Möge der neue Tag dich im Einklang mit dir treffen.
-Altirischer Segenswunsch
Ich kann es einfach nicht glauben, Sergio hat es wirklich geschafft. Er hat es geschafft, mich dazu zu überreden, dass wir gemeinsam mit den Kindern einkaufen gehen. Es ist nicht so, dass ich ohne meine Kinder gegangen wäre, aber ich wollte alleine mit meinen Kindern gehen. Ohne, dass Kriegsrudel und vor allem, ohne Sergio. Er ist vielleicht mein Gefährte, aber trotzdem will ich nicht vierundzwanzigsieben mit Ihm verbringen. Es ist schon schlimm genug, dass ich gestern in seinem Bett eingeschlafen bin. Ich sollte mich nicht an seinem Geruch gewöhnen, ich sollte mich gar nicht an Sergio gewöhnen und auch nicht an das Kriegsrudel.
»Bist du immer noch am Schmollen?«, erkundigt mein Gefährte sich mit einem Grinsen im Gesicht bei mir. Ich schaue weg, beobachte die Menschen, die keine Sorgen haben. Aber der Schein kann oft trügen, wie gut kann man bei einem fremden erkennen, ob er sorgen hat? Vielleicht sogar die gleichen sorgen, die einem selbst plagen. Ich frage mich, wie viele in meiner Lage sind. Wie viele den gleichen schmerz fühlen, die gleiche Enttäuschung und wie viele denken, dass es kein Happy End geben wird für sie. Wird es überhaupt ein happy End geben? Will ich überhaupt ein Happy End? Ein Happy End mit Sergio und seiner Familie.
»Bleibst du noch lange im Auto sitzen? Sogar deine Tochter lacht dich aus.«, verhöhnt mein Gefährte mich während er mit meinen Kindern neben der Beifahrertür steht. Es könnten seine Kinder sein, so gelassen wie sie sich bei Ihm verhalten. Lothar in seinem Kinder wagen und Cailey die sein Hosenbein festhält. Kinder brauchen beide Elternteile, nicht nur eins. Nicht nur eine gebrochene Person, die sie aus Ihrem Leben gerissen hat. Eine Person die sie zwar lieben, aber trotzdem die Schuld dafür geben werden.
»Ich bin bloß in meine Gedanken versunken!«, rechtfertige ich mich, steige aus und schenke meiner Tochter ein lächeln. Sergio hat Lothar schon in seinen Kinderwagen gelegt. Der Kinderwagen wird schon zu klein für Ihn. Ich sollte einen Buggy anschaffen. Vielleicht einen gebrauchten, die sind günstiger und ich weiß, nicht einmal wie ich die heutige shoppingtour bezahlen soll. Wenn ich mit den Kindern anfange, danach der Buggy anschaffe und dann bin ich dran, wenn noch Geld übrig ist.
Jetzt muss ich nur noch, Sergio von der Idee überzeugen, was eigentlich unmöglich ist. Er ist ein Sturkopf, was seine Chance angeht. Sollte er nicht eigentlich, gegen eine Gefährtin sein? Die Gefahr, die seinen Position mit sich bringt, sein Rudel und generell, dass leben welches er führt. Jeder weiß, wie viel das Kriegsrudel herumreist. Die Krieger begeben sich Monate lang auf Missionen begibt und können vielleicht gar nicht wieder zurück kommen. Monate lang ohne meinen Gefährten?
Nein, danke.
Entweder oder.
Nicht beides, dass könnte ich nie. Das würde ich meinen Kindern auch nicht antun wollen und dabei habe ich nur Zwei. Das kann doch kein Leben sein. Was sollen meine Kinder denken?
»Paige. Ich weiß, dass du das lieber alleine machen möchtest. Aber du hast mir eine Chance versprochen und ich bin erst zufrieden, wenn ich meine Chance bekomme. Also, was ist das Problem? Gefällt dir die Stadt nicht? Wir können weiter fahren. Gefällt dir das Geschäft nicht? Es gibt noch andere. Hast du Hunger? Dann essen wir was. Aber ansonsten, bitte. Ich möchte, doch nur Zeit mit dir und deinen Kindern verbringen. Vor allem aber mit dir und ich weiß, wie wichtig dir deine Kinder sind und du sie nicht aus den Augen lassen möchtest. Also?«, drängt Sergio.
»Das ist es nicht. Ich gebe mein bestes.«, seufze ich und sehe Cailey, dabei zu wie sie ein pinkes Kleid aussucht. Um Sergios blick ausweichen zu können, drehe mich zum nächstgelegenen Kleiderständer um.
»Was ist es dann? Es gibt doch etwas, dass an dich nagt und ich lasse nicht zu, dass es uns den Tag vermiesen wird. Also entweder du sagst es mir, und ich helfe dir oder aber, du reißt dich zusammen.«, mahnt mein Gefährte, stellt sich vor mir hin und drückt mit seinem Finger meinen Kopf nach oben bis ich ihm in die Augen sehen muss.
»Vielleicht ist es doch dieses Geschäft und die andern drei in denen wir waren.«, beichte ich meinem Gefährten.
»Jetzt verstehe ich nur Bahnhof. Gerade eben, war es nicht das Geschäft und jetzt ist es das Geschäft? Erkläre mir das bitte. Ich verstehe gerade wirklich nicht, was dir gegen den Strich geht.«
»Hast du die Preise gesehen?«, frage ich Sergio leise und deute auf die Kleiderständer. »Das ist ziemlich viel Geld, Sergio.«, füge ich hinzu als er mich immer noch verwirrt ansieht. »Das kann ich mir nicht leisten!« Geschockt sehe ich dabei zu, wie Sergio laut anfängt zu lachen. Er macht sich über mich lustig. Das kann doch nicht sein! Wer denkt Sergio, wer er ist. Der weiß wohl noch nicht, das Geld nicht an Bäumen wächst. Nicht jeder ist Teil von einem prominentem Rudel.
»Du glaubst doch nicht wirklich, das ich zulasse das du zahlst oder? Wenn du Glück hast, darfst du für das essen zahlen, aber auch nur, wenn ich es zulasse. Vergiss nicht, ich bin nicht wie dein erster Gefährte. Ich sorge für das, was ich Mein Nenne.«, lacht Sergio und lässt mein Kinn los.
»Mama! Guck mal!«, ruft meine Tochter, überglücklich. In den Händen hält sie nur pinke Kleidung und Ihr fallen, mehrere Kleidungsstücke hinunter als sie auf uns zu rennt. Hinter mir höre ich Sergio grunzen. Wütend sehe ich ihn über meine Schulter an. Er soll sie nicht ermutigen, aber wenigstens rettet Cailey mich vor einer Antwort.
»Cailey, mein Schätzchen. Wieso hast du dir denn all die Kleidung ausgesucht?«, frage ich mein Tochter und gehe in die Knie.
»Ich kann mich nicht entscheiden Mama! Guck, das ist alles Pink! Pink!«, quiekt sie, lässt alle Kleidungsstücke fallen und zeigt dann auf diese.
»Trotzdem Schätzchen, dass ist ziemlich viel. Das können wir nicht alles kaufen. Warum suchst du dir nicht deine Lieblingsstücke aus.«, rede ich sanft auf meine Tochter ein. »Wie wäre es mit dem Kleid? Du trägst doch gerne Kleider, zwei T-Shirts, zwei Röcke und zwei Hosen.«
Cailey sieht Sergio traurig dabei zu, wie er die Kleidungsstücke wieder einsortiert und andere, in der richtigen Größe mitbringt. Am Ende hat Cailey fast alles wieder in Pink und Rosa Töne. An der Kasse schmerzt der Betrag, den die Kassiererin nennt, aber Sergio scheint das nicht zu interessieren. Es gibt wirklich Menschen, die keine Geldprobleme haben oder nie gekannt haben.
Er hat sich nicht eingemischt. Sergio hat sich vorhin als ich Cailey gerügt habe, nicht eingemischt. Er hat stumm zugeschaut und genau das getan, was ich wollte. Er hat die Kleidung zurück gebracht, aufgehängt und trotzdem darauf geachtet, dass er sich Cailey zum Feind macht.
»Paige, denke einfach nicht an das Geld. Es ist meins und ich kann damit tun was ich möchte. Ich gebe es gerne für dich und deine Kinder aus.«, murmelt mein Gefährte zu mir als wir gemeinsam den Laden verlassen. Hat er meinen Zusammenzucken bemerkt? Während ich den Kinderwagen schiebe hält Sergio die Hand von Cailey und die Taschen.
»Können wir essen gehen? Ich habe Hunger! Hunger!«, quengelt Cailey laut und zieht dabei an Sergios arm.
»Natürlich Prinzessin. Aber vorher, solltet du deine Mutter fragen.«
»Spätzchen, wir kaufen vorher noch Schuhe und danach gehen wir essen. Wie wäre es mit Pizza oder wäre dir Pommes lieber?«, versuche ich einen Kompromiss zu erreichen mit meiner fünfjährigen Tochter. Es wird sich nicht lohnen, zu versuchen, dass Cailey etwas gesundes isst, wenn wir in der Stadt sind. Sie ist immerhin Fünf und es ist nicht leicht mit einer Fünfjährigen zu streiten und diese zur Vernunft zu bringen.
»Pfannekuchen! Pfannekuchen! Pfannekuchen!«, schreit meint Spätzchen laut und schwingt Sergios Arm hin und her.
»Dein Leibgericht, nicht wahr.«, murmel ich leise mit einem Kopfschütteln. Ich kann es ihr nicht abschlagen. Sie war schon solange nicht mehr, so lebendig.
Eure Linkszanne
Sonntag, der 11 April 2021
(Montag, der 17 Februar 2020)
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Rudelfamilie
WerewolfSie wurde verraten, benutzt und verlassen. Er seht sich nichts mehr, als eine eigene Familie. Sie fühlt sich alleine und möchte dennoch keinen Partner. Er will Sie vor seiner Welt beschützen und Sie trotzdem für sich gewinnen. Beide wollen das glei...