Kapitel 12 - Heimat

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Als Rachel die Augen öffnete, fühlte sie noch die Flammen in ihr und für einen Moment dachte sie, sie würde noch brennen. Erschrocken setzte sie sich auf und betrachtete hektisch ihren Körper, doch sie fand keine Flammen. Stattdessen waren Teile ihres Körpers mit einer rötlich braunen Paste beschmiert. Schmerzen hatte sie keine dafür war sie vollends verwirrt. Prüfend sah sie sich um. Der Raum in dem sie sich befand war seltsam. Ihr Körper war auf einem Silbernen Tisch gebettet. Weiße Vorhänge erinnerten sie an ein Krankenzimmer. Vermutlich war es das auch. Langsam stand sie auf und verließ dieses Zimmer. Länger wollte sie dort nicht mehr bleiben. Vor der Türe waren zwei Wachen, doch sie reagierten nicht auf sie. Gut so. Kurz überlegte sie in welche Richtung sie gehen musste, entschied sich dann für rechts. Zu beginn war ihr Schritttempo normal, doch nach und nach beschleunigte sie ihre Schritte und lief gegen Ende hin schon die Gänge entlang. In ihrem Kopf tauchten wieder die Bilder von Loki und dieser Frau auf und sie rannte noch schneller. Was hatte sie sich gedacht? Das Loki, Prinz von Asgard irgendein Interesse an ihr hatte? Wie naiv konnte man nur sein! Tränen sammelten sich in ihren Augen und ihre Umgebung wurde durch einen Tränenschleier verhüllt. Dadurch konnte sie nicht rechtzeitig erkennen dass hinter der Kurve jemand ging. Rachel rannte gegen ihn und drohte zu stolpern, doch man fing sie gerade noch auf ehe sie dem Boden nahe kam. Verdattert sah sie auf und sah in die Augen von Loki. Natürlich. Hunderte Leute gab es im Palast aber nein, sie musste ja ausgerechnet gegen ihn rennen! Trotzig wischte sie sich die Tränen aus den Augen und versuchte ihn mit festen Blick anzusehen.

„Rachel, ich wollte gerade nach dir sehen, du solltest noch nicht aufstehen.“ sagte Loki besorgt. Rachel schlug seine Hände, die noch immer auf ihrer Taille ruhten weg und schnaufte:

„Mir geht es gut.“

Irritiert sah er sie aus seinen eisblauen Augen an.

„Rachel, was ist los mit dir?“

Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, sie wollte nicht antworten, sie konnte auch nicht. Darum schüttelte sie einfach den Kopf und lief weiter in ihr Gemach, Loki ließ sie einfach stehen.

Es dauerte nicht mehr lange und sie fand ihr Gemach. Ausgelaugt und mit den Nerven am Ende setzte sie sich vor das Bett und dachte über alles nach. Wie gerne würde sie jetzt bei Onkel Bobby und Tante Sue sein. Rachel wollte nach Hause, sie hatte die Nase voll von alldem. Sie musste sich eingestehen dass sie sich wohl oder übel in Loki verliebt hatte, auch wenn er sie in den Kerker gesperrt hatte. Verzweifelt schlug sie beide Hände vors Gesicht. Warum konnte sie nicht einfach alles vergessen und heim kehren? Heiße Tränen benetzten ihre Haut und sie fiel in ein Tiefes Loch der Einsamkeit. Vielleicht war es doch nur „Training“? Versuchte sie sich einzureden, aber es half nichts. Rachel hegte Gefühle für Loki, doch dieser würde dies nie erwidern. Niemals.

Ein leises klirren erklang. Rachel schreckte hoch. Im ersten Augenblick erkannte sie gar nichts, doch dann sah sie wie der Raum sich an einer Stelle brach. Rachel erkannte es. Es war ein Portal. Perplex starrte sie die Erscheinung eine Zeit lang an, ehe sie aufsprang etwas zu schreiben sucht und etwas worauf sie schreiben konnte. Flick versuchte sie ein paar Zeilen zu verfassen, diese Zeit nahm sie sich noch. Sorgfältig legte sie die Botschaft auf ihr gemachtes Bett und verschwand dann im Portal.

Loki stand verloren im Gang und sah zu, wie Rachel verschwand. Unsicher stand er da und wusste nicht ganz was er tun sollte. Schlussendlich entschied er sich dafür ihr zu folgen. Eilig ging er zu ihrem Gemach und öffnete ohne zu klopfen die Türe. Er konnte gerade noch erkennen wie Rachel im Raum durch ein Portal verschwand. „Nein!“ rief er.

Die Wildblume - Loki ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt