×fifteen×

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Mit schnellen, sich langsam anfühlenden Schritten, lief er nach draußen.
Es war sieben und morgens und die Sonne bereits aufgefangen,doch hoseok hatte seine Nachrichten zum Glück nicht gelesen.

Ohne weiter nach zu denken, setzte er sich an das Geländer der Brücke über dem Hangang.
Wie in trance schaute Yoongi hinab, Fußgänger liefen an ihm vorbei, doch beachteten ihn nicht.
Wie, als wäre er nicht da, nicht existend. Einfach unsichtbar.

Vielleicht war es für ihn jetzt an der Zeit einfach zu gehen. Letztes Mal hatte es nicht geklappt, doch die meisten ersten Versuche funktionierten nicht. In dem Augenblick in welchem er seine Augen schoss, gleichgültig wie kurz er erschien, zog alles wie in Zeitlupe an ihm vorbei. Er dachte darüber nach. Über sein Leben, über seinen Tod.

Die erste Erinnerung war ein fünf jähriger namjoon, der ihn ansprach.

"Hi, ich bin namjoon. Du bist yoongi, oder? Die großen haben gesagt, dass ich mich zu dir setzen sollen, weil du so alleine bist.", schon damals war Yoongi allein gewesen, die meiste Zeit jedenfalls. Namjoon brachte ein klein wenig Licht ins dunkle und als sie gerade einmal fünfzehn Jahre alt waren war es namjoon,der Yoongi erklärte, dass es ohne Licht keinen Schatten und ohne den Tag keine Nacht gab. Oft mals drängten sich diese Worte in den Vordergrund, wenn es yoongi schlecht ging.

Namjoon war stehts für ihn da gewesen, er wäre zwei Uhr morgens mit dem Zug ans andere Ende der Welt für yoongi gefahren, doch als er Minha kennenlernte, stand yoongi nicht an erster Stelle. Nichts gegen sie, Yoongi mochte Minha, doch sie beanspruchte Namjoon viel zu sehr, yoongis Meinung nach.

Und da war er, der Tod seiner Schwester, der ihn mit vierzehn abstürzen ließ. In ein Loch, aus welchem er zehn Jahre später noch nicht entflohen war.
Seinen Eltern ging es besser als ihm damit. Sie gingen gesund damit um. Doch yoongi machte es krank. Es zerfras ihn innerlich so sehr, dass kein Platz für Freude gab.

Mit Tränen in den Augen, öffnete yoongi diese und blickte in den Himmel. "Es tut mir leid jihyo.." hauchte er ganz leise. "Ich hätte stark sein müssen.", langsam löste er seine Hände von dem Geländer, schaute den Fluss hinunter und beugte sich nach vorne.

you never walk alone [m.yg x j.hs] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt