Kapitel 21:

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Als ich schließlich wieder zu mir komme, liege ich nur still da und warte auf den nächsten Ansturm von schrecklichen Bildern. Aber irgendwann wird mir klar, dass der Schmerz an meinem Kopf langsam nachlässt und ich als kraftloses Wrack da liege.

Ich liege immer noch so da wie vorher, zusammengekauert wie ein Baby im Mutterleib. Ich taste nach meinen Augen und stelle fest, dass sie unversehrt sind, es hat keine Ameisen gegeben. Allein der Versuch, meine Glieder zu strecken, kostet mich enorme Anstrengung. So viele Stellen meines Körpers schmerzen, dass ich sie mir gar nicht einzeln ansehe.

Als ich meine Augen langsam öffne, erblicke ich eine weiße Decke und mir wird sofort klar, dass ich mich nicht mehr in irgendeiner schmuddeligen Gasse in New York City befinde, sondern in einem Krankenhaus.

„Hallo.", höre ich jemanden neben mir sanft sagen und ich drehe meinen Kopf ziemlich langsam zu dieser Person um.

Clint lächelt mich lange an, als ein Arzt eintretet. „Miss Sherman, richtig?"

„Hm.", brumme ich, als die Schmerzen in meinem Kopf wiederkommen.

Der Arzt hat eine Tabelle in seiner Hand und blättert diese durch. „Gut, also durch die Verletzungen am Arm und Beinen brauchen sie sich keine Sorgen zu machen, aber sie erlitten einer schweren Gehirnerschütterung und haben einen Schädelriss an der linken, hinteren Seite."

Ich erinnere mich an den festen Schlag mit der Stahlstange. Eine fürchterliche Erinnerung.

„Sie müssen noch länger hier sein. Es wird sich noch herausstellen, ob eine Operation bevorsteht."

Clint sieht den Arzt kein einziges Mal an und mustert mich die ganze Zeit von Kopf bis Fuß, als wolle er sicher sein, dass die Ärzte keine weitere Verletzungen an mir übersehen haben.

Als der Arzt das Zimmer verlässt, seufzt Clint und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Steve ist stinksauer."

„Als würde es mich nicht wundern."

Er grinst wieder, aber dann wird sein Gesicht ernst und er verschränkt seine Arme. „Du hättest das nicht alleine durchziehen sollen. Wieso hast du mich nicht wenigstens kontaktiert?"

Ich seufze. „Es ging nicht. Es war schon zu spät." Ich schaue kurz durch das Zimmer. „Wo bin ich und wie bin ich hierher gelangt?"

„Du bist noch in New York. Eine Fußgängerin hat dich bewusstlos in einer Gasse gefunden."

„Und wie lange liege ich schon hier?"

Clint schaut auf seine Armbanduhr und zählt die Stunden. „Knapp sieben Stunden."

Dann wird plötzlich die Tür aufgerissen und Steve tretet, wie Clint bereits erwähnt hat, stinksauer, ein. Hinter ihm Natascha folgt Natascha.

„Wie konntest du das nur tun, Skye?", meint Steve laut und sieht stumpf zu mir herab.

„Steve...", murmelte Clint, doch dieser fängt an zu schreien. „Nein! Verdammt, Skye! Ich hätte mir dir gehen können! Jetzt haben wir sie wieder mal verloren!"

„Steve....", murmelt Natascha jetzt auch und legt ihre Hand leicht auf seine Schulter, doch diese schüttelt er bloß weg.

„Dass es so weit kommen könnte, dass du vielleicht getötet werden konntest..."

Steve hält inne und starrt mich wütend an. Ich warte und hoffe, dass er seine Rede endlich hinter ihn hat.

„Steve... ohne mich hätten wir es hier in New York niemals gefunden. Und ich habe diesmal Informationen."

„Welche?"

Ich bleibe stumm, denn er würde der Letzte sein, dem ich es erzählen würde. Keine Ahnung wieso, aber Steve macht zu viel Aufstand und tut so, als wäre es das Ende der Welt. Nick Fury soll der Erste sein, der es erfährt, denn er ist mein Boss und er weiß, was richtig oder was falsch ist. Ich bin schon lange kein Kind mehr und Steve soll es verdammt nochmal einsehen.

Er jedoch geht ohne Worte aus dem Timmer und Natascha lächelt mich an. „Der kriegt sich wieder ein." Dann folgt sie ihm.

Clint bleibt neben mir sitzen, mustert mich weiterhin an und bringt mir manchmal ein Lächeln ins Gesicht, wenn die Schmerzen wieder eintreten und ich fast zu Weinen beginne.

Nach einer Stunde völligem Reden mit Clint, war es schon fast Morgen und er beschließt, mich alleine zu lassen.

„Ich komme heute Nachmittag nochmal wieder."

Als er zur Tür geht und den Griff runterdrückt, sage ich seinen Namen, wobei er sich umdreht.

„Danke.", murmele ich und lasse meine Zähne zeigen.

Mit einem breiten Lächeln macht er das Licht aus und lässt mich im Zimmer allein zurück.

The Assassin: Rise of HydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt