Kapitel 1

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Heute beginnt wieder die Schule. Mein Wecker klingelt schrill und seufzend stehe ich auf und gehe ins Bad. Dort dusche ich erstmal und kämme meine langen schwarzen Haare. Sie fallen leichten Locken über meine Schultern. Wie immer ziehe ich mir schwarze Sachen an. Schwarze enge Hose, schwarzes Top und eine schwarze durchsichtige Bluse drüber, meine schwarzen Converse nicht zu vergessen. Ich schminke mich mit Wimperntusche, Eyeliner und Kajal. Wie immer halt. Das Schwarz betont meine stechenden blauen Augen und zufrieden lege ich mich wieder auf mein Bett und höre noch bisschen Musik. Mit Musik kann ich mich immer entspannen, egal wie ich mich fühle.

Nach zwanzig Minuten mache ich mich auf den Weg zum Klassenzimmer. Auf dem Weg dorthin werde ich immer wieder komisch angeschaut, aber ich habe mich schon dran gewöhnt. Ich lasse keinen an mich ran. Ich habe keine beste Freundin, so wie jeder, sondern ich bin alleine. Viele halten mich für arrogant, weil ich mit keinem rede, aber andere finden mich mysteriös. Ehrlich gesagt ist es mir egal was sie von mir denken. Früher habe wurden immer dumme Sprüche gelassen, aber mittlerweile beachten sie mich nicht mehr. Sie haben endlich kapiert, dass sie mich in Ruhe lassen sollen.

Im Klassenzimmer gehe ich in die letzte Reihe ans Fenster, dort warte ich alleine bis die Stunde anfängt. Endlich kommt unser Klassenlehrer rein, jedoch nicht alleine. "Hallo Klasse, wie ihr seht, haben wir einen neuen Mitschüler." begrüßt er uns. "Hey, ich bin Tyler und neu auf dem Internat." sagt er. Wow, wie intelligent. Hätte ja keiner erwartet dass er neu ist. Bisschen genervt verdrehe ich meine Augen. "Ja, setzt dich auf einen freien Platz." weißt unser Lehrer an. Genau vor mir ist ein leerer Platz. Naja, solang es nicht neben mit ist, solls mir recht sein. Tyler lässt seine Augen durch die Klasse schweifen und sein Blick bleibt an mir hängen. Ich schaue zurück und halte seinem Blick stand. Er lächelt und setzt sich auf seinen Platz. Er hat ein schönes Lächeln. Lucy, an sowas darfst du nicht denken. Ermahne ich mich selbst. Ich reiße mich zusammen und folge dem Unterricht. Ich bin eigentlich ganz gut in der Schule. So Mittelmäßig halt. Plötzlich legt Tyler ein Zettel auf mein Tisch, aber ohne dass es jemand sieht. Hi, wie heißt du? Steht drauf,  aber ich antworte nicht.

Die Schule ist vorbei und wir verlassen das Klassenzimmer. Als Erste bin ich draußen und gehe in mein Zimmer, ich schmeiße mich auf mein Bett und schalte die Musik an. Ich schließe meine Augen und genieße die Musik.

"Du kleine Bestie. Was willst du noch? Geh endlich auf dein Zimmer und komm bis morgen nicht wieder runter! " wieder schreit mich meine große Schwester an. Mit Tränen in den Augen gehe ich hoch und werfe mich auf mein Bett. Ich habe sie gestört, als sie mit ihrem Freund geknutscht hat. Da hat sie mich bloß weggeschickt. Aber jetzt wo er weg ist, schreit sie mich an. Sie hat mich schon oft geschlagen. Als ich Hunger habe, schleiche ich runter um mir was zu holen. Leider erwischt mich meine Schwester. "Ich habe dir doch gesagt dass du oben bleiben sollst!" zischt sie. "Ich habe aber Hunger." sage ich mit zitternd Stimme. "Ist mir egal" sagt sie. Sie zieht mich an meinen Haaren in mein Zimmer und ich kann nichts machen. Immer behandelt sie mich so.

Schnell öffne ich meine Augen und setzte mich auf. Immer kommen die Erinnerungen in mir auf. Ich atme tief ein und aus um mich zu beruhigen. Mein Magen knurrt und ich gehe in die Mensa, wo gerade Mittagessen ist. Schnell hole ich mir etwas und setze mich auf mein üblichen Platz in der hintersten Ecke.

Ich bin fertig und ich bin gerade aus dem Saal raus, als ich am Arm festgehalten werde. "Du hast vergessen mir zu antworten." sagt Tyler. "Nein habe ich nicht. Ich wollte dir nicht antworten." erwidere ich kalt. Verblüfft schaut er mich an und ich löse mich aus seinem Griff und gehe weg. Unauffällig husche ich in mein Zimmer und mache mich bettfertig. Ich ziehe eine schwarze Jogginghose und ein Schwarzes Top an. Wieso ich nur schwarze Sachen trage? Einfach. Bunte Sachen passen nicht zu mir. Ich bin verschlossen und bunt passt einfach nicht zu mir. Ich fühle mich so wohl und wenn es jemanden nicht passt, soll er mich nicht beachten. Ich lege mich hin, aber ich kann einfach nicht schlafen, also gehe ich bisschen im Schulhaus spazieren. Ja ich weiß, abnormal aber wen juckts? Mich nicht. Ich gehe an einer Tür vorbei und höre meinen Namen. Ich gehe näher ran und lausche. Ich bin halt neugierig. "Das ist Lucy. Sie ist kalt und lässt keinen an sich ran." erklärt jemand

" Wieso? " frägt die andere Stimme. " Weiß keiner. Sie freundet sich mit keinem an. " "Aber man muss ihr lassen, dass sie gut aussieht." sie reden noch bisschen über mich, aber ich gehe weiter. Ich sehe gut aus. Ich hatte schonmal einen Freund, der mir gesagt hat dass ich gut aussehe, aber wie ihr euch denken könnt, war ich nicht gut genug für ihn. Richtig, er hat mich betrogen. Aber nicht mit irgendeiner Tussi, nein, mit meiner Schwester. Ein Grund, wieso ich mich auf keinen Verlasse. Ein weiterer, meine damalige beste Freundin hat mich bloß ausgenutzt. Tja, Falsche Freunde. Meine Schwester hat mich immer klein gemacht und geschlagen. Unsere Eltern haben nichts mitbekommen und meine Schwester wurde immer bevorzugt. Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, bin ich angehauen und hier her gekommen. Ich wollte nicht mehr verletzt werden, deswegen habe ich keine Freunde. Ich rede bloß mit jemanden, wenn ich angesprochen werde.

Nach fünf Minuten gehe ich wieder auf mein Zimmer. Endlich kann ich einschlafen und wie immer schlafe ich traumlos.

Never let you goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt