8.

59 2 0
                                    

*William*

Da Jack seine Frau ins Krankenhaus fahren musste, musste ich Felix nach Hause bringen. Ich hielt gerade vor dem Haus, Felix stieg aus, ich blieb noch kurz stehen und sah mir das Haus an. Das Haus in dem auch Harry wohnte, ich entdeckte ihn an einem Fenster, er lachte. Ich mochte sein Lachen...

Nachdem Felix das Haus betreten hatte, fuhr ich los da ich vermutete dass Harry mich sehen könnte. Mir war bewusst dass er vorhin nur wollte dass ich ihn absetze weil er nicht mehr bei mir sein wollte. Dass ich ihn auf die Wange geküsst hatte war ein Fehler, ich hatte langsam das Gefühl dass er mich ernsthaft mögen würde und zwar so richtig. Da ich aber selbst nicht wusste was ich fühlte, musste ich aufhören ihm das Gefühl zu geben ihn auf die selbe Art zu mögen. Aber was wenn ich ihn auf die selbe Art mag? Was wenn ich ihn endlich küssen wollte? Ich weiß ich sollte nicht so denken, vielleicht lag ich auch falsch und er stand gar nicht auf mich, schließlich hat weder er noch Felix jemals gesagt dass Harry auf Kerle steht. Verwirrt darüber was ich fühlte und dachte, fuhr ich nach Hause um Jack anzurufen. Scheinbar ist Amelie zusammen gebrochen weil sie zu wenig Schlaf hatte und nicht genug getrunken hat, doch als ich sie vorhin gesehen hab, sah es deutlich schlimmer aus und auch aus Jack's trauriger Stimme hörte ich raus dass da noch was anderes war. "Hey Kumpel, wie lange kennen wir uns jetzt schon?Ich weiß dass es was anderes ist, bitte erzähl es mir damit ich für euch da sein kann." bat ich ihn um Ehrlichkeit "Verdammt. Na gut. Es ist so dass... naja wir wollen ein Kind haben und denken dass wir dazu bereit waren, wir wollten es euch noch nicht sagen, aber Amy war wirklich schwanger..." seine Stimme hörte sich an als würde er weinen "F*ck..." ich vermutete was passiert war. "Ja. F*ck. Das Kind ist tot, noch nicht mal zwei Monate..." er fing an zu weinen "Soll ich vorbei kommen? Euch irgendwas bringen?" fragte ich besorgt. "Nein. Wir können bald auch wieder nach Hause. Wir bleiben vorerst unter uns, wir müssen das verarbeiten..." "Okay, aber wenn ich doch was für euch tun kann, dann sagt mir Bescheid." Jack bedankte sich und dann verabschiedeten wir uns von einander, ich legte auf. Für die nächsten paar Tage werde ich die Verantwortung für das Rudel haben, wenigstens diese Last sollte ich meinem besten Freund abnehmen.

Die nächsten vier Wochen waren - nachdem Amy und Jack die Sache wieder etwas verarbeitet haben - wieder ganz normal, bis auf die Tatsache dass Harry mich ignorierte, mich nicht einmal ansah und schon gar nicht mit mir redete. Den Vollmond hatte Felix wieder in meinem Verwandlungsraum verbracht, er wollte dass Harry mit kommt und ich hatte ihn auch darum gebeten weil ich mal wieder mit ihm reden wollte, aber der Mensch blieb lieber Zuhause. Als er sich irgendwann mitten in der Nacht doch dazu entschloss zu kommen, ignorierte er mich weiter und saß nur an der Tür die zu dem Raum führte in dem Felix war. Er redete die restliche Nacht mit Felix damit er die Kontrolle behielt, aber er sah mich wieder kein einziges Mal an. Während diesem letzten Monat hatte ich bemerkt wie sehr ich es vermisste mit Harry zu reden und ich vermisste sein Lächeln das nur für mich bestimmt war und sein Lachen und auch in seine Augen konnte ich seit Wochen nicht sehen, keine Sekunde Blickkontakt. Da mir bewusst wurde wie sehr ich all das vermisste, wurde mir auch bewusst wie viel er mir bedeutete. Vielleicht konnte er mich wirklich ändern, um die Verwirrung über meine Sexualität zu klären musste ich unbedingt mit ihm reden und ihm wieder nahe sein. Für mein Vorhaben bot sich der folgende Neumond an, ich bot Jack immer wieder an dass er den Menschen zu mir schicken kann und ich sonst niemanden will der an Neumond bei mir ist. Vielleicht war es verdammt auffällig, aber da sich mein Alpha gut mit Harry verstand, haben sie vielleicht auch schon geredet, also wusste Jack genau ob Harry mit mir reden wollte oder nicht.

Seit Mitternacht war also Neumond, ich wollte nicht schlafen und hoffte darauf dass Harry kommt, schlief aber irgendwann ein. Irgendwann nachmittags weckte mich die Klingel, da ich ziemlich erschrak und nah am Rand des Bettes lag, fiel ich auf den Boden. Nachdem ich kurz gejammert hatte, rappelte ich mich auf und trottete zur Tür. Ich öffnete sie und davor stand der Junge mit den wuscheligen Haaren, mit seinem Blick auf dem Boden. "Ist der Boden wirklich so interessant dass du ihn lieber anschaust als mich?" fragte ich und trat zur Seite damit er rein kam "Jap. Ganz genau so ist es. Geh ins Bett, ich mach dir wieder einen Tee und lass dich dann schlafen." "Aber ich will reden Harry." "Nicht jetzt, geh." nachdem er seine Jacke aufgehängt und die Schuhe abgestellt hatte, ging er in die Küche. "Aber wenn du fertig bist. Bitte, wir müssen reden." "Wenn es sein muss." seufzte er, ich ging also ins Schlafzimmer und setzte mich aufs Bett, dort wartete ich auf Harry. Mir war komplett egal wie müde und erschöpft ich war, wir mussten reden. Dann kam er endlich, gab mir die Tasse aus der ich gleich einen Schluck trank und setzte sich neben mich. "Also was willst du?" "Kennst du das Gefühl wenn man sich jahrelang einer Sache sicher ist und dann kommt da dieser eine Mensch in dein Leben der einfach alles verändert?!" "Ja, wieso?" "So einen Moment hatte ich vor sechs Wochen, da hab ich jemanden kennengelernt den ich am Anfang gehasst hab..." "Du sprichst nicht über mich oder?" fragte er unsicher "Doch. Warte. Nein. Ja. Vielleicht..." "Also ja..." "Ja. Ich dachte ich würde nie wieder zulassen dass mir jemand wichtig wird, aber es war schon vorbei als ich dich das erste Mal gesehen hab. Du bist die ganze Nacht durch gelaufen nur um Felix zu finden. Du machst dir Sorgen um Menschen die du gar nicht kennst. Du bist irgendwie anders. Und du machst mich anders, ich will es nicht, aber es ist so." gestand ich ihm und traute mich nicht in anzusehen. "Ich-ich sollte wieder gehen, du kommst ja eigentlich ganz gut klar." er wollte aufstehen "Nein, Harry bitte." ich hielt ihn fest. "Bitte geh nicht. Wir müssen auch nicht darüber reden. Bitte geh einfach nicht." bettelte ich ihn an, widerwillig setzte er sich wieder. "Erzähl mir was mit deiner Schwester passiert ist, du musst das endlich los werden. Erzähl es mir und ich bleibe." bat er, ich überlegte kurz, er musterte mich, ich nickte. "Okay. Ich erzähl dir was passiert ist, als Beweis dass ich dir vertraue." ich trank nochmal ein paar Schlücke von meinem Tee und gab ihn dann dem Menschen.

Wolves - Fighting For Love (Wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt