Kapitel 31 - Freiheit?

4.3K 274 25
                                    

Angespannt beobachtete sie den Gott. Klar fühlte sie sich ertappt und ihr war durch aus bewusst dass dieses Gespräch mit Clint ihn verunsicherte, aber das ging zu weit. Zugegeben der Vorschlag des Jägers war mehr als verlockend und in gewisser Hinsicht hatte er recht. Warum sollte sie ihr ganzes Leben umkrempeln? Was wenn sie sich trennen würden? Was hätte sie dann noch? Ihre Unsicherheit zeigte sie natürlich nicht und versuchte Loki so energisch wie möglich entgegen zu treten. Zu dem Zeitpunkt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit, doch was nun?

„Denkst du wirklich über seinen Vorschlag nach?" wollte der Prinz überrascht wissen. Nachdenklich biss sie sich auf die Lippen und sah fast hilfesuchend zu Hawkeye.

„Ich ziehe es in Erwägung" gestand sie als sie wieder zu Loki blickte. Dieser war sichtlich enttäuscht und wich etwas von ihr weg. Entgeistert schüttelte er den Kopf.

„Fehlt es dir hier an etwas?" wollte er mit gedämpfter Stimme wissen.

Rachel entspannte sich etwas und seufzte.

„Ich weiß nicht ob ich einfach so meine Heimat verlassen kann...mir gefällte es hier, aber die Erde ist mein Zu Hause" erklärte die Schattenkriegerin und sah ihren Gott entschuldigend an. Loki senkte sein Haupt für einen Moment während sich eine traurige Miene in seinem Gesicht bildete. Doch dann sah er wütend hoch und funkelte sie an.

„Verstehe" zischte er, kehrte um und lief wütend in den Palast. Mit gemischten Gefühlen sah Rachel ihm nach. Einerseits tat es ihr leid ihm so vor den Kopf gestoßen zu haben...andererseits war es ihr gutes Recht ihre Meinung zu sagen und sie war etwas enttäuscht über seine kindische Reaktion.

Schnaufend drehte sie sich zu Clint.

„Das ist meine Schuld es tut..." begann er, aber Rachel winkte ab.

„Es kriegt sich wieder ein. Sein Ego ist nur etwas angeknackst" murmelte sie. Clint lächelte bedacht und zog sie am Ellenbogen mit sich.

„Ich glaube du könntest ein Glas Wein vertragen" säuselte er und zog sie weiter mit sich.

Nun, aus einem Glas wurden zwei, dann drei und schließlich hatte sie doch aufgehört zu zählen. Der immer wieder aufkommende Gedanke an ihren Gott trieb sie direkt dazu immer wieder einen Schluck vom süßen Wein zu nehmen. Denn jeder Schluck vernichtete einen winzigen Teil der Sorgen.

Nun stand sie hier, dezent angetrunken und ihre flackernden Augen suchten die ihres Prinzen. Neben ihr der Jäger, auf dem gleichen Alkoholpegel wie sie. Die Welt um sie drehte sich leicht und es fühlte sich an als wäre sie auf einem Schiff welches im wilden Seegang Land suchte. Sie verzog ihren Mund zu einer beleidigten Schnute und blickte sich erneut um. Was sie schließlich entdeckte war Odin. Zielgenau steuerte er auf sie zu. Unwillkürlich straffte sie ihre Schultern und ihr Blick verdunkelte sich. Nach der Aktion mit der geplanten Ehe war sie nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen. Der Allvater erreichte sie und begann sofort sein Anliegen auszusprechen:

„Rachel, wir sprachen über den Splitter. Könntest du morgen nach Midgard reisen und diese Aufgabe erledigen?" fragte er gerade hinaus.

„Was ist mit den Nachtläufern? Sie werden versuchen mich auf zu halten" sprach Rachel etwas lallend.

„Das bezweifle ich. Jetzt wo der Scion gesplittert ist und nicht mehr in ihren Besitz, fehlt ihnen die Macht dazu." Erklärte er. Stumm nickte Rachel und wartete bis der Allvater wieder ging.

„Midgard? Die Erde?" hinterfragte Clint.

„Ja" murmelte Rachel und nippte an ihrem Wein.

„Soll ich dich begleiten?" fragte er. Ihr Gesicht hellte auf und sie lächelte ihm dankbar zu.

Die Wildblume - Loki ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt