Kapitel 8

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Es dauerte einen Moment, bis ich seine Worte registrierte.
Ich klammerte mich an ihm fest? Ich schaute auf meine Hände. Sie hatten sich in seinem T-Shirt festgekrallt. Schnell löste ich sie und wand mich aus der unfreiwilligen Umarmung.

Und was hatte er mir noch klargemacht?

Er stand auf Mädchen in seinen Klamotten. Dieses Problem ließ sich nicht so schnell beheben…

„Dann guck mich einfach nicht an.“

Daraufhin verweilte sein Blick natürlich extra lange auf mir.

„Würde ich ja gern, aber leider ziehst du mich magisch an.“

Ich sag euch, wären in diesem Moment nicht seine kleinen Geschwister zurückgekommen, ich hätte ihn mit meinem BH stranguliert (Das hätte zwar einen Moment gedauert, bis ich das Teil ausgezogen hätte, ich war bestimmt nur halb so schnell wie er, aber es hätte sich mit Sicherheit gelohnt!).

Sowas Kitschiges hatte ich echt noch nie von einem Jungen zu hören bekommen!

Ich schnaubte abwertend auf.

„Ja, ja wahrscheinlich wohl eher meine Oberweite“, murmelte ich leise, sodass nur er es zu hören bekam.

„Ich denke, da ist noch viel mehr Schönes an dir, als nur diese Hammeroberweite! Aber ich werde ja sowieso noch genug Zeit haben, das alles zu entdecken."

Sein Grinsen wirkte etwas zu selbstsicher. Verdammt, wollte der uns jetzt öfter Gesellschaft leisten?
Darauf konnte ich mit Sicherheit ziemlich gut verzichten.

Bevor ich ihm aber meine Meinung deutlich machen konnte, sprangen die Zwillinge zwischen uns.

„Gehen wir noch mal nach draußen? Bitte, bitte!“, ihre Unterlippe wurde zur Schmollmundattacke nach vorne geschoben.

„Ja klar können wir nochmal in den Garten, aber ich denke euer Bruder kann nicht mitkommen. Er hat bestimmt noch genug anderes zu tun.“

Das war eine klare Aufforderung, die er natürlich schlichtweg ignorierte.

„Also ich bin dabei. Aber bitte fahr das Auto nicht zu Schrott, okay Cole? Und zieht euch eure Schuhe an.“

Die zwei nickten glücklich und flitzten in den Flur. Ich mit Todesmiene und Dylan mit einem selbstzufriedenen Grinsen trotteten hinterher.

Womit hatte ich das verdient?

„Scheiße Cole. Das Auto ist nicht dazu gemacht, um von Bäumen zu springen!“

Ich drehte mich auf Dylans Schimpferei neugierig um.
Er stand vor einer riesigen Eiche, hatte den Kopf in den Nacken gelegt, während er mit den Händen seine Frisur vergewaltigte. Cole saß heulend auf dem Baum und zeigte anklagend auf sein Auto, das in Ästen außerhalb seiner Reichweite hing.

„Komm jetzt erstmal runter“, Dylan breitete seine Arme aus und wartete.
„Ach komm schon, Kumpel! Du kennst mich doch, ich werde dich schon nicht fallen lassen!“

Cole blickte nochmal kurz unsicher nach unten, dann stieß er sich ab und fiel direkt in Dylans Arme, der ihn lachend auf dem Gras abstellte.

„Hab ich dir’s nicht gesagt?“ Cole nickte und wischte sich die Tränen von der Wange.

„Und was ist jetzt mit meinem Auto?“

Wir blickten alle nachdenklich nach oben, selbst mit meinen einigen Metern Abstand erkannte ich, dass das Auto viel zu weit oben hing, um es mal eben runterzuholen.

„Sydney komm mal rüber!“, Dylan winkte mich mit einer Handbewegung zu sich. „

Hör mal zu, wir zwei holen jetzt gemeinsam das Scheißteil da runter.“

More than a Bad Boy (Completed)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt