Kapitel 32

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Seufzend Klopfte ich an der Tür von Jacks Büro und betrat dieses nach dem er ein leises "Herein" gemurmelt hatte.

Jack saß an seinem Schreibtisch, umgeben von Zetteln und sah im Prinzip so aus wie ich mich fühlte.

Seine Haare standen in alle Richtungen und sein Blick war so trüb, als hätte er mehr als eine Nacht nicht mehr geschlafen.

,,Alina. Was kann ich für dich tun?" Fragte er abwesend nachdem er nur kurz ausgesehen hatte und sich gleich wieder seinen Dokumenten widmete.

Ich setzte mich ihm gegenüber und überlegte wie ich das ganze am besten beginnen sollte.

,,Maison war eben bei mir im Büro." Fing ich an und sofort seufzte er wissend.

,,Er hat dich zu mir geschickt" sagte er vorwurfsvoll und legte seinen Zettel beiseite um sich durch die Haare zu fahren.

,,Mir geht es gut ok!?" Zischte er genervt und ließ sich in seinen Schreibtisch Stuhl zurück fallen.

,,Klar und ich hab gestern mit Regina ne Pyjama Party gemacht, bei der wir uns gegenseitig Zöpfe geflochten haben" hob ich skeptisch eine Augenbraue, während meine Stimme nahe zu vor Sarkasmus triefte.

,,Du siehst auch nicht gerade besser aus als ich" murmelte er, während er mich musterte.

,,Das liegt daran, dass ich genau wie du, Probleme in meiner Beziehung habe, allerdings mit dem Unterschied, dass ich dir sicherlich wie immer ein paar gute Tipps geben kann, wenn du mich lässt. So wie in den guten alten Zeiten." Sagte ich schmunzelnd und er stockte kurz.

,,Ich hab echt Mist gebaut" seufzte er und rieb sich über die Augen.

,,Emma ist sauer weil du sie und ihre Eltern raus geschmissen hast, nicht wahr?" Schlussfolgerte ich das offensichtliche und er nickte.

,,Sie versteht nicht, dass ich das nur getan habe, um dir diese eh schon schwere Situationen wenigstens etwas zu erleichtern. Wer weiß was Regina noch für Messer geworfen hätte um dich zu verletzen und Emmas weitere Anwesenheit wäre auch nicht hilfreich gewesen, schließlich ist sie seine Schwester." Erklärte er und ich seufzte.

,,Ich weiß deine Geste zu schätzen Jack, aber ich will auf keinen Fall das du wegen mir mit Emma Probleme bekommst." Meinte ich zerknirscht und fühlte mich schuldig.

,,Es war meine Entscheidung Alina und ich bin immer noch der Meinung das es die richtige war, ich wünschte nur Emma könnte das verstehen" sagte er, während er mit dem Stift in seiner Hand spielte.

,,Ich denke es hat keinen Sinn mit Emma darüber zu diskutieren, sie ist ein echter sturkopf. Das einzigste was hier hilft ist die Romantik karte." Überlegte ich und Jack sah mich plötzlich so ernst an.

Er schien innerlich mit sich zu ringen, bis er schließlich in die Schublade neben sich griff und nach etwas kramte.

,,Den hier hab ich jetzt schon eine Weile" nuschelte er und hielt mir plötzlich ein kleines Kästchen hin, indem ein funkelte ring war.

,,Du willst ihr einen Antrag machen!?" Fragte ich ihn mit großen Augen und sah immer wieder zwischen ihm und den Ring hin und her.

,,Ich liebe Emma und ich bin mir zum ersten mal sicher, dass sie die Frau ist, mit der ich mein Leben verbringen will. Das Problem ist nur, dass ich mir nicht sicher bin, ob sie das auch so sieht, weshalb ich bis jetzt noch gezögert habe sie zu fragen." Erklärte er und packte den Ring wieder in das Schubfach.

Ich war immer noch leicht überrumpelt und versuchte die richtigen Worte zu finden.

,,Wenn du dir sicher bist das du das wirklich willst, dann solltest du sie unbedingt Fragen Jack! Das ist doch der ultimative Liebesbeweis und wenn sie dich genau so sehr liebt wie du sie, dann wird sie über ihren kleinen Ärger hinweg sehen und ja sagen" versuchte ich ihm mit zu machen und er schien zu überlegen.

,,Du hast recht. Ich werde sie gleich nächste Woche in Paris Fragen, in der Stadt der Liebe, wie kann sie da denn nein sagen?" Überlegte er angestrengt und quaselte dabei mal wieder viel zu schnell, so das ich es kaum verstand.

,,Apropo Paris. Wann hattest du eigentlich vor mir davon zu erzählen?" Fragte ich leicht vorwurfsvoll, während ich mich zurück lehnte und die Arme verschränkte.

,,Ach ja da war ja noch was" sagte er leicht verlegen und kratzte sich dabei peinlich berührt am Hinterkopf.

,,Sorry Alina, ich wollte es die eigentlich am Samstag beim Essen sagen, aber dann ging ja alles so drunter und drüber und dann hab ich es einfach aus den Augen verloren" entschuldigte er sich seufzend und ich lächelte leicht, um ihm zu zeigen das ich nicht sauer auf ihn bin.

,,Schon gut, ich verstehe dich ja, ich hatte in den letzten Tagen auch anderes im Kopf als die Arbeit und dein Glück ist, dass sich Maison verplappert hat, denn wenn du damit erst nächste Woche ein paar Stunden bevor der Flieger los geht gekommen wärst, dann hättest du schön alleine fliegen können" versuchte ich die Stimmung etwas auf zu lockern, schließlich war ich hier um Jack wieder etwas auf zu muntern, auch wenn mir selbst im Moment eigentlich überhaupt nicht nach Lächeln zu Mute war.

,,Ich hoffe es ist kein Problem das wir schon nächste Woche fliegen" fragte er mich und hatte immer noch diesen entschuldigend Blick in seinen Augen.

,,Ich schaff das schon irgendwie" versuchte ich überzeugend zu sagen, da ich ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten wollte und erhob mich wieder von dem Stuhl.

,,Wenn noch irgendetwas ist, egal ob Arbeit oder dein Antrag an Emma, dann weißt du ja wo ich bin. Meine Tür steht immer offen für dich" sagte ich, während ich bereits langsam in Richtung Tür schlich.

,,Alina?" Rief er jedoch bevor ich mich gänzlich aus dem Staub machen konnte und gezwungener Maßen drehte ich mich wieder zu ihm um.

,,Wie geht es dir überhaupt? Hat Ric sich wieder beruhigt?" Fragte er vorsichtig, während mein Lächeln erstarrte und ich versuchte es so gut es ging aufrecht zu erhalten.

,,Ich weiß nicht. Er antwortet nicht auf meine Anrufe." Versuchte ich so normal wie möglich zu sagen und den Klos in meinem Hals zu ignorieren.

,,Das tut mir wirklich wahnsinnig leid Alina" seufzte er und sah mich mitleidig an, doch ich winkte sofort ab.

,,Schon gut, ich will einfach nicht drüber reden. Ich bin in meinem Büro wenn etwas sein sollte" sagte ich schnell und verschwand zur Tür hinaus, bevor er noch etwas sagen konnte.

Darüber zu reden, hilft mir jetzt auch nicht weiter, dann fang ich nur wieder an zu weinen und das kann ich hier auf Arbeit nun wirklich nicht auch noch gebrauchen!

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Ob sie wirklich mit nach Paris fliegt?

Wird Ric darauf reagieren?

Verbotenes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt