Kapitel 24:

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Vierzig Meter über dem Dach des Schiffes lasse ich meinen Fallschirm frei und lande wie geplant auf dem Schiff. Die Agents, die neben mir landen, schleichen zur Kante des Daches und springen leise herunter, wobei ich ihnen folge.

„Zwei folgen mir, die anderen drei bleiben zusammen und suchen die Bombe, okay?", flüstere ich ihnen den Befehl zu und sie gehorchen mir aufs Wort.

Die anderen laufen in Richtung Westen, wir anderen Ende des Buges, als wir plötzlich angegriffen werden. Es geht alles sehr schnell. Meine zwei Männer werden augenblicklich erschossen und ich schieße die Messer in die Kehle der vier Männer.

Nachdem ich meine Messer aus den Hälsen der Soldaten ziehe, sehe ich die Leichen meiner Männer an. Einer von ihnen hat eine Frau und eine sechs-jährige Tochter. Der Gedanke bringt mich einfach um den Verstand, dass diese Tochter ab diesem Moment ohne Vater weiterleben muss.

Ich klaue mir die Munition der feindlichen Soldaten und schleiche weiter. Als ich am Bug ankomme, drehe ich mich wieder um und entdecke eine Etage höher Türen, die ich vorhin noch nicht gesehen habe. Schnell schleiche ich über das Deck, spüre die kalte Luft auf meiner Haut und bekomme eine seltsame Gänsehaut. Ich muss schnellstens die Bombe finden, wer weiß, wann diese hochgehen wird. Ich frage mich, wie sie das anstellen wollen. Hat die Bombe einen Antrieb, dass sie aus dem Schiff fliegt und geradewegs auf New York zufliegt? Oder ist es gedacht, dass das Schiff im Hafen von New York ist und dann hochgeht? Es können so viele Möglichkeiten geben, New York zu zerstören. Es wurde ja schon mal versucht, doch die Avengers haben es geschafft dies zu verhindern. In meinen Gedanken versunken und der Tür nahe, die ich betreten will, höre ich eine Stimme, die kurz meinen Namen ruft, als wäre sie schockiert, mich zu sehen.

Als ich mich umdrehe, erblicke ich Bucky ohne irgendwelche Waffe in der Hand, welcher mich wieder so verwirrt anstarrt.

„W-was machst du hier?", stottert er.

Ich sehe ihn an, mustere ihn kurz und sage kein Wort.

„Ich dachte, du wärst tot..."

Er kommt langsam auf mich zu schaut mir direkt in die Augen. Ich bekomme Angst, da ich jetzt nicht weiß, ob er mich bald angreifen wird oder mich verschont. Keine Ahnung, was gerade in seinem Kopf vorgeht und ich möchte es auch nicht wissen.

„Glaub' mir, das dachte ich auch.", sage ich schließlich.

Er mustert mich kurz und erblickt schließlich das Logo von SHIELD an meiner Schulter.

„Du gehörst jetzt zu ihnen.", murmelt er und hält seine Stimme dunkel.

„Das habe ich schon immer.", werfe ich ihm zurück und will von hier verschwinden, bis Bucky einen großen Schritt auf mich zugeht.

„Skye, wie konnte das nur passieren?"

Ein trauriger Blick macht sich in seinem Gesicht breit und ich fühle sofort mit ihm. Erst jetzt wird mir klar, dass es das längste Gespräch ist, das ich je mit ihm hatte. Ich frage mich vieles, wie es nur dazu kommen konnte. Wie konnte es passieren, dass Hydra mich damals geschnappt haben? Wie konnte es passieren, dass ich überlebt habe? Wie konnte es passieren, dass ich mich wieder erinnere? Wie konnte es passieren, dass er mich trotz, dass wir Feinde sind, nicht angreift?

Ohne ein Wort ihm zu antworten, redet eine Stimme in meinem Funkgerät.

„Wir haben die Bombe gefunden. Sie ist im Kontrollraum. Brauchen Verstärkung!", sagt ein Agent und im Hintergrund höre ich Schüsse.

Wissend, dass Bucky dies gerade mitgehört hat, drücke ich auf den Knopf des Funkgerätes. „Bin unterwegs."

Ich schaue Bucky an und ich fühle keine Scham. Ich weiß, dass SHIELD das Richtige ist. Für mich und für die Welt. Und ich weiß, dass es für Bucky auch das gleiche ist. Jedoch weiß ich nicht, was ich jetzt tun soll. Ich gehe also einen weiteren Schritt nach hinten und drehe mich schließlich in Richtung Tür um. Bucky muss mir vertrauen. Er muss wissen, dass ich ihn niemals würde wehtun. Er ist ein Opfer von Hydra, aber ich glaube, dass ich gerade das Richtige tue.

„Warte!", ruft er schließlich.

Als ich mich umdrehe, kommt er rasant schnell auf mich zu, sodass er weniger als einen Meter vor mir steht. Er ergreift mit seinem Metallarm mein Handgelenk, sodass es etwas schmerzt, zieht mich näher an sich und umarmt mich.

The Assassin: Rise of HydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt