7: Fehlgeschlagene Aufmunterungsversuche

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Jack's POV.:
Ich gehe gerade wieder zurück zu meinem Zimmer als ich mit (D/N) zusammenstoße. Sie stolperte zurück und ich halte sie noch rechtzeitig am Handgelenk fest damit sie nicht hinfällt. Als ich sie anschaue sieht sie allerdings nichtmehr so glücklich aus wie heute morgen, sondern hat ein Tränen nasses Gesicht und ihre Augen strahlen pure Traurigkeit aus. Verwundert schaut sie mich, genau wie ich sie, an und stellt sich wieder gerade hin. Als ich mir sicher war das wieder sicher steht ziehe ich sie leicht zu mir "North hat es dir gesagt oder?..." frage ich sie leise. Sie antwortet mir nicht und schaut zur Seite. Trotz dessen sehe ich das sie weint und es bricht mir das Herz sie so zu sehen, aber es wäre noch viel schlimmer wenn sie verletzt werden würde... Ich drehe ihren Kopf vorsichtig zu mir und wische ihr die Tränen von den Wangen. Traurig lächelnd schaue ich sie an und umarme sie zögerlich.

(D/N)'s POV.:
Etwas überrascht was von Jack's plötzlicher Zuneigung lehne ich meinen Kopf trotzdem an seine Schulter und lasse alles raus. Mit zitternden Knien halte ich mich an seinem Hals fest und habe meinen Kopf schluchzend an seine Schulter gelegt. Immer wieder streicht er mir beruhigend mit seiner Hand über den Rücken und lehnt seinen Kopf leicht an meinen. Nach einer paar Minuten in denen ich mich wieder etwas beruhigt habe schließe ich kurz die Augen und für einem Moment vergesse ich das ich ihn vielleicht nie wieder sehe. Dies endet allerdings als ein wenig von mir weg geht. Verlegen schaue ich zur Seite und lasse ihn los. Jack hingegen scheint etwas anderes vor zu haben den er hält mir lächelnd seine Hand hin.
Zögerlich nehme ich sie und schaue ihn schüchtern an. "Komm mit, ich möchte dir was zeigen (D/N)" sagt er und geht in die entgegengesetzte Richtung von meinem Zimmer. Auf dem Weg überlege ich wo er hingeht und gebe aber schließlich auf. Mittlerweile sind wir in einem Teil der Werkstatt in dem ich noch nie war. Es ist dämmerig hier und auf den vereinzelten Schränken in den Fluren, liegen dicke Staubschichten. Neugierig schaue ich mich um und versuche durch die teilsweise abgelehnten Türen zu schauen. Immer weiter gehen wir durch das scheinbar riesige Gebäude, welches von außen um einiges kleiner aussah. Ich schaue wieder zu Jack und meiner Hand, die er immer noch sanft festhielt. Er sah aus als würde er sich immer noch genau auskennen, was mich wundert, den wir laufen schon ungefähr 5 Minuten durch schmale, verwinkelte Flure, die nach meiner Ansicht alle gleich aussahen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb er vor einem Raum mit hellgrauer Tür stehen. Lächelnd schaute er mich an bevor er meine Hand los ließ und die Tür öffnete. Er ging in das Zimmer herein und machte mir durch das aufhalten der Tür klar, das ich hereinkommen soll. Ich betrat interessiert das Zimmer und schaute mich um. Es war ein großer, heller und ordentlicher Raum. Die Wände und der Boden waren, wie in meinem Zimmer, aus Holz doch hier waren sie in einem weichen pastell blau gestrichen. Der Boden war mit ein paar weißen Teppichen bedeckt und an den Wänden waren überall Muster und Verzierungen in verschiedenen Blau und Weiß Tönen. An der gegenüberliegenden Seite stand ein Gläserner Tisch und ein dazu passendes Regal in dem einzelne Bücher und noch viele weitere Sachen standen. "Gefällt es dir?..." fragt Jack mich und wenn ich mich nicht irre höre ich etwas Unsicherheit in seiner Stimme. Ich drehe mich lächelnd zu ihm "Das Zimmer ist echt schön, ist das dein Zimmer?" frage ich. Er nickt und geht zu dem Balkon dessen Tür ich auf den ersten Blick nicht bemerkt habe.
Ich gehe ihm nach und stelle mich neben ins an Geländer. Leichtfüßig springt er auf das vereiste Geländer und setzt sich. Vorsichtig tue ich es ihm gleich und schaue beeindruckt über den verschneiten Wald der sich vor uns erstreckt. Wenn ich richtig liege müssten mein Dorf genau in die andere Richtung liegen.

"Warst du auch dafür das ihr mich lieber zu meinen Eltern bringt?..." frage ich direkt als mir diese Frage in den Sinn kommt. Jack zögert und nickt dann schließlich "Ich möchte wirklich das du bei mir... ich meine uns bleibst, aber ich könnte es mir nicht verzeihen wenn dir etwas passieren würde..." erklärt er und schaut wieder nachdenklich über den Wald. Ich war empört darüber das alle der Meinung waren das sie auf mich aufpassen müssten. "Ich kann selbst auf mich aufpassen!... Ihr behandelt mich wie ein kleines Kind auf das man aupassen muss!..." sage ich wütend. Jack hingegen belächelte dies nur was mich nicht unbedingt beruhigte. Genervt schaute ich am Waldrand entlang und sah nur kurz, aus den Augenwinkeln, wie ein vergleichsweise großes, weißes Tier im Wald verschwand. Interessiert schaute ich weiter dort hin und hoffte es zu erkennen doch mittlerweile war es tief in den Wald verschwunden. Jack, der meinen neugierigen Blick scheinbar bemerkt hat, schaut ebenfalls dort hin und lehnt sich zu mir "Wieso schaust du so zum Wald?" fragte er, warscheinlich suchte er jetzt irgendwas Interessantes was sich dort befand, allerdings wusste er ja auch nicht das das Tier weggelaufen ist. "Nichts... Ich dachte da wäre ein Tier gewesen..." sage ich gedankenverloren. Jack schaute nun mich interessiert an aber nickte dann.
"Wie hast du deine Kräfte bekommen?" frage ich Jack. Er schaute unsicher zur Seite, was ich extrem untypisch für ihn fand, und fing zögerlich an zu erzählen.

"Vor ungefähr 300 Jahren, da war ich siebzehn, wollte ich mit meiner Schwester Eislaufen gehen... Als wir gegangen sind hat mir meine Mum noch hinterher gerufen das ich auf sie aufpassen soll... Als wir dann auf dem See am Eislaufen waren, fing das Eis um sie herum an, Risse zu bekommen und drohte zu brechen... Ich habe meine Schlittschuhe ausgezogen und ihr gesagt das wir ein Spiel spielen, um sie zu beruhigen. Als sie dann einigermaßen sicher stand, hab ich sie dann mit meinem Stab zu mir gezogen... Allerdings bin ich dann genau zu der Stelle gestolpert und bin in das Eis eingebrochen... Das letzte an das ich mich erinnere ist sie, wie sie mich ängstlich anschaut..."

Er schaut traurig zur Seite und erzählt dann aber weiter.
"Als nächstes bin ich im See aufgewacht und bin in den Himmel geschwebt, dem Mond entgegen... Er hat mir gesagt das ich ausverwählt wurde. Und als ich dann über den See gelaufen bin habe ich gesehen das ich sachen vereisen kann..." sagt er und lächelt dann wieder. Ich war erstaunt, ich hätte nicht gedacht das Jack so ernst sein könnte... Und schon garnicht das er durch so etwas seine Kräfte bekommen. Ich rutsche zu ihm und lege meinen Kopf auf seine Schulter "Das mit deiner Schwester tut mir leid" sage ich leise.

Jack POV.:
Ich war überrascht das sie danach fragte aber erzählte es ihr. Mir kamen die Bilder von meiner Schwester, Sophie, in den Kopf und ich hörte wieder ihre verzweifelte Stimme. Als ich (D/N) ihre Frage beantwortet hatte rutschte sie zu mir und legte ihren Kopf zögerlich an meine Schulter. Überrascht schaute ich zu ihr aber lächelte dann "Schon gut (D/N)..." sage ich und schaue wieder zum Wald, hinter dem gerade die Sonne verschwand und mit ihren letzten Strahlen den Wald rot leuchten ließ.

Bei dem Gedanken daran das ich sie morgen vielleicht das letzte mal sehen wurde, spürten ich ein Stechen in meiner Brust. North hatte mir extra gesagt das ich sie nicht besuchen könnte solange sie ihre Kräfte nicht entfaltend... Und das kann jetzt, in ein paar Wochen oder auch nie sein...
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Diesmal ein etwas längeres Kapitel, hoffentlich genug Jack Fluff für eure Fangirl/Fanboy Herzen😥😂
1272 Wörter

Jack Frost × Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt