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Wir begeben uns zum Ausgang. Kaum haben wir die Tür passiert, da hängt sich Lovita an Lycos freien Arm. Sie schweigt. Schaut mich aber besorgt an. Erst als wir im oberen Stockwerk ankommen, beginnt mein Begleiter zu sprechen. Er wirkt arg verstimmt. „Ich verstehe nicht, was er da tut. Das ist doch gegen seine eigenen Regeln."

Wir stehen vor der Wohnungstür. Mein Begleiter sieht mich an: „Zum einen hätte er dich nicht zu so etwas zwingen dürfen und zum anderen ist es nicht seine Aufgabe, deine Strafe zu vollziehen. Ich bin doch dein Begleiter. Traut er mir etwa nicht zu, hart durchgreifen zu können?" Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Fühle mich noch immer etwas benommen, von dem, was gerade geschehen ist. Was ER mit mir gemacht hat.

Lycos öffnet die Tür. Anscheinend war seine Frage ohnehin nur rhetorisch gemeint gewesen. Wir treten ein. „Lisi, setz dich doch bitte vor den Kamin. Und nimm das hier." Er reicht mir die Peitsche. So unauffällig wie ich kann, tappe ich zu einem der Sessel vor dem Kamin. Den Holzgriff fest umklammernd. Lovita und Lycos stehen noch immer vor der Tür. Ich kann sie aus dem Augenwinkel sehen, während das Feuer angenehm warme Wellen gegen meine Schienbeine schlägt.

„Liebster, er meint das sicherlich nicht so. Bitte schau nicht mehr so traurig."

„Weil du nicht stillschweigen kannst! Weil er denkt, ich hätte dich nicht im Griff" Ich zucke zusammen, seine Stimme ist laut und kalt.

„Bitte, mein Herr-"

„Sei ruhig!" Schluchzen.

Ich zwinge mich in die Flammen zu schauen. Den beiden ihre Privatsphäre zu lassen. Das hier ist auch meine Schuld. Die Badezimmertür wird geöffnet und knallt kurz darauf zu. Lycos seufzt auf. „Verdammt. Lovita, es tut mir leid." Wieder die Badezimmertür. Auf und wieder zu. Unverständliches Gemurmel.

Ich schlinge die Arme um meine Knie. Wenn ich nicht hierhergekommen wäre, würden die beiden jetzt nicht streiten. Dann hätte ich aber auch nie den Fuchs getroffen. Egoismus? Vielleicht. Im Bad ist es nun still. Nur das Knistern des Feuers erfüllt den Raum.

Was meinte Lycos damit, dass der Fuchs seine eigenen Regeln bräche? Und warum würde er dies tun? Doch nicht etwa meinetwegen. Ich schüttele belustigt den Kopf. Warum sollte er das tun, wenn er doch die schöne Liane hat? Was er wohl schon mit ihr angestellt hat? Ich schiebe die Bilder in meinem Kopf schnell beiseite. Stelle mir lieber vor, was er mit mir gemacht hat. Sein Geruch liegt noch immer in meiner Nase. Ich schließe die Augen.

In diesem Moment klopft es an die Tür.

Ich springe schnell auf. Adrenalin pumpt durch meine Adern. Als ich die Tür öffne, kann ich kaum atmen. Da steht er vor mir. Schwarzer Anzug und Fuchsmaske. Bernsteingelbe Augen und wilde Haare. Der Streit zwischen Lovita und Lycos ist fürs erste vergessen. Ich umklammere die Peitsche, als würde sie mir halt geben. „Bereit für deine Strafe?" Ich nicke: „Ja, mein Herr."

Meine eigenen Worte lassen mich schon wieder feucht werden. Ich beiße mir auf die Lippe. Erschrecke als sich seine Hand um mein Kinn legt. Er drückt meinen Kopf nach oben. „Sieh mich an." Ich schaue ihn an. Sein Daumen streicht über meine Unterlippe. Seine Berührung hallt in meinem Unterleib wider.

Mein Körper reagiert ganz von allein, ohne nachzudenken. Meine freie Hand greift nach der seinen. Ganz langsam, ganz sanft. Gebe ihm die Möglichkeit mein Tun noch zu unterbinden. Als wäre er ein wildes Tier. Gefährlich und doch scheu. Ich umschließe seinen Daumen mit den Lippen und sauge sanft daran. Lasse meine Zunge um ihn herumtanzen. Zeige ihm, was ich kann und was ich auch noch woanders tun könnte. Aufgeladene Spannung zwischen uns. Wie die Luft vor einem Unwetter. Es ist unglaublich.

Mit einem Mal wird die Badezimmertür geöffnet. Erschrocken und auch etwas ertappt drehe ich mich um. Lycos und Lovita, Arm in Arm kommen heraus und bleiben bei unserem Anblick abrupt stehen. Der Fuchs ergreift zuerst das Wort in dieser unangenehmen Situation: „Wir sollten in meine Wohnung gehen, Lisi. Bevor es noch zu spät für deine Strafe wird, meinst du nicht?" Ich nicke. Schaue ihn verlegen an. Er grinst. Wie kann er jetzt nur grinsen? „Bis später," haspele ich einen Abschied zu meinem Begleiter und seiner Kleinen. Sie erwidern meine Worte. Der Fuchs nimmt mich bei der Hand und führt mich zum letzten Zimmer des Flures, das Zimmer mit dem Tastenfeld.

Red Rose GameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt