13.

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*Harry*

Während wir neben einander durch den Wald liefen und William sich auf die Gerüche konzentrierte redeten wir weiter. Nach einer kurzen Stille begann er das nächste Thema mit einer Frage „Du meintest vorhin seit mehreren Wochen musst du dir das ansehen... Heißt das du denkst schon länger an mich?" ich merkte dass sich meine Wangen rötlich färbten. „Ehrlich gesagt ja. Seit dem ersten Neumond nachdem wir euch kennen gelernt haben. Dir ging es so schlecht dass du nicht mal bemerkt hast dass ich immer noch bei dir war, ich bin auf der Couch eingeschlafen nachdem Jack mich gebeten hat mich um dich zu kümmern. Irgendwann bist du nachts in die Küche gegangen um was zu trinken und du hattest nur eine Shorts an... Irgendwas hat sich geändert als ich realisiert habe wie perfekt du eigentlich bist." „Das sind fast sieben Wochen." stellte er fest, ich nickte „Warum ist mir nicht aufgefallen dass du da warst?" „Ich hab mich nicht wirklich bewegt, war zu müde dazu und ich bin noch vor Sonnenaufgang wieder weg gewesen." „Wie viel eine Nacht doch verändern kann..." murmelte er „Ich wusste nicht dass ich dich so mag, bis wir uns vorgestern so nahe waren. Und erst jetzt fällt mir auf wie viel du schon für mich getan hast. Du hast mich an Talia's Todestag aufgemuntert obwohl wir uns nicht kannten. Du hast dich an Neumond um mich gekümmert statt für Felix da zu sein, nur weil Jack dich gebeten hat. Du hast mich überredet zum Friedhof zu gehen und Talia eine Blume hinzulegen, du warst da. Du hast mich letztens davor bewahrt dem gleichen Schicksal zu folgen das meiner Schwester zugestoßen ist. Und da war sicher noch mehr dass ich nicht realisiert habe. Danke Harry." „Hab ich gerne gemacht." Wir liefen lächelnd neben einander her. „Harry! Ich rieche was!" William hob seinen Kopf, seine Augen glühten und er schaute sich suchend um. Er griff nach meiner Hand und lief los, ich stolperte ihm hinterher. „Au!" ich zog meine Hand zurück, der Werwolf sah mich panisch an „Krallen!" ich zeigte auf seine Hand „Tut mir leid." ich lächelte ihn nur an. „Wo hin?" erinnerte ich ihn an unsere Aufgabe er nahm wieder meine Hand und ging weiter.

Nachdem wir einige Zeit gelaufen waren blieb William stehen, er kniete sich hin und tippte auf eines der Blätter die auf dem Boden lagen. „Blut..." flüsterte er, ich kniete mich zu ihm und er hatte recht da waren ein paar Bluttropfen auf dem Boden. „Kannst du herausfinden von wem oder was das ist?" „Ja, es ist vom Werwolf, das kann ich riechen. Und wenn er verletzt ist wird er sich in einen Menschen verwandeln und zu einem Arzt gehen, der ein Blutbild machen wird und die DNA sieht. Also wenn er ein dummer Werwolf ist, wenn nicht wird er sich von seinem Rudel helfen lassen oder wenn er keins hat versucht er es selbst zu verpflegen, oder er wartet einfach irgendwo bis es geheilt ist. Also müssen wir uns beeilen, er kann noch nicht weit weg sein wenn er so viel Blut verliert. Ich ruf Kyle an, wir suchen ihn." Dann standen wir wieder auf. Während wir liefen holte William sein Handy raus und sagte den Zwillingen Bescheid, sie werden gleich beim Wald sein und uns durch Gerüche und Geräusche finden. Wir fanden immer mehr Blut, bis Will erneut stehen blieb „Ich höre ihn." flüsterte er. Ich bekam Angst und das schien er zu bemerken denn er drückte meine Hand leicht. Ein tiefes Knurren ertönte, er war nicht weit weg, vermutlich direkt hinter dem Felsen der sich direkt neben dem Fluss vor uns befand. Ich hatte recht, denn William zog mich hinter sich und ging um den Felsen herum. Da lag er, ein knurrendes Monster, dunkles Fell, rote, glühende Augen, er war größer als die Wölfe unseres Rudels, viel größer. Sein Atem ging schnell. Er hatte scheinbar eine Schussverletzung am Bauch, die er versucht hatte mit einem Stück Stoff zu verbinden. Das Blut ließ sein Fell verkleben und hatte den Stoff schon verfärbt. Ich zitterte leicht und versteckte mich hinter William der sich nur langsam bewegte. Der große, monströse Wolf wollte aufstehen, wir wichen zurück, er fiel wieder hin. „Versteck dich." befahl Will und verwandelte sich dann in einen dunkelgrauen Wolf, ich tat was er sagte und ging einige Meter weg von ihnen. Als der größere Werwolf wieder versuchte aufzustehen heulte Will um die Zwillinge zu rufen. Kyle und Keylef antworteten ihm, also waren sie schon näher als ich vermutet hatte. Diesmal schaffte der Verletzte es sich zu erheben und stand auf vier Pfoten, er war ein ganzes Stück größer als die Wölfe die ich kannte. Er atmete schnell und sah gefährlich aus, mit einem Satz sprang er über William drüber und lief in meine Richtung. Kurz bevor er bei mir war sprangen die Zwillinge vom Felsen runter und schubsten ihn zur Seite, ohne zu fallen lief er weiter, er lief weg. Er rannte sogar, die drei Wölfe sahen mich besorgt und fragend an. „Mir geht es gut, schnappt ihn euch, ich ruf Jack an." sie nickten und rannten los. Ich rief Jack an und sagte ihm wo wir waren und was passiert war, er wird den Mädchen Bescheid geben und kommt mit Felix zu mir. Ich ging zu der Stelle an der der große Wolf lag und sah mich ein wenig um. Unter ein paar blutigen Blättern fand ich ein kleines Foto, ich konnte nicht erkennen was darauf war da es auch voller Blut war, aber es schien ihm gehört zu haben, wer sonst sollte hier draußen blutend rumlaufen. Das Rascheln von Laub und das Knacken von Ästen holten mich aus meinen Gedanken, panisch drehte ich mich um. Dort standen fünf bekannte Wölfe, einer war kleiner als die anderen, ich ging zu ihm. „Hey Felix." ich streichelte über sein braunes Fell, der Nächste war Jack, er hatte hellgraues Fell wie Layla, Cara hatte rötliches Fell und zuletzt strich ich auch zögernd über Tamara's schneeweißes Fell. „Danke, dass ihr hier seid, dieses Monster hat mir ehrlich gesagt Angst gemacht." Jack nickte und legte dann den Kopf schief. „Sie sind da lang!" ich zeigte in die Richtung in der die Anderen verschwunden sind. Jack zeigte den weiblichen Wölfen mit einem Nicken dass sie nach ihnen suchen sollten. Vorsichtig stupste Jack meine Hand an in der ich das Bildchen hielt „Ich hab es da gefunden wo er lag, war wohl seins, können wir machen dass wir es wieder erkennen können?" er wiegt den Kopf hin und er was so viel bedeuten sollte wie: vielleicht. „Jack!" ertönte Layla's Stimme hinter mir, ich drehte mich um. Layla stützte Kyle der am Bein blutete und kaum selbst laufen konnte, hinter ihr Cara mit Keylef dem es ähnlich wie seinem Bruder ging. William stützte sich an Tamara, er hatte ein paar große Kratzer die sich über seinen kompletten Oberkörper zogen. Besorgt musterte ich die drei, Felix stand neben mir und beobachtete, wie ich, Jack. Der Alpha verwandelte sich zurück und ging zu den Verletzten. „Legt sie hin." sie taten es, nacheinander nahm Jack allen den Schmerz „Wir müssen die Wunden abwaschen falls irgendwas drinnen ist, dann dürfen sie nicht heilen." „Und wie willst du das machen?" fragte Cara ihren Alpha. „Die T-Shirts!" sie sahen mich fragend an „Nehmt die zerrissenen T-Shirts und wascht sie ein bisschen im Fluss aus, dann könnt ihr damit die Wunden auswaschen." es reagierte noch immer keiner. „Ist das so schwer zu verstehen?" ich verdrehte die Augen und ging zu William. Ich zog ihm sein kaputtes Shirt über den Kopf und ging damit zum Fluss „Jetzt macht schon bevor sie heilen!" forderte ich sie erneut auf. Cara und Layla machten mir nach und wuschen das Blut von den Shirts der Zwillinge. Mit Will's nassem Oberteil ging ich zurück zu ihm und fing an das Blut weg zu waschen. Nachdem das Blut zum größten Teil weg war versuchte ich vorsichtig den Dreck aus der Wunde zu waschen. Es blutete danach noch ein wenig, begann aber zu heilen und das ohne weitere Problem oder Folgen. Als die Jungs so gut geheilt waren dass sie wieder laufen konnten beschlossen wir zurück zu den Autos zu gehen um alle nach Hause zu gehen. Cara fuhr mich und William zu seiner Wohnung und lief dann das kleine Stück zu sich. Ich hatte Felix gesagt dass ich mich um Will kümmern werde und er sich eine Ausrede für meine Mum ausdenken sollte, er stellte keine weiteren Fragen und ließ sich von Jack nach Hause fahren. Die Schwestern kümmerten sich um die Zwillinge und so waren wir alle versorgt. Nachdem ich die Wohnungstür geöffnet hatte half ich William sich erst mal auf die Couch zu legen. „Du solltest duschen gehen..." überlegte ich laut und betrachtete ihn, er war voller Blut und musste unglaubliche Schmerzen haben. „Vielleicht wäre baden besser, es ist ziemlich schmerzhaft zu stehen." ich nickte „Stimmt. Ich mach das, bleib du bloß liegen. Kann ich sonst noch was machen?" „Du kannst mit mir baden..." meinte er frech grinsend. „Wer weiß... soll ich dir jetzt noch irgendwas bringen oder so?" er schüttelte den Kopf, ich nickte und ging in sein Badezimmer, drehte jedoch wieder um „Warm oder kalt?" „Du bist viel zu fürsorglich... aber wenn du schon frägst: warm" er lächelte mich glücklich an. Ich ließ die Wanne also mit warmem Wasser voll laufen und ging dann in die kleine Küche. Kurz überlegte ich was ich jetzt holen wollte bis mich Will's Stimme aus den Gedanken holte. „Nimm den Wein der im linken Regal steht." er stand hinter mir „Ich hab gesagt du sollst liegen bleiben." beschwerte ich mich. „Ne, ich hab was ausprobiert was ich schon lange mal machen wollte, jetzt nimm den Wein und los." meinte er amüsiert lächelnd über meine Machtlosigkeit ihm gegenüber. Ich ging mit ihm zurück ins Badezimmer und es war irgendwie romantisch, da der Raum nur von ein paar Lichterketten beleuchtet war. Ich merkte wie ich rot wurde und grinste „Wie viel süßer kannst du noch sein?" ich sah ihn an und er grinste genauso wie ich. „Wenn du der bist der sich immer um mich kümmert darf ich der sein der für Entspannung sorgt." Er küsste mich auf den Nacken. „Jetzt stell die Flasche auf den Boden und zieh dich aus mein Hübscher." er lachte während sich meine Wangen noch röter färbten. William setzte sich zuerst in die Wanne, ich stieg vorsichtig ins warme Wasser und setzte mich gegenüber von ihm hin. Wir redeten erst ein wenig bis William endlich das Blut von sich haben wollte und die Wunden fast komplett geheilt waren. Ziemlich schnell fanden meine Lippen wieder zu seinen und daraus wurde auch wieder mehr...

Wolves - Fighting For Love (Wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt