Kapitel 17:

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Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen und weiß auch nicht, was ich als aller erstes tun soll. Meine erster Gedanke ist es jemanden zu erzählen; zu sagen, dass ich jetzt eine Ahnung habe, wo sich Hydra womöglich aufhalten könnte.

Ich schnappe mir meine Lederjacke und den Autoschlüssel und rase durch die Stadt ins SHIELD-Gebäude, obwohl ich mir heute doch gesagt habe, dass ich das nicht tun werde. Es ist dort leerer als die anderen Tage, da es Wochenende ist und die meisten mit deren Familien etwas unternehmen werden.

Als ich durch die Lobby renne, suche ich nach Clint, denn er wäre der Erste, dem ich es erzählen sollte – auf ihn ist Verlass. Ich gehe zur Informationszentrale und frage dort, wo sich Agent Clint Barton befindet. Die Frau hinter dem Tresen sagt mir, dass er in der Flugzentrale ist.

Als ich mich bei ihr bedanke und sofort zur Flugzentrale laufe, muss ich ihn in der großen Halle, voller Hubschrauber und Fluggeräten suchen. Es dauert eine Weile, bis ich seine Stimme höre.

„Clint!"

Er dreht sich in meine Richtung um und schaut mich immer verwirrter an, je näher ich auf ihn zu renne.

„Ich muss mit dir reden. Es ist dringend", sage ich ernst und schaue dann zu den Männern, zu denen er gerade sprach. „Alleine."

Clint zögert wenige Sekunden, nickt dann aber schließlich. „Folg mir."

Er geht durch die Halle in ein Büro, das dem Chef der Flugzentrale gehört, welcher aber gerade nicht da war. Als ich die Tür hinter mir schließe und meine Arme verschränke, dreht sich Clint zu mir um und schaut mich erwartungsvoll an.

„I-ich glaube, ich weiß, wo Hydra ist."

Das ist schon fast zu viel des Guten.

„I-ich meine, ich habe eine Ahnung. I-ich bin mir nicht sicher."

Clint vergrößert seine Augen. „Wo?"

„New York.", antworte ich ihm und schaue nach unten.

„Wie bist du darauf gekommen?"

Ich spüre, dass er misstrauisch wird und dass er es nicht ganz versteht, wieso sich Hydra in New York aufhalten solle. Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht, aber irgendein Gefühl sagt mir, dass es sein könnte, aber ich war mir überhaupt nicht sicher.

„Also..." Ich nehme tief Luft und gehe einen Schritt auf Clint zu. „Das ist eigentlich ziemlich verrückt und du würdest mir sowieso nicht glauben, aber ich hatte einen Traum und... da habe ich Bucky in New York gesehen...", das letzte nuschele ich, denn es ist mir so was von unangenehm, Clint in der Flugzentrale zu entführen und ihn meine Träume erzählen, die ich letzte Nacht hatte, aber er blieb immer noch ernst.

„Bist du dir da sicher?"

Ich schüttele den Kopf. „Nein, aber wenn du mich dorthin fliegen könntest, wäre das eine große Hilfe und ich könnte mich nur umsehen. Vielleicht bleibe ich einige Tage dort, denn du weißt ja, New York ist groß."

Er lehnt sich gegen die Mauer und mustert mich. „Sagen wir Hydra ist da und sie hätten dich erwischt, was nützt es dir, dann bist du so gut wie tot?"

„Ich habe ein Funkgerät und kontaktiere dich sofort, wenn etwas schief läuft."

„Von Washington nach New York sind es mit dem schnellsten Flieger über eine Stunde. Das würdest du nicht überleben, also ich wäre damit einverstanden, wenn du nicht alleine gehen solltest."

Sofort schmeiße ich diese Idee aus der Welt, denn genau das will ich nicht. „Nein, es wäre besser, wenn ich alleine gehe. Ich würde nur zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn ich erstmal jemanden der Avengers bei mir habe."

Ich komme auf ihn zu und lächele kurz. „Glaub mir, ich schaff das. Und sie müssen ja nicht dort sein, es ist ja nur eine Ahnung."

Clint seufzt und schaut mich lange an. „Gut, dann bring' ich dich nach New York. Wann willst du?"

„Wann kannst du?"

„Also, ich muss noch was mit den anderen besprechen. So in zwanzig Minuten?"

Ich nicke, doch als Clint an mir vorbei gehen will, halte ich seinen Arm fest an. „Kein Wort zu Fury oder Steve."

„Mein Mund bleibt geschlossen."

„Clint?"

„Ja?"

„Danke."

Er lächelt mich an und verlässt dann das Büro. Ich warte und hoffe, dass der Chef nicht reinkommt. Ich setze mich auf einen Sessel und denke darüber nach, was passieren wird. Was würde in den nächsten Stunden oder Tagen passieren? Wenn mein Traum mich nicht täuscht und Hydra wirklich irgendwo in einer der größten Städten der Welt lauert, befürchte ich das Schlimmste.

The Assassin: Rise of HydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt