Kapitel 41

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,,Wir müssen reden" sagte Emma und ihr Blick durchbohrte mich ununterbrochen.

Ich nickte wissend, doch blieb stumm, da ich dachte das sie sich vielleicht als erste den Kummer von der Seele reden sollte.

,,Du und Ric macht also eine Pause ja?" Fragte sie sachlich und sah mich dabei prüfend an.

,,Ähm ja, er wollte etwas Zeit zum Nachdenken, also machen wir eine Pause, bis ich wieder aus Paris zurück bin und entscheiden dann ob das mit uns weiter geht." Erklärte ich ihr ein wenig unbehaglich, da ich nicht wusste was ich davon halten soll das sie keinerlei Reaktion zeigte.

,,Du trägst den Verlobungsring noch." Stellte sie fest und erst jetzt viel mir auf das ich mal wieder nervös damit spielte.

,,Ja, ich wollte ihn Ric zurückgeben, aber er wollte nicht und irgendwie schaffe ich es noch nicht wirklich mich von ihm zu trennen." Gestand ich, mit verträumten blick auf den Ring und blendete Emma für einen Moment aus, als mir wieder etwas einfiel.

,,Oh und Glückwunsch zu deiner Verlobung mit Jack! Ich freu mich wirklich für euch zwei" gratulierte ich ihr und zum ersten mal Regte sich etwas in ihrem Gesicht.

,,Danke" sagte sie Lächelnd und sah sich nun ebenfalls ihren Verlobungsring an.

Diese Dinger zogen einen wirklich irgendwie Magisch an.

Nun schien sie etwas zu träumen, doch es gab da noch etwas das mir auf der Seele brannte und mit dem ich einfach rausrücken musste.

,,Emma, ich wollte mich bei dir entschuldigen für alles was in letzter Zeit meinetwegen schief gelaufen ist. Es war nie meine Absicht irgendjemanden zu verletzen und schon gar nicht mich in irgendeiner Weise zwischen dich und Jack zu drängen." Sagte ich vorsichtig, in der Hoffnung das sie mir nicht direkt den Kopf abreißt und ihr Lächeln verschwand wieder.

Die schien zu überlegen, weshalb ich ihr natürlich die Zeit ließ, bis sie seufzte und ihre Haltung sich plötzlich lockerte.

,,Das weiß ich doch." Sagte sie Augenverdrehend, so als wäre sie genervt von sich selbst das es so ist.

,,Ach echt?" Fragte ich doch überrascht von dieser Reaktion und erneut seufzte sie.

,,Ich hatte ein sehr langes Gespräch mit Jack und er hat mir nochmal erklärt was für eine enge Geschwisterbeziehung ihr hattet, was auch seine Reaktion erklärt hat. Ich hätte im Endeffekt genau so reagiert und in sofern mache ich dir, was das angeht, keine Vorwürfe" erklärte sie mir ruhig, was mich zumindest ein wenig beruhigte, nur das in der Luft hängende aber ließ mich noch ein wenig die Luft anhalten.

,,Dennoch finde ich es nicht ok, wie du meinen Bruder Jahrelang belogen hast, das hätte ich wirklich nicht von dir gedacht und hat mich ehrlich gesagt wirklich enttäuscht." Vervollständigte sie nun ihre Aussage und ich nickte gefasst, da ich damit bereits eh gerechnet hatte.

,,Ich weiß selber das es nicht fair von mir war, aber was mit einer kleinen Notlüge anfing, hat sich immer weiter verstrickt und irgendwann war es so ernst, dass ich nicht mehr wusste, wie ich aus der Sache wieder raus kommen sollte." Versuchte ich ihr zu erklären und selbst ich konnte hören wie verzweifelt und erbärmlich das klang.

Sie seufzte und fuhr sich durch ihre Haare, während sie zu überlegen schien.

,,Du bist mir als Freundin sehr ans Herz gewachsen und ich denke ich kenne dich gut genug um mir sicher sein zu können, dass du meinen Bruder wirklich aufrecht liebst. Jeder von uns trifft manchmal die falschen Entscheidungen die schwere Konsequenz mit sich ziehen, aber deswegen bist du noch lange kein schlechter Mensch." Erklärte sie ruhig und lächelte mich leicht an.

,,Heißt das, du vergibst mir?" Fragte ich hoffnungsvoll und ihr Lächeln wurde noch breiter.

Als Antwort darauf zog sie mich in eine Umarmung und ich atmete erleichtert aus.

,,Lass uns das ganze einfach vergessen, das ist eine Sache zwischen dir und meinem Bruder und ich vertraue darauf, dass ihr beide das richtige tut, wie auch immer das für euch aussehen mag." Ergänzte sie noch, nachdem wir uns wieder leicht lösten und ich nickte zustimmend.

,,Wollen wir wieder zu den anderen gehen?" Fragte sie auffordernd und gerade als ich es bejahen wollte, viel mir noch ein das ich diese Gelegenheit wohl lieber gleich nutzen sollte.

,,Ehrlich gesagt gibt es dir da noch etwas was du vermutlich wissen solltest" sagte ich vorsichtig und sie sah mich zerknirscht an.

,,Oh nein Alina was hast du denn noch angestellt?" Fragte sie quengelig und so als ob es wirklich das letzte ist was sie hören will.

,,Nein, es geht nicht um mich!" Wiedersprach ich ihr schnell und erleichtert nickte sie.

,,Es geht um Linda. Ich denke es gibt da etwas das ich dir sagen sollte, weil ich mir sicher bin das Jack das nicht auf die Reihe bekommt" sagte ich wieder vorsichtig und hatte offensichtlich ihre Aufmerksamkeit.

,,Ich bin ganz Ohr." Sagte sie nun und verschränkte abwartend ihre Arme.

,,Okay also wie soll ich das am besten sagen. Linda war schon immer ein sehr positiver und guter Mensch aber sie hatte in der Highschool einen gewissen ruf..." fing ich an und sie sah mich ein wenig schief an.

,,Sie war ein Flitchen." Sagte sie wissend und ich nickte schmunzelnd.

,,Ein riesen Flitchen, aber sie war keine dieser Bitches die arrogant wie die Königinen durch die Schule spazierten, sie ist trotzdem ganz normal geblieben." Erklärte ich ihr und sie zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

,,Aber?" Fragte Emma mit Nachdruck und ich beschloss es einfach gerade hinaus zu sagen.

,,Sie hatte was mit Jack." Sagte ich gerade heraus und obwohl sie es überspielen wollte, bemerkte ich wie sie sich versteifte.

,,Aber hey, das ist schon ewig her und die beiden waren auch nie so ein richtiges Paar, das war so ne komplizierte on off Geschichte und im Prinzip hat sie schon mit jedem geschlafen." Versuchte ich das ganze ein wenig klein zu reden, doch sie schien nicht wirklich beruhigt.

,,Hat sie auch mit Maison geschlafen?" Fragte sie nun und ich überlegte kurz.

,,Ähm. Ich glaube nicht." Murmelte ich eher zu mir selbst, doch das war offensichtlich nicht das was sie hören wollte.

,,Aber nur weil Linda sowas wie meine Freundin war und sie wusste das es zwischen Maison und mir kompliziert war, weshalb sie die Finger von ihm ließ." Ergänzte ich schnell und sie atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen.

,,Danke das du es mir gesagt hast." Sagte sie nun etwas ruhiger und ich sah sie skeptisch an.

,,Also ist alles gut?" Fragte ich vorsichtig nach, da das irgendwie zu einfach klang.

,,So lange sie die Finger von Jack lässt, sehe ich keinen Grund mich auf zu regen" erklärte sie mir ruhig und erleichtert atmete ich aus.

,,Na gut dann lass uns mal wieder rein gehen"

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Wie fandet ihr das Gespräch?

Wie wird sich Linda wohl benehmen?

Verbotenes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt