7.

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*Harry*

Als Jack uns endlich los schickte, musste ich leider meinen Blick von William's perfekten Körper abwenden, denn der Werwolf sprang auf und verließ das Haus. "Alles in Ordnung Harry?" hielt mich Jack auf, ich nickte "Was sollte sein?" "Ich merke dass sich zwischen dir und meinem Betha die Stimmung geändert hat, wirkt noch angespannter." erklärte er seine Frage. "Zwischen uns ist alles noch wie am ersten Tag, er hasst mich, ich akzeptiere es." log ich und lächelte, Jack nickte "Aber wenn sich was ändern sollte, sag mir bescheid, also sollte er schlimmer werden, dann werde ich ihn zurecht weisen." er grinste und zwinkerte mir zu, ich grinste auch "Schon okay, ich werd' es überleben." ich verabschiedete mich vorerst von ihm und ging dann nach draußen zu William. Ich setzte mich neben ihn und wartete darauf dass er los fuhr, doch er fuhr nicht los. Also war ich gezwungen ihn fragend anzusehen "Was ist los mit dir? Du wirkst so anders." meinte er und hatte bestimmt auch recht. "Mir ist gestern nur etwas klar geworden worüber ich eben nachdenke." erklärte ich ihm komplett ehrlich, ich wandte meinen Blick wieder ab, mir ist gestern wirklich etwas klar geworden. Ich weiß jetzt warum keine meiner Beziehungen lange gehalten hat, warum ich mich immer unwohl fühlte wenn ein Mädchen mit mir schlafen wollte. Ich bin schwul. Und das ist mir erst bewusst geworden, weil ich bemerkt habe wie sehr mich William beeindruckt, weil mir aufgefallen ist dass diese Gedanken über ihn nicht falsch sind. Da er immer noch nicht los gefahren war, sah ich ihn wieder an, mit seinem Blick forderte er mich dazu auf ihm zu sagen was ich meinte. "Ich bin noch nicht so weit es zu sagen und wenn dann bist du ganz sicher nicht der Erste der es erfährt." doch genau das sollte er sein, da ich mich offensichtlich in ihn verliebt hatte, sollte er der Erste sein der es erfährt. Nur eben nicht jetzt. "Kannst du bitte einfach los fahren?" bat ich ihn und sah ihn bettelnd an "Wenn es sein muss... Ich würde es trotzdem gerne wissen. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher dass ich dir auch einiges erzählt habe als du an Neumond bei mir warst." "Nein, ganz so viel hast du eigentlich nicht gesagt. Du hast mir erzählt warum du so viel getrunken hast, dann wolltest du nich dass ich gehe und hast mir dein Tattoo gezeigt. Mehr war da soweit ich weiß nicht..." log ich ihn an "Ich weiß dass da noch mehr war, aber gut dass wir einer Meinung sind und es vergessen wollen." meinte William, sah weg und startete den Motor, endlich fuhr er los. Was genau meinte er? Dass ich verschwiegen hatte dass er kuscheln wollte oder dass ich verschwiegen hatte dass wir uns küssen wollten? Da er vermutlich den fast-Kuss meinte, merkte ich dass sich meine Wangen rot färbten und ich drehte mich weg.

"Warst du eigentlich schon mal beim Grab deiner Schwester? Also nach der Beerdigung?" fragte ich William während wir durch den Wald liefen. "Geht dich nichts an." knurrte er "Das ist eine Sache an dir die ich nicht verstehe. Mal bist du nett und neugierig und dann blockst du ab." murmelte ich und wollte das Thema wieder vergessen, da ich wusste dass er nicht darüber reden wollte. "Liegt nicht an mir. Du bist erst verständnisvoll und nett und dann bist du so neugierig." knurrte er und lief etwas schneller "Du musst nicht drüber reden. Ich hab ja nur mal gefragt, aber das darf ich scheinbar nicht. Und bevor ich wieder was falsch mache, gehe ich wo anders lang, dann nerv ich dich nicht." er hörte mit ziemlicher Sicherheit dass ich verletzt war, doch das war mir gerade egal, ich blieb stehen, sah mich um und ging dann nach rechts. "Harry warte!" versuchte er mich aufzuhalten doch ich lief einfach weiter "Harry!" er folgte mir, ich ignorierte ihn weiter. "Jetzt warte verdammt!" er hielt mich am Handgelenk fest und drehte mich um. "Was ist denn jetzt los mit dir? Was hat sich in den letzten Tagen geändert? Vorher war es dir doch egal was ich gesagt hab." "Aber das ist es jetzt nicht mehr! Das verstehst du nicht!" "Dann erklär es mir." bat er, er hielt mich noch immer fest. "Lass mich los William. Bitte, geh einfach du deinen Weg und ich meinen." "Nein, Jack bringt mich um wenn dir was passiert." "Dann geh und komm wieder wenn du merkst dass etwas nicht stimmt." er nickte zögernd, ließ mich los, ging ein paar Schritte und kam wieder zu mir. "Ich merke dass irgendwas nicht stimmt. Geht es um das was an Neumond passiert ist oder ist es was anderes? Du hast selbst gesagt dass reden es besser macht." "Aber nicht mit dir." ich drehte mich um und wollte weiter laufen. "Verdammt! Harry, was ist los?" er folgte mir wieder "Du! Du bist los! Wenn du mich nicht in Ruhe lassen willst, kannst du mich dann nach Hause fahren? Bitte." ich merkte wie Tränen in meine Augen stiegen, da mir bewusst wurde wie sehr ich ihn wirklich mochte und wie sehr er mich hassen wird wenn er es herausfindet. Ich konnte ihm einfach nicht so nahe sein ohne etwas zu fühlen und in diesem Moment hasste ich mich dafür und Jack hasste ich dafür dass er mich zu Will geschickt hat und Will hasste ich dafür dass er mich auch küssen wollte und mit mir kuscheln wollte. "Können wir es nicht einfach so machen dass du vor läufst und ich dir folge, nur um auch dich aufzupassen? Ich halte die Klappe und tu nichts was dich nerven würde." schlug William vor, was mich wieder dieses Gefühl fühlen lies, es fühlte sich so unglaublich an wenn er so etwas sagte. "Du wirst mehr finden, lauf du vor, ich folge dir und halte die Klappe." widersprach ich ihm "Wie du willst." stimmte er zu, blieb jedoch noch vor mir stehen. Wir hatte mal wieder so einen Moment in dem wir einander einfach gegenüber standen und uns in die Augen sahen, doch ich fing an diese Momente zu hassen. Mein Blick schwiff kurz auf seine Lippen, ich ging noch einen kleinen Schritt auf ihn zu, er blieb stehen und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine verlockenden Lippen. Ich lehnte mich ganz langsam zu ihm und er kam mir etwas entgegen, doch wie es sein musste, klingelte wieder ein Handy. Diesmal war es meins, mein Blick senkte sich als wir zurück in der Realität waren. Wir standen immer noch nahe bei einander "Willst du nicht rangehen?" flüsterte der Werwolf, ich nickte langsam und zog es aus meiner Tasche, doch bevor ich mich von William abwand um zu telefonieren, küsste er mich auf die Wange. Ich hielt still, konnte mich kurz nicht bewegen, von dieser Stelle aus, ging ein Kribbeln durch meinen ganzen Körper. Das dritte Klingeln meines Handy 'weckte' mich aus meiner Starre, ich ging ran. "Hey Bruderherz.""Hey Harry. Alles klar? Du klingst abwesend. Hab ich euch bei einem 'schönen' Moment gestört?" er lachte ironisch "Ja total, weißt du er hat mich gerade wieder angeknurrt, so schön'" ich lachte auch wegen der Ironie, war jedoch ehrlich gesagt verdammt glücklich wegen dem was eben passiert war. "Ich werd' ihn umbringen..." "Er ist stärker als du, das ist dir schon klar oder?" ich drehte mich zu William der mich angrinste und ziemlich rot wurde. "Jaja. Deswegen ruf ich aber eigentlich gar nicht an. Jack is grade bei Amy und hat gesagt ich soll dich anrufen, ich sollt zu uns kommen." "Wieso hat er nicht William angerufen?" "Weil seine Frau scheinbar ziemlich dringend Hilfe gebraucht hat, ihr geht es überhaupt nicht gut. Sie ist vermutlich krank." "Er hatte also keine Zeit, okay. Ich versuch William das zu sagen, wenn er mir zuhört." "Okay. Bis gleich." er lachte "Bis gleich." dann legte ich auf. "Hast du zugehört?" fragte ich den Werwolf der wieder vor mir stand "Wäre das schlimm?" "In diesem Fall nicht, gehen wir." ich lief los in Richtung Auto. William holte mich ein und lief neben mir, ich hatte noch immer ein Lächeln auf den Lippen. "Müssen wir uns öfter streiten damit du sowas machst wie vorhin?" nuschelte ich als wir im Auto saßen und zu meinem Bedauern hatte der Wolf jedes Wort verstanden. "Weiß nicht, wenn du streiten willst gerne." auch er wusste dass ich den Kuss auf meine Wange meinte, aber ihm schien es genauso peinlich gewesen sein wie mir. "Das würdest du schon eher wollen. Du magst mich ja nicht mal und du willst nicht dass die anderen wissen dass du auch nett zu mir sein kannst und zwar verdammt nett und ni-" ich brach ab "...nicht gemein?" es war mehr eine Frage als eine Ausrede, aber immerhin besser als zu sagen er sei niedlich. "Ich weiß was du eigentlich sagen wolltest, aber ich glaube wir sollten das was pasiert ist - und das was fast passiert ist - lieber vergessen. Wir sind schließlich nicht schwul, nicht verliebt oder sonst was und wenn ich mit jemandem schlafen will dann geh ich in einen Club und angel mir ein Mädchen und keinen menschlichen Jungen. Also vergessen?" seine Worte verletzten mich, doch bevor er mich hasste, tat ich als wäre ich seiner Meinung. "Was willst du vergessen?" fragte ich und zwang mir ein Grinsen auf, er lachte "Das ist super." ich musterte ihn wieder kurz, löste dann aber meinen Blick von ihm und sah aus dem Fenster. "Hey William. Mir geht's grade irgendwie nich so gut, kannst du mich hier raus lassen? Ich laufe nach Hause." bat ich ihn da ich es gerade einfach nicht mehr aushielt neben ihm zu sitzen. "Soll ich dich nach Hause fahren?" fragte er fürsorglich, was es mir nur noch schwerer machte "Nein, lass mich einfach hier raus und fahr weiter." "Okay..." murmelte er und fuhr an den Straßenrand, hielt an und verabschiedete sich von mir. Ich stieg aus, wank ihm zum Abschied und lief direkt los nach Hause. Als ich dort ankam, hatte ich Tränen in den Augen, ich wusste dass er mich hasst. Ich ignorierte meine Mutter da ich nicht wollte dass sie mich weinen sieht, ich rannte direkt in mein Zimmer, knallte die Tür zu und warf mich aufs Bett. Frustriert schrie ich in mein Kissen und merkte wie Wut, Trauer, Selbsthass und Herzschmerz sich in mir ausbreiteten, ich weinte. Ich weinte wegen einem Kerl in den ich mich - verdammt nochmal - verliebt hatte, einem Kerl der ein Werwolf ist, der viele Menschen verloren hat, der Angst vor weiteren Verlusten hat. Ich war verliebt in einen Kerl der nicht schwul war und mich hasste, der mir immer wieder das Gefühl gab nichts wert zu sein und doch war er auch süß, teilweise nett, emotional und so anders als er sich zeigte. Ein sanftes Klopfen an meiner Tür ließ mich aufschrecken, ich wischte mir übers Gesicht "Ja?" meine Mum kam rein. "Was ist los Liebling?" fragte sie besorgt, schloss die Tür und setzte sich zu mir "Ich bin verliebt, in jemanden der mich nicht mag oder nur so tut weil er schon so viel verloren hat." gestand ich "Er?" fragte meine Mutter unsicher nach, ich nickte "Mir ist vor kurzem klar geworden dass ich schwul sein könnte." rutschte es mir raus, als ich reallisierte dass ich das wirklich gesagt hatte, wurde ich nervös. "Das ist auch normal, Liebling. Du siehst aus als hättest du Angst vor meiner Reaktion, aber ich liebe dich wie du bist und ich werde es dir ganz sicher nicht übel nehmen, es gibt echt viele gut aussehende Kerle." sie grinste und nahm mich in den Arm, während wir uns umarmten fing ich wieder an zu weinen. "Komm schon Harry, hör auf zu weinen und sag mir den Grund dafür." sie sah mich aufmunternd an "Naja, wir haben uns vor zwei Wochen und ein paar Tagen kennengelernt, durch Felix. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden, da er aber eben schon seine komplette Familie verloren hat, will er vor den anderen nicht zugeben dass wir uns eigentlich gut verstehen. Als ich letztens nachts nicht Zuhause war, war ich bei ihm weil er krank war und wir machen in letzter Zeit ziemlich viel miteinander, fast jeden Tag. Wir reden zwar nicht wirklich viel, aber es ist angenehm bei ihm zu sein und wir reden natürlich ein bisschen über irgendwas. Er hat mir durch die Haare gewuschelt, mich vom Fahren abgelenkt und mich heute auf die Wange geküsst und wir haben auch solche Momente in denen es sich anfühlt als wären wir ganz alleine auf der Welt. Aber vorhin hat er gesagt dass es besser ist wenn wir vergessen was passiert ist und was fast passiert ist, wir haben uns nämlich fast geküsst, aber er wirkt so oft so als würde er mich hassen und das nur machen um mich zu verletzen." erklärte ich meine Sorgen. "Wenn er das alles macht dann mag er dich aufjedenfall auch und hat einfach Angst vor seinen Gefühlen. Nicht alle akzeptieren was sie sind, es ist vermutlich einfach verwirrend für ihn. Gib ihm Zeit, er wird es einsehen. Und du solltest ihm zeigen dass dich sein Handeln verletzt, dann wird er es schneller akzeptieren dass du ihm wichtig bist. Zeit heilt alle Wunden Liebling. Und jetzt denk nicht mehr daran. Lenk dich ab, ich mach gerade Essen, du kannst mir ein bisschen helfen und wir können wenn du willst noch ein bisschen darüber reden was du herausgefunden hast." sie stand auf, wischte mir die restlichen Tränen weg und zog mich auf. Wir gingen nach unten in die Küche und ich half ihr während wir weiter redeten.

Wolves - Fighting For Love (Wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt