Die Zukunft

14

Logan Pov

"Kommt, wir müssen weiter" versuche ich Ben zu wecken. Ich stelle ihm die Dose mit Essen vor die Nase in der Hoffnung, er würde dann aufwachen. "Hey, morgen Leute" begrüßt Ben uns im Halbschlaf. Als er dann das Essen sieht, greift er herzhaft zu. "Komm, wir wollen weiter, bevor es hell wird" feuere ich ihn an. Er isst fertig und packt dann sein Zeug zusammen. Dann gehen wir weiter.

Wir stapfen durch den Schnee, in einer Kälte, wo es wohl am besten wäre, vor dem Kamin zu sitzen. Trotz alldem müssen wir zusehen, dass wir es rechtzeitig zu einer Hütte oder so etwas änliches schaffen.

Im Laufe des Vormittags finden wir dann ein kleines Dorf. Es unterscheidet sich in sofern, da dort verdammte Luxusbuden stehen. "Das ist für die Staatsangestellten. Die Wixxer wohnen dort in Frieden, wenn sie nicht gerade Zivilisten oder so umbringen" schimpft Ben.

Wir versuchen ohne weiter aufzufallen weiterzugehen, doch dann hören wir fremde stimmen. Es sind die von Männern. "Los, verstecken!" befiehlt Bruce. Alle verschanzen sich hinter steine oder Bäume. Die Männer kommen immer näher. Es sind ungefär drei, oder vier. Ich sehe zu Bruce rüber, der mir Handzeichen gibt.

Dann gehen sie an mir vorbei. Einer läuft etwas abseits. Den greife ich mir und drehe ihm fast geräuschlos den Hals um. "Hey, da sind Fußspuren!" ruft einer der Beamten. Sie drehen sich um, wobei ich die Leiche im Schnee verstecke. Sie kommen wieder näher, und jetzt kann ich sie auch sehen. Es sind noch drei, nicht besonders schwer bewaffnet, aber warm bekleidet. Ich sehe rüber zu Emma, die mit ihrem Messer in der Hand spielt. Ich bedeute ihr, ruhig zu sitzen. Dann zähle ich bis drei. Plötzlich springen wir alle aus unseren Verstecken. Emma rammt einem das Messer in den Hals. Ben hat ein Seil und erdrosselt ihn, ich drehe ihm nach wie vor den Hals um. "Gut gemacht. Und wisst ihr was? Wir haben jetzt neue Winterbekleidung" jubelt Bruce. Wir fangen an ihnen die Jacken und die Panzer auszuziehen. Emma bekommt das Zeug vom Kleinsten der vieren. Die Klamotten sind moosgrün und schwarz. Als nächstes ziehen wir ihnen die Hosen aus. (Nohomo) Als wir uns dann vollständig umgezogen haben, nehmen wir uns noch ihre Waffen und gehen. "Da wird einem gleich wärmer. Der Staat gibt verdammt viel Geld dafür aus" sagt Ben so vor sich hin. Emma zieht sich ständig die Hose wieder hoch. Sie ist ihr viel zu groß, aber sie hält warm. "Warte" halte ich sie auf. Sie bleibt stehen und sieht mich erwartend an. Ich ziehe mir die Jacke aus und gebe ihr dann meine Hosenträger. "Hast du wohl nötiger." "Danke" sagt sie lächelnd. Dann gehen wir wieder weiter.

Als es dann finster wird, sehen wir wieder ein kleines Dorf. Die Häuser sind beleuchtet und die Kamine Rauchen. Doch wir können Schreie hören. Wir eilen hinunter und was wir dort sehen, lässt mein Herz schneller schlagen. Die Typen bringen ein Menschenopfer dar. Es ist ein 15 jähriges Mädchen das an einem Kreuz angekettet ist, an Armen und Beinen. Unter ihr steht eine Wanne. "W-was machen die da?" fragt mich Emma und zupft an meiner Kleidung. "Ich schätze, sie Opfern eine Jungfrau" gebe ich genauso geschockt zurück. Plötzlich bemerkt uns jemand aus der Sekte. "Müde Wanderer, habt ihr euch in unser Dorf verirrt?" In dem Aufzug kommen wir wohl kaum glaubhaft rüber. "In der Tat haben wir uns verlaufen. Aber es ist nicht weiter schlimm. Bitte führt euer Ritual fort, wir wollen keine Last sein" sagt Ben in einem Förmlichen Ton den ich bisher noch nie von ihm gehört habe. "Nein, ich heiße euch als Gast willkommen. Bitte wohnt unserem Ritual bei" sagt der wohl Stammesälteste der Sekte. "Na gut. Vielen Dank" antwortet ihnen Ben. Dann sehe ich wie Emma an seiner Kleidung zupft und ihm etwas zuflüstert. Sein Blick wird dadurch besorgter und er flüstert etwas zurück. "Bruce, was ist eigentlich mit den beiden los? Sind die jetzt ein Paar, oder was?" flüstere ich zu ihm. "Naja, aus denen wird irgendwann irgendwas. Entweder beste Freunde oder etwas bessere Freunde" sagt er. Das 'bessere' besonders betonend. Wir werden in den Kreis geführt und dann wird das Ritual fortgeführt. Der Älteste reißt ihr die Kleidung herunter. Dann steigt er auf eine Erhöhung. Er nimmt ihren Arm und schneidet ihr die Pulsadern auf. Sie schreit wie am Spieß. Dann nimmt er ihr Bein und schneidet dort an der innenseite des Beins die Ader auf. Dasselbe wiederholt er auf die anderen Seite. Sie bluten stark und alles geht in die Wanne. "Und nun, um unsere Schwester von ihren Sünden zu befreien," setzt er an. Er nimmt nun ein größeres Messer und schneitet ihr ganz langsam die Kehle auf. "Erlöst wird sie nun von ihren Sünden." Sie ist kaum noch in der Lage zu schreien. Sie würgt eher, aber sie weint. Dann wird sie immer ruhiger, bis sie vollkommen erstummt. Emma klammert sich an Ben. Sie kämpft mit dem Erbrechen. Es riecht nach Blut. Sie lassen das Mädchen dort hängen, bis kein Blut mehr herunterrinnt. "Was hat das Mädchen getan?" "Wir haben sie im Bett eines anderen erwischt" sagt er lächelnd. Ohh nein, so eine Sekte also. "Kommt mit, wir wollen speisen" sagt er mit dem Handzeichen das wir ihm folgen sollen. Unsicher gehen wir ihm nach.

Wir gelangen in eine Halle mit einer riesigen Tafel. Dort werden wir einem Platz zugewiesen und wir dürfen uns nehmen, was wir wollen. "Woher habt ihr die Anzüge?" fragt mich mein Sitznachbar. "Ach, es ist kalt und irgendwie mussten wir uns etwas warmes organisieren. Sie verstehen?" Er nickt grinsend und nagt dann weiter an seinem Huhn. Ich nehme mir auch etwas und beiße herzhaft in das Fleisch hinein. "Wir wollen die Gäste begrüßen, die heute bei uns nächtigen!" ruft der Stammesälteste. Dann erheben alle das Glas und rufen "Salvete!" was so viel wie "Seid gegrüßt!" heißt. Wir essen weiter, bis wir satt sind. Wir bekommen Wein und Bier zu trinken, trotzdem bleibe ich bei Wasser, da ich morgen fähig sein will. Bruce, Ben und Emma trinken ebenfalls nur Wasser. Irgendwann ist der Punkt gekommen, wo wir Schlafplätze zugewiesen bekommen. Eine junge Frau führt uns in eine Hütte. Dort bettet sie auf und wünscht uns dann eine gute Nacht. Da stehen zwei Betten und ein Doppelbett. "Was soll das jetzt?" fragt Ben verwundert. Ich und Bruce kugeln und am anderen Ende des Raumes. "Ihr verhaltet euch wie ein Paar!" werfen wir ihnen an den Kopf. "GAR NICHT!" zickt Emma herum, was uns noch mehr zum Lachen bringt. Dann beschließen sie, dass ich und Bruce in einem Bett schlafen sollen. "Na gut" brummen wir. Jetzt kichern sie.