Es genügt nicht, ein anständiger Mensch zu sein. Man muß es auch zeigen.
-Honoré de Balzac (französischer Philosoph und Romanautor)
Ich folge meinen Gefährten in sein Arbeitszimmer. Er wirkt distanziert, so in seiner Rolle als Beta des Kriegsrudels. Nicht, wie mein Gefährte, der Mann, der nach Cailey sieht und sich um Lothar kümmert, oder vor einigen Stunden mit mir Einkaufen war. Er nimmt seine Position in seinen Rudel ernst, sehr ernst. Es ist schon bewundernswert, aber die Frage ist, wieso befragt Sergio mich und nicht sein Alpha? Sergio möchte sich an mich binden, ist er daher nicht voreingenommen? Er kann doch keine Schlüsse ziehen, die nicht unparteiisch sind. Nicht welche die das Rudel und mich betreffen. Vielleicht sollte ich mich weigern, zu antworten.
»Du kannst dich ruhig hinsetzten, die Stühle beißen nicht. Soll ich dir Kaffee oder Tee holen?«, erkundigt Sergio sich als ich mich hingesetzt habe. »Ich kann dir auch etwas zu essen holen? Also was bevorzugst du? Was deine Nerven beruhigt.«
»Habt ihr auch Alkohol? Das brauche ich jetzt.«, frage ich meinen Gefährten gerade heraus. Er darf ruhig wissen wie ich mich dabei fühle. Wie ungemütlich das ist. Wem würde eine Befragen vom Kriegsrudel den nicht unangenehm sein. Er will genau das wissen, was ich verdrängt habe.
»Natürlich, haben wir das auch.«, beantwortet Sergio meine Frage nach einigen Sekunden des Schweigens. »Stark oder stärker? Hast du einen Lieblingsalkohol?«
»Stark reicht völlig und nein, habe ich nicht.«
Ich sehe mich in seinem Arbeitszimmer um während er mir ein Glas holt. Es ist dunkel eingerichtet. Dunkle Möbel und graue Vorhänge, es gibt mehrere Karten an den Wänden und einige Bilder. Auf den Bildern sind Alphas zuerkennen, zumindest sagen die Label das. Es sind auch Rudel zu sehen, aber kein einziges Bild von seinem Rudel oder dem Königlichemrudel.
»Hier«, reicht Sergio mir das Glas, gefüllt mit einer dunklen Flüssigkeit und nimmt auf seinem Stuhl Platz, der auf der anderen Seite des Schreibtisches steht. Er hat für sich selber auch ein Glas eingeschenkt. »Fangen wir mit dem Mondläufer Rudel an. Erzähl mir alles was du weißt.«
»Woher weißt du das dass mein altes Rudel ist?«, erkundige ich mich und sehe dabei in mein Glas. Schwenke die Flüssigkeit hin und her.
»Wir haben zwei Jäger in unseren Reihen. Die vergessen nicht so schnell ein Geruch. Deiner gehörte definitiv dem Mondläufer Rudel an, der Alphas Familie. Also?«, drängt mein Gefährte unbeeindruckt weiter.
»Wer?«
»Was meinst du mit Wer?«, hinterfragt Sergio meine kurzbündigen Frage und nimmt einem schluck von seinem Getränk.
»Wer meinen Geruch erkannt hat? Ich will seinen Namen wissen.«, verlange ich jetzt ungeduldig. Um meine nerven zu beruhigen nehme ich einen kleinen schluck von meinem Rum.
»Hunter und North. Die beiden haben eure Koffer abgeholt und die toten Wölfe entsorgt. Den beiden ist der Geruch aufgefallen und haben ihn wiedererkannt. Willst du noch mehr wissen?«, beichtet mein Gefährte. »Schmeckts?«
»Ja, tut es. Ein guter Rum und ich muss nicht mehr wissen.«, gebe ich zu. Ich habe die Kleidung mehrmals gewaschen und nicht nur mit verschiedenen Waschmitteln. Wie penetrant war sein Geruch? Wieso haben Sie seinen Geruch überhaupt wiedererkannt? Ich will Ihn vergessen und nicht in Erinnerung behalten. Wieso ist es auch wichtig von welchem Rudel ich abstamme und meine Kinder? »Was genau willst du wissen?«
»Fangen wir mit dem Rudel an.«, meint Sergio mit ruhiger Stimme und nimmt noch einen schluck von seinem Glas. Nicht nur ich brauche diesen Rum für meine Nerven.
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Rudelfamilie
WerewolfSie wurde verraten, benutzt und verlassen. Er seht sich nichts mehr, als eine eigene Familie. Sie fühlt sich alleine und möchte dennoch keinen Partner. Er will Sie vor seiner Welt beschützen und Sie trotzdem für sich gewinnen. Beide wollen das glei...