall ist da." Ich brauchte einen Moment zum runterkommen. „Ich glaube das jemand unsere Wohnung beobachtet. Niall meinte nur ich soll dir sagen das du nicht herkommen sollst und dass er alles weitere mir Harry beredet." Am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment Ruhe, so das ich dachte die Leitung wäre unterbrochen worden. Gerade als ich Edu schon fragen wollte ob sie noch da ist hörte ich Harry im Hintergrund telefonieren und Niall betrat mein Schlafzimmer wieder. „Versprich mir das du auf dich aufpasst Regina. Mach was immer Niall sagt er weiß was zu tun ist okay." – „Aber du darfst nicht heimkommen." Ich konnte hören wie sie sich zurück ins Bett fallen ließ. „Werde ich nicht, ich habe genug Klamotten dabei und kann mir zur Not sicher etwas bei Harry borgen." Jetzt nickte ich abwesend vor mich hin während ich Nialls angespannten Gesichtsausdruck beobachtete. Er schien Harry zuzuhören bevor er ruckartig seinen Kopf zu mir wand und mit einer kleinen Bewegung etwas zum schreiben forderte. Ich schälte mich aus meinen beiden Decken, hauchte Edu noch ein Ich hab dich lieb und pass auf dich auf zu bevor ich ihm Stift und Zettel reichte. Er begann eine Adresse aufzuschreiben, der Name klang nacheiner Adresse in Deutschland, wahrscheinlich eine Firma oder etwas in der Art. Ohne dass er ein Wort sagen musste zog ich meine kleine Reisetasche unter dem Bett hervor, schob meinen gigantischen Kleiderschrank auf und begann wahllos einige Sachen auf meinem Bett auszubreiten. Irgendetwas in mir sagte mir das Niall und ich diese Nacht nicht einfach wieder ins Bett gehen würden. Leise bestätigende oder verneinende Geräusche von sich gebend begann er mir wortlos zu helfen, reichte mir meine Jeans, Pullover und einige Shirts. Während ich gerade meine BH's in einer der Seitentaschen verstaute beendete er das Gespräch zu Harry und reichte mir ein weiteres Paar Socken welches wahrscheinlich danebengefallen war. Unsere Blicke begegneten sich und er berührte sanft meine Hand. „Wir packen jetzt ganz in Ruhe alles was du für ein langes Wochenende brauchst, dann gehen wir zu mir, ich hole meine Sachen und wenn Richard da ist fahren wir zum Bahnhof. 04.38 Uhr geht der erste Zug nach Glasgow. Wir nehmen uns ein paar Tage für uns, du hast viel zu viel Angst hier." Langsam zog er mich auf die Beine. „Sag mir was du noch brauchst, ich mach es fertig während du dich umziehst okay?" Nicht im Stande überhaupt irgendetwas zu sagen verschwand ich mit einem einfachen dunklen Pullover und einer Jeans im Badezimmer um nebenbei meine Kulturtasche zu packen. Wer stand da vor meiner Haustür das Niall mich aus London bringen wollte, so weit das ihm erst Glasgow in Schottland reichte um mich in Sicherheit zu wissen. Ich konnte ich in meinem Schlafzimmer hören, er telefonierte schon wieder. Mit einem tiefen Atmen verließ ich das Badezimmer, nahm Niall vorsichtig meine Handtasche ab und begann meinen Laptop, Kabel und einige Papiere sowie Unterlagen einzupacken bevor ich noch zwei Wasserflaschen aus der Küche holte. Ich war nicht im Geringsten für die Zugreise bereit, würde jedoch einen Teufel tun und meinem Retter in seine Pläne grätschen. „Niall?" sofort wand er sich zu mir um. „Ich wäre fertig." Unsicher strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht die sich aus meinem schnell geflochtenen Zopf gelöst hatte. Sofort war er zur Stelle, nahm mir meine Reisetasche ab und achtete beflissentlich darauf, dass ich die Wohnung hinter mir verschloss. Als ich mich im Hausflur umdrehte sah ich mich einem gut eins sechsundachtzig großen Mann gegenüber welcher Niall hinter mir angestrengt ansah. „Regina, das ist Richard, er wird uns zum Bahnhof bringen." Er grinste leicht schief was einer unausgesprochenen Entschuldigung für all die neuen Gefühle in mir glich, wieder nickte ich nur während Richard Niall meine Tasche abnahm. „Wir gehen schnell meine Sachen holen, zehn Minuten ja?" mit einem Griff nach meiner Hand zog Niall mich sanft in Richtung Obergeschoss und in seine Wohnung. Ich fühlte mich benebelt als ich in seinem halb dunkeln Flur stand, wie nach einem Gin Tonic zu viel und Angst schnürte mir die Kehle zu während Niall durch seine Wohnung huschte, hier und da Sachen in eine Tasche packte und mir zum ersten Mal bewusst wurde welche Konsequenzen meine Beziehung zu diesem Mann hatte. Irgendwo in der Dämmerung begann sein Handy zu klingeln und ließ mich mit einem kurzen Sprung meines Herzens zusammenzucken. „Es liegt auf der Treppe zur Galerie, kannst du mal nachsehen wer es ist?" Nervös nährte ich mich dem leuchtenden Smartphone, nahm es in die Hand und stockte einen Moment als ich den Namen auf dem Display versuchte einzuordnen. „Lewis" murmelte ich in die Dunkelheit und begann meine ersten Schritte in Richtung Wohnzimmer aus welchem ich Niall gehört hatte. „Geh ruhig ran ich bin gleich soweit." Mit nervösen Fingern strich ich über den Bildschirm und ließ mich langsam auf dem Sofa nieder während ich den Anruf entgegennahm."

„Hallo ..." am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment Stille bevor eine ruhige Männerstimme sich meldete. „Oh, hallo ich nehme mal an du bist Regina. Niall hat mich vorhin angerufen. Seid ihr schon auf dem Weg?" – „Auf dem Weg?" verwirrt wanderte mein Blick suchend im Wohnzimmer herum. Wo war Niall verschwunden? „Ach er hat es dir noch nicht gesagt. Sorry, ehm ..." – „Jetzt stottere doch nicht so rum Lewis und sag dem armen Mädchen einfach was los ist!" eine amüsierte Frauenstimme mischte sich in das Gespräch ein und endlich erschien auch Niall wieder in meinem Blickfeld. „Wohin fahren wir in Glasgow?" fragte ich Niall als er mir einen Pullover von sich hinhielt und ihm im Gegenzug sein Handy aushändigte welches er auf Laut stellte. „Wir fahren zu Lewis. Capaldi" fügte er dann noch schnell hinzu den mein verwirrter Blick schien bände zu sprechen. „Lewis Capaldi?" ich runzelte ein wenig die Stirn. Was um Gottes Willen würden wir bei einen von Nialls wahrscheinlich besten Freunden wollen? „Er und seine Freundin Vera sind seine Eltern in Glasgow besuchen, wir nehmen uns ein paar Tage frei mir ihnen, ich stell sie dir vor und wir machen Schottland unsicher." Niall grinste schief und ließ so langsam meine Sorgen und Verunsicherungen bezüglich des Fotografen vor meiner Haustür verblassen. „Hast du gehört Schnuppi? Niall stellt uns endlich seine Freundin vor." Am anderen Ende der Leitung hörten wir lachen und Lewis fügte grinsend hinzu. „Wir erwarten euch dann zum Frühstück, fahrt vorsichtig und ruf an, wenn etwas ist okay Nialler?" Mein Blick klebte an Niall und mein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Wie lange würden wir von London nach Glasgow brauchen, wenn Lewis sagte wir sein erst zum Frühstück da, immerhin war es bereits vier Uhr am Morgen. Und was bedeutete es, wenn er sagte ich sei Nialls Freundin? Nervös fummelte ich an dem Pullover herum den ich immer noch in der Hand hielt und versuchte ruhig zu atmen um keine erneute Panikattacke zu schieben. Alles würde wieder gut werden, Edu war bei Harry in Sicherheit und dieser wusste Bescheid, Niall würde mich mit nach Schottland nehmen und wir hätten ein paar Tage von all dem frei, von Herzschmerz und von Panikattacken mitten in der Nacht.

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Happy Birthday to the most beautiful women in this world! eddyya_
Hier dein Geschenk in Form von 1400 Worten meiner geistigen Ergüsse. Love you x💕

Nice To Meet Ya (a Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt