Kapitel 24 - Hel

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Rachel saß auf ihrem Bett in Asgard.  An ihrem Körper trug sie ein schwarzes Kleid, traumhaft schön doch für einen Trauertag auserwählt. Heute wurde Loki beerdigt. Der Gott des Chaos wurde auf ein Boot gebettet und in das Wasser gelassen. Mit Feuerpfeilen verbrannten sie seinen Körper. Rachel bekam eine dieser Leuchtkugeln in die Hand, doch sie konnte nicht loslassen. Sie war zusammengebrochen und man brachte sie hier her. Clint und Bobby hatten eine Zeit lang versucht auf sie einzureden. Doch sie sprach kein Wort. Schon seid sie wieder in Asgard waren, kam kein Wort über ihre Lippen. Die Trauer brachte sie zum schweigen und ihr Herz war zerbrochen. Seid Tagen hatte sie nichts mehr gegessen, getrunken genau so wenig. Des Öfteren wurde sie schon in die Heilkammer gebracht, doch die Diagnose war immer eindeutig. Ein gebrochenes Herz.

Ihre Kräfte hatte sie anscheinend verloren, denn sie konnte nicht einmal mehr einen kleinen Stein bewegen. Vielleicht lag es auch daran, dass einfach alles sie an Loki erinnerte. Die Trauer fraß sich wie ein Parasit durch ihren Körper und vergiftete sie von innen heraus. Zu oft verlor sie ihre Gedanken an Selbstmord, doch sie hatte den Mut nicht mehr dazu. Es musste einen Weg geben Loki zu retten. So vieles hatte sie hier gelernt, der Tod bedeutete nicht das Ende. Immerhin gab es Götter wirklich, vielleicht gab es auch eine wirkliche Unterwelt. Rachel sah auf.

Möglicherweise, gab es einen Weg hinab.

Flink sprang sie auf und raste aus ihrem Zimmer. Ihre Füße trugen sie Richtung Bibliothek. Dort angekommen durchsuchte sie die Regale nach den Nordischen Mythologien. Es war mühsam, doch sie fand ein Buch, es stammt aber von der Erde. Nach weiteren Suchen fand sie ein anderes Buch, aus Asgard. Beide Bücher nahm sie sich vor, zuerst das aus Midgard, von der Erde.

Dort las sie einige interessante Sachen, geschockt las sie die Zeilen in der beschrieben wurde, dass Hel, die Göttin der Unterwelt die Tochter von Loki war. Sofort blätterte sie im asgardischen Buch nach, dort stand wieder etwas Anderes. Beide Bücher unterscheiden sich in vielen Dingen, doch die Wegbeschreibung war gleich. Der Übergang zu Hel, auch die Unterwelt genannt, lag bei einem Weltenbaum. Der Todesfluss Gjöll führte einen in die Unterwelt. Das erinnerte Rachel etwas an Hades. Die Angst kam in ihr auf, als sie las welche Gefahren dort auf sie lauern sollten und dass eine Rückkehr unmöglich war. Andererseits, was hatte sie schon zu verlieren? Hastig nahm sie einen Stift und ein Papier und schrieb sich alles auf, danach brachte sie die Bücher zurück und verlies die Bibliothek. Fest entschlossen heute Nacht in die Unterwelt hinab zu steigen, kehrte sie in ihr Gemach zurück um alles vorzubereiten.

Die Sonne war bereits untergegangen und Rachel war bereit in die Unterwelt hinab zu steigen. Da sie sich sicher war, dass sie dort kein Portal erschaffen konnte, konzentrierte sie sich auf den Weltenbaum. Langsam zog sie ihre Kapuze über den Kopf und prüfte ob sie alles dabei hatte.  Sie trug ein rotes Kampfkleid und darüber ihren schwarzen Mantel. Vier Dolche waren an ihrer Hüfte befestigt, das war alles. Sie setzte auf das vertrauen ihrer Kräfte, hoffentlich würde diese sie nicht im Stich lassen. Zufrieden nickte sie und erschuf ein Portal. Ohne zu zögern trat sie hindurch.

Auf der anderen Seite erwartete sie ein unglaubliches Bild. Vor ihr ragte ein riesiger Baum in die Lüfte. Höher als ein Hochhaus in New York. Der stamm war dunkel, fast schwarz und die Blätter leuchteten in einem kalten weiß. Blaue Fäden hingen herab und unter den Wurzeln führte ein Fluss. Der Totenfluss. Um diesen baum ragten Haushohe Steine aus der Erde. Sie waren hellgrau und blaue Schnörkel waren darauf markiert. Rachel kam aus dem Staunen nicht heraus. Der Himmel war anders al in Asgard, sie konnte alle neun Welten von hier aus sehen, als würden alle um diesen Baum existieren. Es war atemberaubend. Doch sie durfte den Grund ihres Besuches nicht vergessen. In der Ferne sah sie eine Brücke die zu einem riesigen Tor führte. Nervös setzte sie sich in Bewegung, doch schon nach wenigen Schritten erklang ein markerschütterndes Bellen. Rachel zuckte zusammen und sah erschrocken auf. Das musste Garm sein. Rachel schluckte schwer, ging aber weiter. Es war bitterkalt hier und ein unangenehmer Wind blies ihr um die Ohren. Zitternd schlang sie ihre Arme um sich, doch die Liebe zu Loki trieb sie unaufhaltsam weiter. Rachel bestieg die Brücke und sah den Hund auf der anderen Seite. Eine silberne Kette war m seinen hals gelegt, lang genug um das Tor zu bewachen und niemanden hindurch zu lassen, der nicht hier her gehörte. Garm musste sie schon gewittert haben, denn dieser zerrte unaufhaltsam an seinen Ketten und bäumte sich knurrend auf. Ihre Füße trugen sie aber weiter. Unter der Brücke floss der Totenfluss. Kurz blieb sie stehen und sah hinab. Ungläubig riss sie die Augen auf als sie geisterhafte Wesen darin sah. Ein leises Geheul ging von ihnen aus und verzerrte Fratzen sahen sie aus leeren Augen aus an. Rachel bekam eine Gänsehaut. Ob Loki hier auch durchgeschwommen war? Bewusst löste sie sich von diesem Bild und ging weiter nun war sie Garm unglaublich nahe. Er war riesig, glich mehr einem Wolf als einen Hund. Seine Augen glühten rot vor Hass und sein dunkelgraues Fell sah abgestanden aus. Hinter ihm war ein riesiger Eingang aus Stahl und Stein. Seltsame Symbole waren in den Stein gemeißelt und eine unglaubliche Kälte ging davon aus. Langsam ging sie näher an ihn heran. Garm riss wie verrückt an seinen ketten. Das unruhige Rascheln und das gierige Kläffen machte sie nervös.

Die Wildblume - Loki ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt