3.

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*Harry*

William schien irgendwie unruhig, doch ich versuchte ihn nicht zu beachten, er war zwar eigentlich ziemlich nett, wenn er wollte, aber trotzdem schien er mich einfach nicht zu mögen. Ich verlangte natürlich nicht dass wir Freunde waren, ich wollte lediglich dass er mich akzeptierte. Als er mich zugedeckt hat oder -Ja ich habe es bemerkt- mich gemustert hat als ich noch geschlafen habe, das hatte mich irgendwie sehr verwirrt weil er danach so schnell er konnte den Raum verlassen hat. Ich dachte erst er würde mich vielleicht doch nicht hassen, aber dann schien er wieder so eiskalt. William setzte sich wieder anständig auf "Vielleicht les ich doch noch ein bisschen mit, bin noch nicht müde genug." meinte er und rutschte unsicher ein bisschen zu mir, ich hielt das Buch ein Stück in seine Richtung und konnte daraufhin sein schönes Lächeln sehen. Also ich fand es nicht schön im Sinne von 'Ich steh auf ihn' sondern eher so allgemein, ich stand schließlich nicht auf Jungs, da war ich mir zwar nur zu 90% sicher, aber naja.

Während wir da so neben einander saßen und beide gedankenverloren ins Buch starrten, das ich noch nicht mal wirklich las, wurde William immer müder. Er legte irgendwann seinen Kopf auf meine Schulter und schlief ein, diese Nähe versuchte ich zu ignorieren und ich wollte weiter lesen. Auf irgendeine ziemlich eigenartige Weise genoss ich es dass er da so lag, unsicher lehnte ich mich auch gegen ihn und ließ das Buch sinken. Auch meine Augen schlossen sich schnell und ich fiel in einen leichten Schlaf.

Ich erwachte durch eine Bewegung unter mir und öffnete verwirrt meine Augen. Mit einer plötzlichen Bewegung setzte ich mich auf als ich realisierte was ich hier tat, ich lag auf William's Brust. Wir mussten heute Nacht so fest geschlafen haben dass wir auf die Seite gekippt waren und ich auf ihm gelandet war. Als er sich erneut bewegte merkte ich wie sich meine Wangen rot färbten, da er es noch nicht mitbekommen hatte, hatte ich noch eine Chance darauf dass es nicht zu peinlich wird, also stand ich auf und setzte mich, mit dem Buch, auf den Sessel. Ich musterte William ein bisschen, er öffnete seine grün-grauen Augen, drehte sich auf den Rücken und fuhr sich durch die dunklen Haare. "Wird es hier gerade kälter?" fragte er ohne mich auch nur anzusehen, meine Wangen färbten sich noch mehr "Nein, die Decke ist nur irgendwie runter gefallen." erzählte ich eine halbwegs glaubwürdige Ausrede "Du lügst." stellte er fest. "Aber du wirst einen Grund dazu haben, also frag ich nicht weiter. Hast du Jack schon gehört?" "Nein." ich war wirklich froh darüber dass er nicht mehr wissen wollte. "Wann hast du dich da rüber gesetzt?" "Weiß nich, irgendwann heute Nacht." log ich und auch diesmla fiel es ihm auf "Du lügst schon wieder. Hast du nochmal geschlafen?" "Ja." "Und das ist gut, also diese Antwort, weil die war nicht gelogen. Ehrlichkeit ist gut." "Wie merkst du ob ich lüge?" "Ich bin schon seit einer halben Stunde wach." "Ouh...F*ck." mein ganzer Körper spannte sich an und ich wurde wieder rot wie ein Tomate. "Tut mir echt leid, ich wollte eigentlich gar nicht mehr schlafen und schon gar nicht so!" entschuldigte ich mich und spielte an dem alten Freundschaftsarmband an meinem Handgelenk rum. William fing an zu lachen "Ich hab noch nie erlebt dass jemand mir sowas glaubt und dann so nervös wird und sowas sagt. Was ist denn passiert dass dir so peinlich ist? Hab ich im Schlaf gesprochen?" Erleichterung machte sich in mir breit, er hat gelogen und vorhin einfach geraten. "Passt schon, wir hoffen einfach dass du es nie herausfindest, du würdest mich nur noch weniger mögen." murmelte ich und traute mich nicht ihn anzusehen "Klingt realistischer als die Sache mit der Decke, weil die nämlich bei dir liegt." er sah zu mir und erst dann realisierte ich dass er recht hatte. "Tut mir leid..." murmelte ich erneut "Wie viel Uhr ist es?" wechselte der Werwolf das Thema "Kurz vor sieben." antwortete ich nach einem kurzen Blick auf die Uhr. "Dann sollten wir die anderen beiden noch eine halbe Stunde drinnen lassen, wir können schonmal frühstück machen, so eine Verwandlung ist anstrengen. Ich geh Brötchen holen und du deckst schonmal den Tisch für uns vier. Durchsuch einfach die Schränke." William stand auf und ging zur Tür. "Bist du nur gestern so schlecht drauf gewesen oder bist du nur heute gut drauf?" fragte ich frech grinsend "Ich bin immer ziemlich aufgeweckt und munter nach Vollmond-Nächten, bilde dir nichts darauf ein." er zwinkerte mir nochmal frech zu und verließ dann die Wohnung. Nachdem ich noch kurz einfach da stand und die Tür ansah aus der er verschwunden war, schüttelte ich meinen Kopf und ging in die kleine Küche. Wie William es gesagt hatte durchsuchte ich die Schränke und Schubladen nach Besteck und legte alles ordentlich auf den kleinen Esstisch und gerade als ich fertig war, kam der Wolf zurück. "Das ging ja schnell." stellte ich fest "Ja und das aus zwei Gründen: 1. Ich bin ein Werwolf und deshalb schneller als ein Mensch und 2. direkt um die Ecke dieses Hauses ist eine Bäckerei." er grinste mich an und legte die Brötchen auf den Tisch. "Na dann lassen wir mal die anderen Zwei raus." William ging zu der Tür und sperrte sie auf. Jack und Felix saßen an der gegenüber liegenden Wand und erhoben sich als sie uns sahen, Felix kam zu mir und umarmte mich brüderlich. "Wie geht's dir?" fragte ich fürsorglich "Gut. Und dir? War William brav?" er lachte "Ja, war ganz in Ordnung." gestand ich grinsend und dann setzten wir uns und frühstückten. William saß mir gegenüber und ich konnte nicht anders als ihn immer wieder anzusehen und darüber nachzudenken was diese Stimmung zwischen uns verursachte, so angespannt war ich noch nie bei jemandem.

Wolves - Fighting For Love (Wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt