Die Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung.
-Platon (lateinisch Plato, griechischer Philosoph, Schüler des Sokrates)
»Wie lange dauert es noch?«, quengelt Cailey dumpf. Sie hört sich weit weg an.
»Das dauert zu lange!«
»Sergio? Ich will Sergio!«, weint meine kleine Tochter. Sie hört sich noch weiter weg an.
»Mama, wach auf!«
»Ich will meine Mama! Und meinen Bruder! Mama und Lothar!«, fleht Cailey, während sie an meiner Hand zieht.
»Er gehört mir! Lothar gehört mir! Und Mama!«
»Mama wird dir böse sein!«, schreit meine Tochter lautstark.
Das sind die ersten Sätze an die ich mich erinnere als ich aufwache, in einem Fremden Zimmer. Sergio. Sergio hat mich gerettet, genauso wie meine Kinder. Ich habe einen, der Angreifer getötet und einen verletzt, bevor sie mich zu zweit angegriffen haben. Trotzdem ist das kein Krankenhaus und auch nicht das nächst gelegene Rudelhaus. Sergios Geruch hängt in der Luft und überschwemmt meine Sinne Komplet. Vorsichtig setzte ich mich auf und schaue unter mein T-Shirt. Mein Oberkörper ist übersät mit kleinen Wunden, soweit verheilt dass sie nicht mehr tief sind. Wie lange habe ich meine Kinder alleine gelassen? Was haben wir überhaupt im Kriegsrudel verloren? Sergio hatte nie das Recht, mich hier her zu bringen.
Langsam stehe ich auf, hole tief Luft als ich meine Rippen spüre und bewege mich auf die Tür zu. Der Flur erstreckt sich in eine Richtung, der ich folge. Es schon anders eingerichtet als mein altes Rudelhaus. Das hier ist farblich ganz anders und wirkt nicht wie ein Hotel oder eine billige Absteige. Verschiedene Bilder von den Mitgliedern des Rudel hängen an der Wand, Blumensträuße stehen hier und da, und es steht ein Wäschekorb mitten im Flur. Es wirkt einfach nur bewohnt.
Im Untergeschoss, stehe ich direkt vor der Haustür. Hier unten ist es genauso gemütlich wie oben, heimisch eingerichtet und nicht spartanisch, ohne ein Gefühl des Wohnens. Dieses Rudel ist eine Familie. Etwas was ich sehr beneide, was es in meinem Altem Rudel nicht gab. Zumindest nicht in diesem Zusammenhang, dieses Gefühl, welches das Rudelhaus ausstrahlt. Ich folge den Stimmen, komme an mehr Bildern vorbei, Einkaufstüten und lande im Wohnzimmer. Ich werde von mehreren Augenpaaren angeschaut bevor Sergio aufsteht.
»Wie geht es dir? Weshalb bist du aufgestanden? Setzt doch hin. Komm, ich helfe dir.«, redet Sergio auf mich ein während er mich zum Sofa geleitet. Meine Haut prickelt, wo er sie berührt und seine Stimme beruhigt mich, nimmt mir jedoch nicht die Angst um meine Kinder. Ich achte nur auf Sergio, ignoriere die neugierigen Blicke seiner Rudelmitglieder.
»Meine Kinder. Ich will meine Kinder sehen, sofort!«, verlange ich, entreißen mich seinem Griff als ich meinem Gefährten in die Augen sehe. Seine Saphirblauen Augen sind voller Sorge, aber auch kann ich einen Funken Stolz erkennen. Er setzt sich neben mir, legt seine Hand auf mein Knie.
»Meine Kinder, Sergio.«, dränge ich, höre mich schon fast hysterisch an und genauso fühle ich mich auch. Ich will meine Kinder sehen, und zwar sofort.
»Deine Kinder sind in Sicherheit, Bella und Charlie spielen mit Cailey verstecken und Lothar macht in seinem Zimmer ein Mittagsschläfchen. Siehst du, hier ist ein Babyfon.«, meint Sergio mit sanfter Stimme während er mir ein Babyfon in die Hand drückt. Ich höre wie Lothar ruhig atmet, was mich wiederum ein paar meiner Ängste nimmt. Cailey spielt gerne verstecken und solange sie nicht alleine und ohne Aufsicht ist, macht mir das nicht sehr viel aus. Zumindest möchte ich mir das vergebens einreden. Es sind meine Babys. Ich muss Sie doch vor der Welt schützen und bisher versage ich nur. Ohne Sergios Hilfe, hätte ich den Kampf nie gewonnen. Ich wäre gestorben und hätte meine Kinder verlassen, ohne Eltern, ohne Rudel, ohne Familie.
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Rudelfamilie
WerewolfSie wurde verraten, benutzt und verlassen. Er seht sich nichts mehr, als eine eigene Familie. Sie fühlt sich alleine und möchte dennoch keinen Partner. Er will Sie vor seiner Welt beschützen und Sie trotzdem für sich gewinnen. Beide wollen das glei...