Kapitel 10:

1K 80 11
                                    

Wir laufen auf die andere Seite und versuchen dabei nicht ins Wasser zu fallen, denn sonst würden wir sofort entdeckt werden. Mir wird augenblicklich klar, dass ich während der ganzen Mission immer als Erster gehen musste und Steve mir Rückendeckung gibt, aber diesmal lasse ich ihn nach vorne, wobei er mir einen mürrischen Blick zuwirft.

Von der Ecke guckt Steve ganz kurz in die Richtung, in der die Soldaten schreiten und gibt mir das Zeichen, dass er niemanden gesehen hat. Der Gedanke, dass wir bei Hydra sind, macht mich ganz irre im Kopf. Sie sind so verdammt nahe bei SHIELD, dass man fast glaubt, über uns wäre das Gebäude, aber das kann nach dem ganzen kriechen im Lüftungsschacht und das schleichen durch die Kanalisation nicht sein. Wir sind seit Stunden unterwegs, also sind sie sicher irgendwo außerhalb von D.C untergetaucht.

Ich muss versuchen so leise wie möglich zu atmen und mein Herz langsamer schlagen lassen, aber leider werde ich nur nervöser. Nur wenn es darauf ankommt, bin ich im meinem Element, aber das ist ziemlich selten der Fall, wenn ich ehrlich bin.

Als Steve weitergeht, erblicken wir diesmal nicht einen normalen Kanalisation-Gang. Wir kommen in eine Art Höhle, die man nur von außen umrunden kann, denn in der Mitte stürzte rasant schnelles Wasser von oben herunter und ich weiß, wenn man da reinfällt, kommt man nie wieder heraus.

Wir haben keine Deckung und ich habe so das Gefühl, dass es schlecht ausgeht. Aber Steve geht weiter und erst jetzt bemerke ich, dass er sein Schutzschild nicht dabei hat. Als wir in der Höhle ankommen, läuft er über den Boden zum Gelände, wo er nach unten schaut und sich sofort wieder duckt. Er gibt mir das Zeichen, dass ein Dutzend Soldaten da unten sind und ich kommen soll. Gerade, als ich mich neben ihn hocke, hören wir Schritte von rechts und dann geschieht es auch so schnell, dass ich kaum reagieren kann.

„Eindringlinge! Eindringlinge!", schreit ein Soldat von Hydra, welcher Steve k.o schlägt.

Und dann bricht das Chaos auf. Von unten schießen sie auf uns ein; von allen Seiten kommt ein Hagel auf uns und ich höre das laute Stampfen von vielen Schritten, die immer lauter werden.

Als ich drei Soldaten bewusstlos schlage und Steve mit den anderen helfe, rennen wir weiter nach rechts, wo mehrere von den Kanalisation-Gängen gerannt kommen und mir wurde klar, dass wir fliehen müssen. Es wundert mich bereits, dass sie die Kanalisation kaum gesichert haben, aber es liegt wohl daran, dass sie niemanden hier unten erwartet haben.

Wir rennen in die falsche Richtung zu einer Leiter, die nach unten führt. Dort weichen wir den Schüssen aus und, als wir für wenige Sekunden unsere Ruhe haben, erblicken wir eine Art Bombe. Sie steht hinter dem Wasserfall, somit können wir sie nicht genau erkennen. Sie ist groß und vor allem Rund. Uns beiden ist sofort klar, dass es sich um eine Bombe handelt, die Schlimmes anrichten kann. Aber dann kommen wieder von allen Seiten feindliche Soldaten und wir rennen weiter weg, wo wir einer Leiter begegnen und wieder hochkletterten, als genau über meinem Kopf die Leiter wegen den Schüssen zerbricht und ich nach unten springen muss.

„Skye!", schreit Steve und versucht, nach unten in den Wasserfall zu springen.

„Nein! Ich komme gleich!", brülle ich ihm zurück und muss jetzt allein mit den Soldaten von Hydra fertig werden.

Als diese dann K.O geschlagen wurden, erblicke ich Rumlow vor meinen Augen, welcher mich frech angrinst – wie ich ihn halt in Erinnerung habe.

„Skyeward, schön dich wieder zu sehen."

„Spar dir das."

Er lacht erneut, bis er dann schreiend mit Fäusten auf mich zu rennt. Ich weiche ihm aus, schlage ihm mit dem Bein auf den Rücken und versuche wegzulaufen, doch er greift nach seiner Pistole und erwischt mich am Arm, was sich dann aber als Schürfwunde herausstellt. Ich drehe mich um und bekomme einen Schlag ins Gesicht, sodass ich nach unten falle und er mit dem Fuß gegen meinen Kopf stößt.

„Bereit zu sterben?", fragt er und macht sich für den nächsten Schlag bereit.

„Noch nicht heute!"

Ich weiche seinem Schlag aus, stehe sofort auf und schubse ihn geradewegs in den Wasserfall, wo er über das Gelände nach unten fällt. Ich höre für eine kurze Zeit seinen Schrei, dann verstummt er in wenigen Sekunden.

Sofort mache ich mich auf den Weg nach oben und muss realisieren, dass ich gerade Rumlow umgebracht habe. Jemanden, den ich sowieso nie vertraut habe.

Als ich an der Rundung ankomme und Steve auf der anderen Seite erblicke, höre ich laute Schritte direkt hinter mir. Ich ducke mich, greife den ausgestreckten Arm mit dem Messer meines Angreifers und will ihm den Arm dann auch brechen, als er mich mit einem harten Schlag nach vorne stößt und ich gegen die Mauer knalle. Als ich mich umdrehe, kann ich kaum glauben, wem ich gegenüberstehe.

The Assassin: Rise of HydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt