Am nächsten Tag sitze ich unruhig im Hörsaal. Mein Hintern schmerzt noch immer von dem Spiel mit Ben. Komisch irgendwie. Hätte mir niemals träumen lassen, das einmal zu sagen. Dennoch stelle ich mir vor, der Fuchs hätte mich gezeichnet. Vielleicht als Strafe dafür, dass ich gestern ohne Erlaubnis gekommen bin.
Seelig stütze ich den Kopf auf meine Hand. Viel schlimmer als das Pulsieren meiner Rückseite ist ohnehin das Warten auf eine Antwort in der R.R.-Gruppe.
Ziellos lasse ich den Blick umher gleiten. Der Vorlesungsstoff ist irrelevant. Farbenlehre. Wichtig ist ohnehin nur Rot. Ich grinse. Ob einer aus meinem Kurs wohl ebenfalls ein Spieler ist? Ich gehe im Kopf meine Kommilitonen durch. Keiner wirkt auf mich masochistisch oder submissiv.
Wirke ich denn so? Ist es überhaupt möglich, diese Eigenschaft von außen zu erkennen? Ich schüttle leicht den Kopf. Solange diese Lebensart nicht extrem betrieben wird, wohl eher nicht. Ich kann ja auch niemandem seine Homosexualität einfach so ansehen. Dazu muss ich die Person wohl erst näher kennen lernen.
Mein Handy vibriert. Ich zucke zusammen. Heißer Strom durchläuft meinen Körper. Schnell und dennoch möglichst unauffällig ziehe ich es aus meinem Rucksack. Ich lege es neben meine Federtasche und schalte das Display an: Eine private Nachricht von ihm und eine in der Gruppe. Das Beste kommt zum Schluss. Also öffne ich zunächst letztere:
>Liebe Spielerinnen und Spieler,
es ist wahrlich eine Freude gewesen, die vielen schönen Bilder zu erhalten. Ich heiße euch hiermit in der nächsten Runde herzlich willkommen. Lasst uns nun ein wenig privater werden.
Der Fuchs<
Mittlerweile sind nur noch 500 Spieler dabei. Über die Hälfte wurde damit schon aussortiert. Einen Schritt näher am Sieg. Zufrieden öffne ich die private Nachricht:
>Willst du nicht lieber aufpassen, als in der Gegend herum zu starren oder auf dein Handy zu schauen?<
Erschrocken atme ich ein. Woher kann er das wissen? Schnell sehe ich mich um. Dieselben Leute wie immer. Einige sehen gespannt nach vorn, andere schauen auf ihre Smartphones oder kritzeln etwas in ihre Blöcke.
Ich schaue wieder auf den Bildschirm. Es ist die erste direkte Frage, die er mir stellt. Kein Lob und keine Anweisung. Eine einfache Frage, als wäre er irgendein Freund. Ich tippe schnell eine Nachricht:
>Das würde ich äußerst gern, doch ich kann mich einfach nicht konzentrieren.<
Seine Antwort erhalte ich beinahe sofort.
>Wieso nicht?<
Wenn er mich wirklich beobachtet, dann weiß er das doch ganz genau. Er spielt nur mit mir!
>Dieses Spiel geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Vor allem, weil ich noch immer die Spuren von gestern merke.<
>Bist du feucht?<
Blut schießt mir in die Wangen. Scham und Erregung. Die Muskeln in meinem Unterleib ziehen sich zusammen und ich beiße mir auf die Unterlippe. Drei Worte von ihm und mein Körper reagiert heftiger denn je. Ich fasse meine Antwort ebenfalls kurz aber ehrlich.
>Ja<
>Du wirst dich jetzt in diesem Moment, in diesem Raum zum kommen bringen. Mir ist egal, ob es jemand mitbekommt oder nicht. Sei gewiss, ich werde dich beobachten und wissen, ob du nur schauspielerst. Sollte ich dich dabei erwischen, bist du raus aus dem Spiel. Zudem wirst du, nachdem du diese Nachricht gelesen hast, dein Handy wegpacken und es erst wieder herausholen, wenn du zu Hause bist.
Viel Spaß.
Der Fuchs<
Ich kann meinen Augen kaum glauben. Voll angespannter Erregtheit, lasse ich mein Handy in die Tasche gleiten. Dann lehne ich mich so weit zurück, wie es in den engen Sitzreihen des Hörsaals möglich ist.
Ich schaue mich erneut um. Neben mir sitzt irgendein Mädchen. Sie sieht tapfer nach vorn, doch immer wieder fallen ihr die Augen zu. Links von mir endet die Sitzreihe und die Riegen hinter mir sind allesamt leer. Typisch für einen Tag mitten im Semester.
So leise wie möglich ziehe ich meine Tasche auf den Schoß. Schiebe dann meine linke Hand darunter und weiter bis zum Saum meiner Jeans, wo ich sie eintauchen lasse. Sie bahnt sich ihren Weg weiter hinab über meinen Schamhügel bis sie schließlich die heiße Nässe zwischen meinen Beinen erreicht. Ich wage es nicht noch tiefer zu gehen und massiere deshalb nur meine Klit in sehr langsamen und vorsichtigen Kreisen.
Das Verbotene, Verruchte kickt mich unglaublich. Ich muss mich zwingen, die Augen offen und meinen Mund geschlossen zu halten. Kein Keuchen, kein lüsternes Seufzen darf meinen Lippen entschlüpfen. Ich stelle mir vor, wie er anstelle des Mädchens rechts neben mir sitzt. Mit diesem schiefen Grinsen. Seine linke in meiner, seine rechte Hand in seiner Hose.
Jeans diesmal und T-Shirt. Beides in schwarz. Er träg dennoch die Maske. Doch es stört niemanden hier. Sein Blick ist nach vorn gerichtet. Als gäbe es nichts Spannenderes als die Erzählungen des Dozenten. Mich sieht er nicht an. Ich bin nur ein Objekt für ihn in diesem Moment. Etwas nebensächliches, wie ein Porno, den man lüstern verzehrt und am nächsten Tag schon wieder vergessen hat.
Seine Finger zeichnen Kreise und Spiralen auf meinem Kitzler. Die lustvolle Spannung in mir drängt nach außen. Es wird immer schwieriger, einfach stumm und unbeteiligt da zu sitzen. Vor allem, da mich meine Fantasie immer mehr einnimmt.
Aus dem Augenwinkel sehe ich plötzlich, wie er mich anschaut. Sein Blick ist so wild und intensiv, dass ich augenblicklich komme.
Ein leises Stöhnen stielt sich aus meinem Mund. Schlagartig bin ich wieder im Hier und Jetzt. Er ist verschwunden. Stattdessen ist da meine Sitznachbarin, die mich nun besorgt anschaut und mich fragt, ob alles okay sei. Ich schiebe es auf Regelschmerzen. Sie sieht mich verständnisvoll an und richtet dann wieder ihre Aufmerksamkeit auf den Monolog des Dozenten. Ich lege den Kopf in den Nacken und grinse. Mein Körper kribbelt noch immer. Aufgabe bestanden.
DU LIEST GERADE
Red Rose Game
RomanceGelangweilt von der Tristesse des Alltags nimmt Lisica an einem Spiel Teil, welches ihr Leben verändern wird. Verlangen, Hörigkeit und Lust. Wie weit wird sie im Kampf um den Preis des Red Rose Games gehen?