Kapitel 13

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Komischerweise ist das Flugzeug ziemlich leer und ich habe einen Platz am Fenster ergattert. Wie schon beim Hinflug, schaue ich aus dem Fenster, nur sitzt diesmal kein Samu neben mir, es gibt keine wunderschönen Meerblaue Augen, die mich liebevoll anschauen. Seufzend schnappe ich mir meine Kopfhörer und schaue nach ein paar geeigneten Liedern. Da sehe ich plötzlich ein Lied, welches vorher noch nicht auf meinen Handy war. Neugierig starte ich den Vorgang. Schon bei den ersten Takten erkenne ich das Lied, es ist little bit love, aber es ist eine andere Version. Sie klingt viel leiser und liebevoller. „Ist alles okay mit Ihnen?“ Erschrocken blicke ich auf und sehe eine Stewardess, die mich besorgt anschaut. „Oh, ja Entschuldigung, es ist alles bestens.“ Sie fragt, ob ich etwas essen möchte, wendet sich dann aber wieder ab und ich wische mir schnell  über die Augen.

Ich schaue gerade irgendeinen Film, als die Ansage kommt, dass wir gleich da sind. Fast als erstes verlasse ich fluchtartig das Flugzeug und schnappe mir meinen Koffer. Als ich gerade die großen Türen des Haupteinganges passiere, klingelt mein Handy. „Hallo?“ „Ja, hallo Elena“, es ist Lia. „Du, ich kann nicht lange, also ich habe Samu und den Jungs die Wahrheit erzählt. Danach ist Samu sofort aufgesprungen und weg gefahren, ich weiß aber nicht wohin. Naja auf jeden Fall, ist er nach zwei Stunden, also gerade wiedergekommen. Es tut mir leid, ich dachte er kommt zu dir.“ „Nicht schlimm, er wird eh nicht herkommen. Du ich muss jetzt.“ Ich unterbreche die Verbindung und rufe mir ein Taxi heran. Während der Fahrt, versucht der Fahrer immer wieder mit mir zu reden, aber ich sitze nur abwesend da und blicke starr vor mich hin. Sichtlich genervt gibt er es bald schon auf. Schon bald hielt das Taxi im Zentrum bei der Wohnung von meiner Mum. Schnell bezahle ich und schnappe meinen Koffer. Als ich an der Wohnungstür stehe, klingelt mein Handy. Na toll, schnell fische ich es ungeschickt aus meiner Hosentasche. Doch als ich sehe, wer es ist, stöhne ich genervt auf. Sofort drücke ich Samu weg und stecke das Handy wieder weg. Genau im selben Moment geht die Tür auf. Mit einem breiten Grinsen steht meine Mum vor mir. Doch als sie mich sieht erstarrt dieses Grinsen. „Elena, was….“ Weiter kommt sie nicht, denn ich stürze in ihre Arme und fange ungehemmt an zu schluchzen.

Zehn Minuten später, sitze ich im Wohnzimmer in einer Hand eine Tasse Tee. Meine Eltern sitzen mir gegenüber und schauen mich besorgt an. Eigentlich hätte ich mich über diese Situation gefreut, dass meine Eltern endlich wieder zusammen sind. Doch im Moment kann ich daran gar nicht denken. „Was ist denn los, mein Schatz. Möchtest du nicht reden“, fängt meine Mum an. Traurig schaue ich sie an, dann beginne ich alles zu erzählen. Nichts lasse ich aus, jedes so kleine Detail. Am Ende sitzen sie alle still da, bis meine Mum zu mir kommt und mich stumm umarmt. „Es tut mir so leid“, murmelt sie in mein Haar.

Die nächsten Tage versuchen meine Eltern alles Mögliche zu tun, um mich zur guten Laune zu bringen. Lange passiert nichts und ich verbringe die meiste Zeit in meinem Zimmer. Bis zu dem Tag, wo ich mich aufrapple und beschließe mein Leben endlich wieder zu genießen, sowie Samu endlich zu vergessen.

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