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Ben Pov

"FUCK! KOMMT HER!" rufe ich sie zusammen. Alle stürmen her, und sie sind genauso fassungslos wie ich. "Kennt sich jemand damit aus?!" frage ich unter Stress. Alle schütteln den Kopf. "Wir haben 2 Minuten. Schnappt euch Waffen und Klamotten dann müssen wir weg" stresse ich. Ich renne ins Zimmer und hole das Nötigste heraus. Dann ziehe ich mir schnell noch etwas über und laufe hinaus. Die anderen Folgen mir. Wir sprinten so schnell es uns der Schnee erlaubt. Emma läuft an meiner Seite. Ich reiße sie zu Boden, dann fliegt alles in die Luft. "Was sagt ihr jetzt dazu ihnen beizutreten?" fragt Bruce wehmütig. "Halte deine verdammte Schnauze, Bruce" blaffe ich zurück. Ich bin angepisst. Die Regierung schafft es immerwieder mir alles zu nehmen. Wir nehmen die Rucksäcke wieder in die Hand und trotten hinunter. Emma hält ihren roten Pulli hoch damit wir nicht von Kugeln durchlöchert werden. "Was war das?" fragt Robert. Er, kommt uns entgegen. "Das war unser Heim. Wir sind obdachlos" sage ich darauf. Er winkt uns zu sich und wir folgen ihm. "Tretet ihr uns bei?" fragt er. "Ja, werden wir" sage ich genervt. Sein Grinsen ist nicht zu übersehen. Wir gehen wieder in das Gebäude, wo wir zuvor auch schon drinnen waren. "Hallo, was wollt ihr so schnell wieder hier? Habt ihr es euch anders überlegt?" fragt Martin. "Unser Haus ist im Arsch, also ja" sagt Alistar darauf. Wir sind alle angepisst, aber ich glaube es ist vielleicht nicht einmal so schlecht, dass wir beitreten. Ich meine, das sind alles erfahrene Killer und naja, vielleicht kann man das eine oder andere noch lernen. "Habt ihr irgendwo einen Schlafplatz?" fragt Emma und kratzt sich am Kopf. Martin meldet sich grinsend zu Wort. "Ja, klar. Kommt mit." Wir nehmen unsere Sachen und folgen ihm. Er bringt uns in einen großen Raum. "Wir bringen euch gleich Decken. Wir haben selbst nicht mehr als den Boden" berichtet er. "Ich hatte schon viel weniger" gebe ich zurück. Er geht hinaus und schließt die Tür. Emma lässt sich auf den Boden sinken und rauft sich die Haare. Sie sieht nicht gut aus. Sie ist ganz blass und wirkt weinerlich. "Das wird wieder" will ich sie beruhigen. "Nein, wird es nicht. Versteht ihr nicht? Wir werden Nomaden. Wir laufen von Ort zu Ort und haben kein Heim." "Wir werden uns irgendwo niederlassen" sagt Logan. "Die führen Krieg gegen den Staat. Wir sind wieder mitten drin. I-Ich will das nicht. Ich weiß, das ich in der Hölle lande, weil ich Menschen getötet habe, aber ich wollte nie aktiv Krieg führen." Ich hebe sie auf und nehme sie in den Arm. "Ich will das nicht." schluchzt sie heiser. "Ich weiß" murmle ich. Ich sehe die anderen an und lese in ihren Gesichtern das es ihnen genauso geht. Nur Bruce verzieht keine Miene. Ich finde diese Organisation großartig, aber mir wäre es lieber ein zu Hause zu haben und in frieden zu leben. Aber man bekommt nicht alles im Leben. Und außerdem ist das mit dem Frieden jetzt sowieso nicht möglich und vielleicht gefällt es uns noch. Plötzlich geht die Tür auf und Martin kommt herein. Als er uns sieht, legt er einfach die Decken ab und verschwindet wieder. Als sich Emma von mir löst, wischt sie sich die Tränen ab und setzt sich mit einer Decke ins Eck. "Schlaft jetzt ein bisschen. Morgen schauen wir ob etwas übrig geblieben ist" plane ich voraus. Ich teile die Decken aus und wir legen uns hin. Emma sitzt immernoch in der Ecke und starrt vor sich hin. Ich stehe nochmal auf und ziehe sie zu mir. "Komm, schlaf jetzt, es bringt nichts" sage ich ihr eindringlich. Sie legt sich zu mir unter die Decke und schläft dann ohne ein Wort des Protestes ein. Ich brauche auch nicht lange, bis ich eingepenne.

Traum

"Papa, wieso gehst du?" "Weil böse Menschen gegen gute Menschen kämpfen. Ich muss den guten Menschen helfen, die Bösen zu besiegen." "Aber wieso weint Mama?" "Weil sie nicht will, dass ich gehe." "Ich will aber auch nicht, dass du gehst." "Ich muss aber gehen, weil die Guten Menschen mich brauchen." "Wohin gehst du?" "Ich gehe in den Irak." "Darf ich dich besuchen?" "Nein, das ist leider nicht möglich." "Kommst du wieder?" "Ja, mein Junge, ich komme wieder." "Wann?" "Ich weiß es nicht. Aber irgendwann. Irgendwann....." Und er kam nicht wieder

Ich wache auf und sehe mich um. Es ist stockdunkel, aber trotzdem merke ich wie Emma neben mir mit offenen Augen liegt. "Kannst du nicht schlafen?" flüstere ich. "Doch, aber ich habe schlecht geträumt" sagt sie leise. "Du auch? Versuch zumindest zu schlafen'' empfehle ich. "Nein, ich will nicht. Er kehrt wieder" antwortet sie verschlafen. "Erzähl." "Als ich 12 war und wir flohen, ich sehe immerwieder das Bild meiner Mutter und meines Vaters. Wie sie dasitzen als leere Hülle. Es gab nichts zu Essen oder nicht viel eben, und das was sie bekamen gaben sie stets mir. Dadurch sind sie verhungert. Wir waren mit dem Schiff unterwegs. Und deiner?" "Damals, als mein Vater wegging. Meine Mutter hat bitterlich geweint. Er wurde rekrutiert, aber das war damals zu der Zeit, als im Irak Krieg herrschte. Ich war 9. Ich habe ihn dann nicht mehr wieder gesehen. Er galt als verschollen. Krieg ist scheiße, aber fast unvermeidbar. Aber komm, lass uns jetzt schlafen" sage ich. "Ich kann nicht" motzt sie herum. "Dann schläfst du eben nicht?" Ich lege meinen Kopf auf meinem Arm ab und schließe die Augen.

"Aufstehen Ladies!" Ich reiße die Augen auf und sehe zur Tür. Martin steht darin und als er sieht das Emma schlafend bei mir liegt, ändert sich sein Blick schlagartig. "Kommt dann, ihr seid zur Wache dran. Nur weil ihr neu seid, werdet ihr nicht verhätschelt. Essen gibts zu Mittag." Wütend knallt er die Tür zu. Jetzt wird auch Emma wach. "Was ist denn?" fragt sie schlaftrunken."Wir müssen Wache halten. Steht alle auf" fordere ich sie auf. Ich werfe die Decke zur Seite und ziehe mir etwas schwarzes an. Dann gehe ich in das vermutliche Büro. "Ahhh, guten Morgen! Hol die anderen, wir rüsten euch dann aus" befiehlt Robert. Ich rufe sie zu mir. "Ja, was ist?" fragen Bruce und Alistar fast wie aus einem Hals. "Ihr bekommt eine Rüstung. Nur Emma können wir nichts bieten da wir nur 4 Panzer haben" sagt er. "Ist ok, sie soll meinen haben" melde ich mich. "Na gut....das ist aber deine Entscheidung." ''Ich habe kein Problem damit'' sagt Emma. "Nein, nimm du ihn, ich bin vorsichtig genug" sage ich darauf. "Nein, du nimmst ihn" streitet sie. "Das will ich nicht. Ich werde schon nicht abkratzen. Und jetzt keine Diskussion" schimpft sie weiter und beendet damit das Gespräch.

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