*William*
Nachdem Harry eingeschlafen war stand ich auf, ich betrachtete ihn noch kurz lächelnd und verließ dann das Zimmer in dem mein Freund scheinbar ruhig schlief. Alle zehn Minuten sah ich nach ihm und er war immer da und schlief, mittlerweile war es schon halb drei und ich schaltete meinen Fernseher aus, ich blieb noch kurz auf der Couch liegen und setzte mich dann auf. Ich ging erneut ins Schlafzimmer und Harry war weg, während ich schnell meine Wohnung verließ rief ich Jack an. „Harry ist weg, er ist ein Schattenwolf, wir müssen ihn finden bevor was passiert!" „William? Hier ist Amelie, was ist?" hörte ich die müde Stimme von Jack's Frau. „Du musst Jack aufwecken und ihm genau das sagen was ich dir gerade gesagt habe." ich verließ das Gebäude und versuchte Harry's Geruch zu finden. „Okay das mach ich, aber ich weiß nicht ob er aufwacht, er hat gestern trotz des Neumondes ziemlich viel gemacht und wenig geschlafen." „Versuch es bitte Amelie, es ist wichtig und wenn er nicht aufwacht dann ruf Keylef an!" „Mach ich!" „Danke! Ich muss auflegen hab was gefunden!" sie verabschiedete sich von mir und ich folgte dem Geruch. Seine Fährte führte mich in den Wald wo ich mich in einen Wolf verwandelte. Sein Geruch vermischte sich ziemlich schnell mit dem seines Bruders, ich folgte ihm weiter. Aus ziemlich weiter Entfernung erklang Jack's melodisches Heulen, er fragte wo die Mitglieder des Rudels sind, ich antwortete ihm, dann hörte ich die Zwillinge aus einer komplett anderen Richtung und zuletzt die weiblichen Wölfe. Mit einem weiteren Heulen machte ich ihnen bewusst dass ich eine Spur hatte und auch ein verzweifeltes Rufen nach Harry konnte ich nicht unterdrücken. Ich erwartete keine Antwort von meinem Schattenwolf doch zur Verwirrung aller hörten wir ein leises verzweifeltes Heulen, da es nicht von Felix kam musste es Harry sein, er erinnert sich. Ohne zu zögern rannte ich in seine Richtung, ich bellte um den Rest des Rudels darum zu bitten dass sie auch zu Harry kommen sollen. Jack folgte meiner Bitte indem er den anderen Wölfen ein Zeichen gab das zu tun. Ich rief immer wieder nach Harry doch er antwortete nicht mehr also musste ich wieder seinem Geruch folgen. Ich fand sie am Fluss, Harry lag winselnd am Boden, selbst als tödlicher, kleiner Wolf sah er unglaublich perfekt aus. Als sein Bruder mich entdeckte wollte er dass Harry mich angriff. Er widersetzte sich seinem Befehl zähnefletschend und knurrend, deshalb wollte Jason selbst mich angreifen. Ich war bereit zu kämpfen doch das musste ich nicht, Harry tapste auf seinen kleinen schwarzen, dreckigen, blutigen Pfoten zu mir und schmiegte sich an mich wie ein Welpe. Jason sah erst ihn verwirrt an und dann mich, ich erwiderte den Blick mit Stolz. Harry knurrte seinen Bruder an als er noch einen Schritt auf uns zu kam. „Aber Harry, ich habe dich gerufen damit du mich nicht auch im Stich lässt." versuchte er mit Lauten und Bewegungen klar zu machen, Harry schüttelte den Kopf und versuchte ihm auf die selbe Art klar zu machen dass ihre Mutter ihn vermisst. Der einzige Grund warum Jason mich noch nicht zerfleischt hat war die Liebe zwischen mir und meinem Schattenwolf und natürlich die Angst dass Harry ihn zerfleischt. Denn, man kann's glauben oder nicht, Harry ist gefährlicher als jeder Einzelne von uns. Mit einem Heulen zeigte ich dem Rest des Rudels wo wir sind, Harry sah mich verwundert an, noch konnte der Wolf sich nicht an alles aus seinem Menschenleben erinnern, offensichtlich. Er schüttelte sein samtig weiches, schwarzes Fell und wandte sich wieder seinem Bruder zu dessen Angst man im ganzen Wald riechen konnte. Gestern noch hat er seinen Bruder eiskalt ein Reh jagen lassen und heute hat er panische Angst vor ihm. Man hörte schnelle Schritte in der Nähe, Harry drehte seine Ohren in die Richtung und knurrt, Jason grinste mich förmlich an. „Er wird dein Rudel erledigen" deutete er mit einem Nicken in deren Richtung und auf Harry, ich schüttelte den Kopf und zog den kleinen Wolf zu mir zurück und schmiegte meinen Kopf beruhigend an ihn, er verstand es und verstummte. Der Schattenwolf war noch immer bereit anzugreifen aber nur wenn jemand mich verletzt oder ich es ihm sagte, ich hatte die Kontrolle über ihn weil er mir vertraute. Jack kam gefolgt vom Rudel bei uns an, Harry legte sich angriffsbereit auf den Boden und knurrte leise vor sich hin. Ich legte mich zu ihm und stupste ihn an damit er aufhörte und das tat er auch. „Will, wer ist das?" hörte ich eine Stimme und es dauerte einen Moment bis ich realisierte dass Harry mit anderen Wölfen über Gedanken kommunizieren konnte. „Das ist unser Rudel, mein Lieber. Erinnere dich, versuch zum Menschen zu werden, ich beschütze dich!" antwortete ich ihm, er nickte langsam und stand wieder auf, ich tat das Selbe. „Wie stell ich das an?" er sah unschuldig und fragend zu mir auf „Fühl den Menschen in dir, erinnere dich an etwas Schönes dass dir als Mensch passiert ist." er stupste mit seiner Schnauze an Meine und augenblicklich erschien die Erinnerung an unseren ersten Kuss. „Sowas wie das?" hörte ich seine Stimme wieder, ich nickte und zwinkerte um ihm zu zeigen dass mich diese Erinnerung zum Lächeln brachte. In der nächsten Sekunde stand er als Mensch vor mir, mit meinem Pulli und seiner Jeans. Er streichelte über meinen Kopf „Danke William." murmelte er, alle anderen hatten uns beobachtet und erst jetzt fiel mir auf dass auch Felix bei Jack stand. Harry's Stiefbruder hat uns sicherlich zugehört als wir nachmittags bei Harry's Mum waren, das bestätigte sich als ich merkte wie er mich drohend ansah, ich sah kurz auf den Boden und legte dann meinen Kopf schief und sah Jack an. Der Alpha nickte in eine Richtung, ich sollte Harry wegbringen, sie wollen jetzt das mit Jason klären, ich schüttelte den Kopf und ging einen Schritt auf unseren Feind zu. Er hatte meine Schwester ermordet und versucht mich zu töten, ich werde nicht gehen, Jack verstand es und schickte Felix zu uns der Harry wegbrachte auch wenn er erst nicht wollte und mich bittend ansah. Ich sah Harry nicht an und blickte eiskalt zu Jason, ich ging einen weiteren Schritt auf ihn zu, er machte sich größer und knurrte. Das Rudel verteilte sich um ihn damit er nicht wieder weglaufen konnte, deshalb konnte auch immer nur Einer ihn angreifen, selbst wenn wir alleine schwach gegen ihn waren. Jack fing an und versuchte direkt ihm an die Kehle zu springen, er wehrte ihn ab und erwischte Jack an der Schulter. Der Alpha ging zurück an den Rand um zu heilen, Tamy schlich sich von hinten an und biss ihm in die Pfote bevor er auch sie weg schleuderte. „Ihr seid zu schwach!" zeigte er uns indem er sich noch größer machte. Ich merkte dass mein Puls noch weiter stieg während die Anderen ihn nach einander angriffen und ich musste daran denken dass er Talia ermordet hatte, es machte mich wütend und traurig zugleich und das macht mich stärker. Als endlich ich ihn angreifen durfte ging ich direkt nach Jack's Zeichen ein paar Schritte auf ihn zu. Mittlerweile hatte er sich nicht mehr zu voller Größe aufgerichtet weil er sich dank Tamy's Treffer nicht mehr so einfach wehren konnte da er auf seine Fleischwunde achten musste. Er war trotzdem stärker, er dachte er wusste wie einfach wir angreifen, doch ich hatte einen Plan. Durch die Wunden war er nicht mehr ganz so groß, ich sprang über ihn an den Felsen, drehte mich zu ihm, stieß mich mit den Pfoten ab und packte ihn. Mit einem kräftigen Biss in den Nacken riss ich ihn zu Boden, ich schmeckte sein Blut, spürte es an meinen Krallen die sich in sein Fleisch bohrten und ich hörte ihn wie er schmerzhaft aufjaulte. Ich öffnete mein fest zu gebissenes Maul und knurrte ihn zähnefletschend an, ich wollte es beenden und ihm in die Kehle beißen, doch ich hörte wieder diese Stimme. „William!" ich sah ihn nicht an, nur er hätte den Mut mich aufzuhalten, die Anderen kannten mich gut genug um zu wissen dass es gefährlich wäre mich jetzt aufhalten zu wollen. „William, bitte!" bettelte Harry weiter „Er ist immer noch mein Bruder! Willst du dass ich mich so fühle wie du dich nach Talia's Tod gefühlt hast?" „Sie ist nicht einfach tot, er hat sie ermordet!" knurrte ich und spürte wie sein Blut an meiner Schnauze entlang lief. „Will..." „Nein Jack!" nur die Sorge die ich von Harry aus roch hinderte mich daran Jason zu töten. „William bitte, ich flehe dich an! Du willst das nicht!" „Du weißt was er getan hat! Er hat Talia ermordet, wollte auch mich töten, er hat Kyle, Keylef und mich fast umgebracht, wir leben dank dir und Jack, er wollte auch dich zum eiskalten Killer machen! Hast du das etwa alles schon vergessen?" „Nein, aber er war alleine und hatte Angst mich zu verlieren, deswegen hat er mich gerufen!" „Er ist trotzdem ein Mörder!" „Aber auch in ihm ist ein Mensch!" „Du bist so ein Verräter! Ich dachte du würdest es verstehen!" „Und das tue ich, aber bitte werde nicht auch zum Mörder!" ich ignorierte es einfach und wollte zubeißen. Ich wurde weggeschubst, Harry drückte mich in seiner Wolfsgestalt auf den Boden. „Versprich mir dass du ihn leben lässt, dann kann ich dich gehen lassen!" knurrte er neben mein Ohr und kniff vorsichtig rein. „Verräter, es ist vorbei, stell dir vor es gab nie ein wir! Lass mich gehen und ich hoffe ich sehe euch nie wieder!" „Versprich es!" „Ich verspreche es, ich verspreche dass ich euch nie wieder sehen will und ich euch gehen lasse!" er sprang von mir runter. „Familie geht vor..." murmelte ich „Und ich verspreche dass ich all das 'wir' für immer vergessen werde!" dann ging ich. Ich roch noch Harry's Trauer und rannte einfach davon, ich rannte über den nebeligen, dunklen, kalten, nassen Waldboden und spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen, denn ich liebte ihn, doch er hatte mich verraten. Er wusste was Jason getan hatte und war trotzdem für ihn...
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Wolves - Fighting For Love (Wird Überarbeitet)
Hombres LoboEine Geschichte über Werwölfe, gemischt mit der Liebesgeschichte zwischen Harry und William. Einige Jahre nach dem Mord an William's Schwester wird Harry's Stiefbruder gebissen und zum Werwolf. William entdeckt ihn wodurch Felix an das Rudel gerät...