Kapitel 8

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Als die Tür hinter uns geschlossen ist beginnt Samu „Dein Dad ist echt nett.“ „Findest du“, lache ich. „Ja, wirklich!“ Vor dem Haus atme ich die frische Sommerluft ein. Heute ist ein wirklich schöner Tag und die Sonne scheint kräftig auf Helsinki. Auch die Menschen scheinen die Sonnenstrahlen zu genießen, denn es ist viel los. Die meisten laufen mit kurzen Sachen umher und viele haben auch eine Sonnenbrille auf der Nase. Sogar Samu hat sich eine aufgesetzt. Woher auch immer er sie hervorgezaubert hat. Zusammen laufen wir zu einem nahgelegenen Park und setzten uns auf eine Bank. Hier im Park ist viel los, die meisten sitzen auf der Wiese und genießen die Sonne. Kleine Kinder spielen auf der Wiese Fußball oder anderes. „Was wollen wir denn noch machen“, unterbreche ich unser Schweigen. „Mh, also die anderen sind im Studio, genauer gesagt in unserem Haus“, überlegt er „Das ist auch nicht so weit weg von hier, vielleicht 15 Minuten. Wenn du willst, können wir schauen, was sie so machen?! Und heute Abend können wir ein Lagerfeuer machen, dass ist an so einem Abend total toll.“ Ich lächle bei der Vorstellung und nicke begeistert. „Ja, das klingt perfekt.“ Grinsend verlassen wir auf der gegenüberliegenden Seite den Park. Sein Arm liegt auf meiner Schulter und in meinem Bauch toben Schmetterlinge. Der Weg führt uns erst durch das Zentrum Helsinkis, bevor wir in einen kleinen Vorort kommen. Hier stehen nur Familienhäuser, in manchen Vorgärten spielen Kinder und man hört ihr unbeschwertes Lachen. Langsam werden die Häuser ein bisschen größer und nobler. „Hier ist unsere bescheidene Hütte“, lacht er und bleibt vor einem großen Haus stehen. Durch ein kleines Gartentor führt ein kleiner, geschlängelter Weg zu der Haustür. Am Wegesrand sind Blumen in allen möglichen Farben. Das Haus selbst besteht aus rotem Backstein und geht über zwei Stockwerke. Eine schneeweiße Tür führt ins Innere des Hauses. „Soll ich dir alles zeigen“, fragt Samu und ich nicke. Zuerst laufen wir an einer Treppe vorbei, die gleich neben der Haustür nach oben führt. Links von dieser ist ein langer Flur von dem zwei Türen abführen. „Von hier aus geht es ins Studio, aber das zeig ich dir nachher“, erklärt Samu hinter mir und zeigt auf die rechte Tür. Wir gehen durch die andere Tür und gelangen in eine helle, moderne Küche, von dieser geht es gleich in ein großes Wohnzimmer. Am Ende dieses Zimmers ist eine gerundete Fensterfront, ein kleiner Wintergarten, wie Samu erklärt. Dort stehen auch mehrere Sofas um einen kleinen Kaffeetisch. Eine Glastür führt in den grünen Garten. Als nächstes gehen wir den Flur zurück, die Treppe hinauf. Von hier aus gehen vier Türen, jeweils rechts zwei und jeweils links zwei ab. „So, das sind unsere Zimmer und jeder hat auch ein eigenes Bad.“ „Und was ist das gerade durch für eine Tür“, frage ich neugierig und zeige auf eine Glastür gerade zu.  „Ich zeig’s dir“, lächelt er. Die Tür führt zu einem riesigen Balkon, der wahrscheinlich über dem Wintergarten liegt. Hier steht ein großer Sonnenschirm, sowie ein großer Tisch mit gemütlichen Stühlen. Ich stelle mich ans Geländer und schaue in den Garten. Ein riesiger Pool ist dort eingegraben. Trotzdem ist noch genug Platzt. Der Garten ist überhaupt schön gepflegt und es gibt viele Blumen und andere Pflanzen. „Wow“, bringe ich hervor „hier ist es ja mega schön.“ „Ja, finde ich auch“, flüstert Samu und ich zucke leicht zusammen. Er steht genau hinter mir und ich spüre seinen Atem. Meine ganze Haut wird von einer Gänsehaut überzogen. Er nimmt meine Hand. „Komm, ich zeige dir mein Reich.“ Schon stehe ich wieder im kühlen Haus. Mit verschränkten Fingern steuern wir direkt auf die linke Tür zu. Staunend sehe ich mich um. Ein riesiges Bett nimmt ungefähr die Hälfte des Zimmers ein, parallel dazu steht ein großer Kleiderschrank. An der anderen Wand stehen verschiedene Gitarren und über den ganzen Boden sind Notenblätter verteilt. „Nicht sehr aufgeräumt“, lacht Samu. „Ich finde es perfekt“, hauche ich und sehe mich weiter begeistert um. Er lacht leise und wir schauen uns in die Augen. Sogleich versinke ich in seinem blau und wie auf Kommando fängt mein Herz an schneller zu schlagen. „Samu, ich“, stottre ich. Doch er legt mir nur einen Finger auf den Mund. „Pscht.“

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