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"Aber wenn sie von Stadt zu Stadt ziehen, woher weiß sie dann, dass sie ausgerechnet jetzt kommen?" frage ich nach. "Sie kommen jedes Jahr im Frühjar. Das ist schon so seid....ungefähr 3 Jahren" sagt sie darauf. "Leben hier außer euch noch andere?" frage ich weiter. "Ja, wir verwalten hier alles. Wir versorgen die Stadt schließlich mit Strom. Außerdem werden die Kinder, welche in dieser Stadt leben, ausgebildet. Mary ist eine davon" sagt sie und zeigt auf ein Mädchen. Sie ist vielleicht gerade einmal 18. "Und was sagt die Regierung dazu?" frage ich weiter. Plötzlich fängt einer zu lachen an. "Die haben nichts mehr zu melden. Sie wollten uns einige Male auslöschen, konnten es aber nicht. Irgendwann haben sie es einfach aufgegeben" antwortet mir Angie grinsend. "Also seid ihr besser organisiert als diese andere Gruppe von Rebellen, deren Zentrum zerstört wurde" fragt Ben. "Welche meinst du?" hakt sie nach. "Hmm.. der Anführer heißt Robert" sagt er. Plötzlich wird sie still. "Robert? Der Kerl ist doch kein Rebell! Das ist ein Betrüger" antwortet sie. "Das...sind Betrüger?" fragt Ben. Er klingt ungläubig und seine Stimme ist hoch. "Sie waren bei uns, dann hat ihnen ihr Vorgesetzter Max nicht gepasst und darauf sind sie abgehauen. Er zieht jetzt weiter nach Kanada und sucht offenbar Leute" sagt sie. "Nach Kanada? Zu mir sagte man sie wollen nach Mexiko"sagt Bruce darauf angesäuert. Sie atmet tief ein und dann langsam wieder aus. "Naja ihr seid jetzt ja hier. Aber wieso seid ihr dann nicht mit ihnen gegangen?" fragt sie. "Es war so: sie haben bei der Wache keine Bodentruppen plaziert. Die Staatsbeamten haben die Gebäude gestürmt also im Prinzip waren wir in der Falle. Ich und Emma sind gut rausgekommen. Einer hat uns tatsächlich in unserem Versteck gefunden, er hatte aber Mitleid. Alistar haben sie erwischt. Er ist tot. Ich bin ausgetickt und darauf sind wir abgehauen" sagt Ben. "Alistar ist tot?" fragt Angie erschüttert. Er nickt stumm. Sie schöpft den Eintopf in ein paar Schüsseln und stellt sie auf den Tisch. Sie legt noch Löffel dazu und alle Anwesenden fangen an zu essen.

Nachdem wir fertig sind wird uns ein Zimmer zugewiesen. Jeder bekommt ein Einzelzimmer. Ich betrete es und als ich sehe, dass dort ein Bett steht fällt mir ein Stein vom Herzen. Ein Bett, ein richtiges Bett. Ich gehe ins Bad und dort erwartet mich die nächste Überraschung: es gibt fließendes Wasser und sogar eine Zahnbürste. Ich dachte nie das ich mich einmal über die einfachsten Dinge so freuen könnte. Ich wasche mich und dabei fällt mir auf wie drecking ich eigentlich war. Als ich dann fertig bin ziehe ich mir meinen Hoodie an und lege mich hin.

Am nächsten Morgen werde ich von Angie geweckt. "Hey! Aufwachen, hast du gut geschlafen?" fragt sie freundlich. "Mhhh ja toll, wie spät ist es?" frage ich. "Es ist 7. Es gibt Frühstück bis 9" sagt sie. Sie setzt sich zu mir auf die Bettkante. "Brauchst du Klamotten?" fragt sie. "Mhhh naja vielleicht schon" sage uch etwas peinlich berührt. Sie lacht und steht auf. Dann geht sie zu den Schrank der im Zimmer steht und öffnet ihn. "Wir haben bei der Kleidergröße geraten aber ich schätze M sollte passen. Du hast ungefähr die gleiche Figur wie ich" sagt sie und wirft Unterwäsche und ein Sweatshirt mit einer Hose aufs Bett. "Danke" murmel ich. "Hey was läuft da eigentlich zwischen dir und Benjamin?" wirft sie plötzlich in den Raum. "Nicht du auch noch" denke ich laut. "Ich weiß es ehrlichgesagt nicht" füge ich hinzu. "Aha, aber glaube mir er meint es ernst" sagt sie. "Wieso sollte er es nicht ernst meinen?" frage ich dumm. "Er hatte vkr dem Krieg viele....naja 'Liebeleien'. Hätte er nur eine schnelle Nummer gewollt wäre er schon tot" sagt sie lachend. Ich werfe ihr nur einen fragenden Blick zu. "Du hättest ihn warscheinlich umgebracht" sagt sie darauf und verschwindet. Da ist etwas dran. Ich ziehe mich um und dann gehe ich auf den Gang. Dort laufen viele Menschen herum, alle in eine Richtung. Ich folge ihnen einfach, es heißt ja 'mit den Strom schwimmen'.

Tatsächlich lande ich am Ende in einer Kantine. "Komm her Emma" ruft mich eine vertraute Stimme. Ich folge ihr und da sitzen Ben und Logan. "Wo kann man sich etwas holen?" frage ich nach. Sie verweisen mich zu der riesigen Schlange die sich bereits gebildet hat. Ich sehe sie flehend an. Doch das hilft nichts.

Die Schlange löst sich schnell. Mir wird ein Tablet mit Essen in die Hand gedrückt, dann setze ich mich zu den anderen. Ich schaue auf die Teller und darauf liegt Haferbrei mit Zimt, Milch und Joghurt. "Haben die hier Kühe?" frage ich grinsend. "Weiß nicht, ich denke schon" antwortet Logan. Ich habe seid Jahren keine Milch mehr gehabt. Ich kann mich mit dieser Idee hier zu bleiben echt anfreunden.

Ich esse alles auf, anschließend suchen wir Bruce. Wir irren durch die Kantine und da sitzt er mit Angie und ein paar ihrer Kollegen. "Ahhh hallo Leute!" begrüßt uns Angie. "Darf ich vorstellen das sind Benjamin, Logan und Emma" sagt sie. Plötzlich steht ein riesiger Kerl auf und dreht sich um. Er sieht uns freundlich an und reicht mir die Hand. "Ich bin Max, der Präsident wenn man das so nennen will" stellt er sich vor. Er schüttelt jedem die Hand und bittet uns, und hinzusetzen. "Ich habe gehört ihr habt Robert und seine Schäfchen getroffen" fängt er das gespräch an. "Erzähl wieso er weg wollte" fordert Ben ihn auf. "Er wollte selber Präsident spielen. Er hat mich sogar angegriffen. Wir sagten ihm, dass er eine letzte Chance hätte doch er und ungefär 60 meiner Leute sind abgehauen. Ist vielleicht besser, ich will keine Verräter" berichtet er uns.

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