34.

1.4K 36 17
                                    

,,Rose!", es klopfte wie wild an der Türe. ,,Ich mache Hausaufgaben!", schrie ich lautstark zurück. Ich gebe zu, dass das gelogen war. Ich lag nämlich eigentlich auf meinem Bett und weinte stumm vor mich her. ,,Nur so am Rande, dass ist auch mein Zimmer.", meldetet mein Zwilling sich zu Wort. ,,Unpassend", ein dumpfer schlag ertönte und danach folgte ein genervtes ,,Aua" von Aaron. ,,Könnt ihr mich einfach in Ruhe lassen?", schnaufte ich. Stille folgte. ,,Ich sage euch bescheid wenn was ist. Ich brauche nur mal meine alleinige Ruhe. Später können wir reden, ja?". Daraufhin ertönte Gemurmel und man hörte wie meine Brüder mit lauten Trampel-Schritten verschwinden. Es herrschte somit eine angenehme Stille und ich konnte ganz meinen Gedanken nach gehen. Lea und Milena waren ja solche Verräterinnen. Niemals hätte ich das von den beiden erwartet, vor allem nicht von Milena, die sonst so still und zurückhaltend ist. Ich seufzte, da dachte ich, ich hätte richtige Freunde gefunden und es stellte sich als einen Reinfall heraus. mein Kopf fing nervig an zu pochen. Die Einzigen, auf die ich mich verlassen konnte, waren meine Brüder und mein bester Freund Ben, sonst keiner.

Das vibrieren meines Handys liess mich hochschrecken. Ich betete darum, es war nur einer meiner Brüder, der mir wieder ein selten dämliches GIF von einer Katze schickte. Zu meiner Überraschung, laß ich aber den Namen meines besten Freundes. Nun interessiert, drehte ich mich auf den Rücken und schnappte mir mein Handy. *Rose du kleine Socke, sollen wir uns in einer halben Stunde treffen? Ich hole dich auch ab?*, fragte er mich. Ich lächelte leicht, als ich an unser gefaketes Date denken musste. Mit einem *Jup* antwortete ich ihm schnell und sprang aus meinem Bett raus und machte mich auf direktem Wege auf um mir etwas schickes aus dem Kleiderschrank herauszunehmen. Und ich kann euch sagen, dass stellte sich als eine echte Herausforderung heraus, denn ich wusste nicht einmal wo ich ansetzen sollte. Letzendes entschied ich mich für ein geblümtes Sommerkleid, was mir mein Bruder zu meinem Geburtstag letztes Jahr geschenkt hatte und ich es fast nie anzog. Heute aber beschloss ich, dass es der idealste Tag war. Passend dazu dachte ich mir, dass ich meine geblümten Stiefel von Doc Marten anziehen konnte, denn das müsste einfach das perfekteste Outfit im Jahrhundert sein. Jedoch, als ich mich dann schlussendlich im Spiegel betrachtete, gefiel mir etwas ganz und gar nicht. ich zwirbelte unzufrieden ein paar meiner Strähnen zwischen Damen-und Zeigefinger. ich grinste, denn ich wusste genau was zu tuen war.

Schnell stapfte ich nach unten, nur in der Küche Tyler wiederzufinden, welcher auf seinem Handy irgendein Fussballmatch anschaute. ,,Du Tylerrrr?", ich lief auf ihn zu und legte ihm gebannt meine Hände auf die Schulter. ,,Ach Rose, geht es dir besser? Finde ich super, dass du jetzt darüber reden willst.", er legte sein Smartphone auf die Seite und hob mich an der Hüfte mit einem festen, aber auch bestimmten Griff hoch und zog mich zu sich. Sein sommersprossiges Gesicht steckte er in meine wuscheligen Haare und atmetet tief ein und aus. Schnüffelte er gerade an meinen Haaren? Diese Frage ließ sich keine Sekunde später von selbst beantworten, als er nuschelte: ,,Man du riechst immer noch wie damals als du noch ein Baby warst. Ich fasse es nicht". Grummelnd zog ich ihn in eine dicke Umarmung. Er war einfach so ein Schmusebär, mein kleiner Teddybär. ,,Tyler, was ich dich fragen wollte..Flechtest du mir die Haare, wie früher?", als ich ihm diese Frage stellte, ließ er mich los und blickte mich aus strahlenden Augen an. ,,Na klar gerne..", er unterbrach sich selbst: ,,Aber hör mal, wohin willst du denn in diesem Aufzug? Das sieht ja fantastisch aus, mein Schatz.". Ich errötete bei diesem Kompliment. ,,Danke", nuschelte ich leise und lächelte ihn an. ,,Also gut. Setzen Sie sich, werte Dame. Der Friseursalon Styles Stilinski hat wieder für Sie geöffnet.", grinsend setze ich mich bei seiner Ansprache auf die Küchentheke und drehte mich herum, sodass ich mit meinem Kopf auf die Wand gerichtet war. ,,Die werte Lady möchte also einen französischen Zopf?", ich antwortete nur mit einem energischen Nicke. ,,Nun gut. Geben Sie mir zehn Minuten und ich habe mein Werk verrichtet."

Und mein Bruder hatte nicht gelogen. Drei Minuten später sass ich auch schon mit einer fertig frisierten Flechtfrisur auf der Küchentheke und strahlte über alle Ohren. ,,Sieht gut aus.", kommentierte er nur und trat einen Schritt auf die Seite., woraufhin ich von der Küchentheke hinunter sprang. ,,Du Tyler? Ich bin jetzt ein bisschen länger nicht mehr Zuhause, also äh halt mit einer Freundin bin ich weg, ja genau. Mein Handy habe ich aber dabei, ihr könnt mich also immer erreichen.", stotterte ich mich aus der Situation heraus. ,,Das freut mich auf jeden Fall sehr für dich.", er wuschelte mir durch die Haare, bevor seine Stimme ein paar Oktaven tiefer wurde und somit gefährlicher klang. ,,Wenn dich irgendjemand anmacht, dann sagst du mir sofort bescheid, aber das Outfit steht dir total, ich kann dich nicht anders als gehen zu lassen.", er zog mich noch Mals in eine dicke Umarmung. Manchmal hingen meine Brüder sehr stark an mir, was bei mir aber genauso war und somit kann ich ihnen das auch gar nicht verübeln. ,,Pass mir ja auf das Haus auf, solange ich weg bin", mit den Worten löste ich mich aus der Umarmung und schnappte mir noch meine Tasche, in der sich etwas Geld und mein Handy befand. ,,Bis dann!", mit den Worten verabschiedete ich mich und lief schnell zur Tür. Ich hatte Ben ganz vergessen zu sagen, dass er nicht klingen sollte, nicht dass er einen meiner Brüder über den Weg läuft. Genau in dem Moment, wo ich die Türe öffnete, sah ich, dass ein Wuschelkopf auf mich zu kam. Ben. ich joggte grinsend auf ihn zu. ,,Man ich wollte gerade klingeln und dann tritt diese Schönheit aus dem Haus, man oh man.", stöhnte Ben theatralisch, was mich nur noch mehr zum grinsen brachte. ,,Spaß bei Seite Rose, du siehst echt wunderschön aus.", diese Worte liessen meinen schon erhitzten Kopf, noch röter machen und fast schon explodieren. ,,Lass uns gehen, ich hoffe du hast was geplant."

Big BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt