5.

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*Harry*

Ich war von William's Worten geschockt und konnte nicht antworten, ich sah ihn noch einige Sekunden an. Als er sich kurz zu mir drehte und unsere Blicke sich trafen, drehte ich mich weg von ihm und sah aus dem Fenster. Er parkte einige Meter vor der Lichtung und stieg aus, ich folgte ihm. Wir suchten nach den kleinsten Spuren und liefen ziemlich weit in den Wald rein, doch wir fanden nichts. Mittlerweile liefen wir missmutig neben einander her, keiner beachtete den anderen und zwischen uns war ungefähr ein Meter Abstand. Mein Blick sank auf den Boden, aufs Laub das den Waldboden bedeckte und meine Schuhe die klitschnass waren. Vorsichtig sah ich zu William rüber der in der Gegend umher schaute, noch immer wusste ich nicht was ich sagen sollte, also war es besser still zu sein, einfach gar nichts sagen. Ich hob meinen Blick wieder und schaute mich auch um, ich sah überall ganz genau hin, aber William konnte ich nicht ansehen. Natürlich war es verwirrend so etwas zu hören, aber sollte ich ihm nicht schon längst geantwortet haben? Ich hätte entweder auch meine Gedanken erzählen sollen oder ihm widersprechen sollen oder ihn provozieren indem ich nett zu ihm war, doch jetzt ignorierten wir einander einfach. Doch dann beschloss ich ihm doch zu antworten "Es tut mir leid. Es tut mir leid dass ich Menschen verstehe und einfach nicht mitansehen kann wenn jemand leidet, egal ob ich diese Person kenne. Ich bin schon immer so dass ich mir um jeden Menschen dieses Planeten Sorgen mache, nicht nur Menschen auch Tiere. Wenn ich ein Vogelküken sehe dann versuche ich es auf die Seite zu scheuchen damit ihm nichts passiert. Wenn ich ein Kind rennen sehe das fast hinfällt, fange ich es auf und sage dass es vorsichtig sein soll. Wenn ich jemanden sehe der sich den Kopf zerbricht dann versuche ich ihn zu unterstützen, so bin ich nunmal. Und wenn du von mir verlangst dass ich aufhöre mich zu sorgen, dann tut es mir leid dass ich das nicht kann. Ich kann nicht mit ansehen wie du zerbrichst. Du brauchst jemanden der für dich da ist, das muss nicht ich sein. Rede mit Jack oder Tamara oder Cara, Layla, Kyle oder Keylef oder wen du sonst noch kennst." wir waren stehen geblieben und sahen uns an. "Und das ist das Problem an dir. Du bist viel zu gut." flüsterte William und fuhr sich unsicher durch die Haare "Und du siehst dich selbst viel zu schlecht. Und jetzt gehen wir weiter, wir haben noch einiges vor uns." ich drehte mich wieder von ihm weg und wollte los laufen, doch ich entdeckte etwas. Ich ging zu einem Baum und strich über die zerkratzte Rinde "Könnte er das gewesen sein?" William kam zu mir. "Ja sehr wahrscheinlich schon." auch er fuhr die Kratzer nach und schien dann etwas zu wittern, denn er sah sich um. "Das ist Blut..." murmelte er und ging ein paar Schritte "Komm." ich folgte ihm und er folgte dem Geruch. Nach kurzer Zeit sah ich etwas auf dem Boden liegen und rannte ohne nach zu denken hin. Da lag ein Luchs, er atmete noch, blutete aber stark. "Du musst ihm helfen William. Bitte!" ich kniete mich zu der Raubkatze "Ich kann nicht. Nur ein Alpha kann Schmerzen nehmen." William kniete sich neben mich. Ich legte meine Hand auf das weiche Fell um ihn ein wenig zu beruhigen da der Luchs Angst hatte und das war nicht zu übersehen. "Wenn wir Jack rufen wollen würde es zu lange dauern, wir können ihm nicht helfen." William legte mitfühlend eine Hand auf meine Schulter, ich zuckte zusammen da ich plötzlich ein Stechen an der Stelle wahrnahm. Doch da auch der Luchs kurz zusammen zuckte legte ich meine Hand auf seine als er sie wegnehemen wollte. "Ich fühle mich Tieren gegenüber verbunden und habe manchmal das Gefühl als wäre ich Teil der Natur. Was ist wenn durch diese Emotionen und deine DNA ich wirklich Teil davon werde. Sieh ihn dir an, er wird ruhiger." überlegte ich laut, William verstärkte seinen Griff wieder etwas und es fühlte sich tatsächlich an als würde irgendetwas durch meinen Körper strömen dass ich an den Luchs weiter gab. Das Tier setzte sich auf und musterte mich fragend und nickte uns zu, ehe er sich von mir löste und schwach aufstand. Der Luchs fing an zu laufen und entfernte sich von uns, aber es war sicher dass er sterben wird, bald, er hat jetzt aber wenigstens Zeit sich einen ruhigen Ort zu suchen. "Wir können ihm nicht mehr helfen. Keiner kann vor dem Tod fliehen." William strich sanft über meine Schulter, ich nickte zustimmend "Wenigstens hat er noch Zeit für Ruhe und hoffentlich keine Schmerzen." murmelte ich. "Ganz genau." stimmte der Werwolf zu und stand wieder auf "Soll ich dich nach Hause bringen und morgen abholen?" fragte er während wir zurückliefen. "Ja, danke." ich lächelte ihn an und auch er lächelte kurz "Dein Lächeln steht dir viel besser." murmelte ich und sah weg. "Du tust es schon wieder." "Was?" "Du bist viel zu nett, du machst dass ich gerne bei dir bin. Das sollst du nicht, verdammt." er knurrte leise, mich nervten diese Worte langsam weshalb ich ihn einfach die restliche Zeit nicht beachtete, er war gemein.

Wolves - Fighting For Love (Wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt